Aktuelle Kundenfragen

Es gibt Dinge, die Kunden immer wieder ärgern oder stören – wie etwa die Kosten für die Absicherung gegen Berufsunfähigkeit. Dafür gibt es gute Gründe. Wir erklären sie.

Antragsprüfung

Berufsunfähigkeit


„Warum versichert Ihr mich nicht?“

In seltenen Fällen lehnen wir Anträge zur Krankenversicherung ab. Trotzdem muss niemand unversichert bleiben, erklärt DKV Experte Bernhard Meiners.

Grundsätzlich versichern wir natürlich praktisch jeden, wenn er keine falschen oder unvollständigen Angaben macht; auch Menschen mit bekannten Vorerkrankungen. Wer solche mitbringt, beispielsweise an der Haut oder an der Schilddrüse, zahlt dafür Beitragszuschläge. Manchen sind diese möglicherweise zu hoch und sie ziehen deshalb ihren Antrag zurück.

Nur in wenigen Fällen lehnen wir neue Antragsteller ab. Deren Anteil liegt bei uns im Jahr im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dazu gehören Menschen mit bereits aufgetretenen schwersten Erkrankungen. Oder Berufsgruppen wie Taucher oder Akrobaten, die bei ihrer Arbeit einer erhöhten Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind. Deren viel größere Wahrscheinlichkeit zu erkranken, würde für die Gesamtheit der Versicherten im jeweiligen Tarif zu höheren Beiträgen führen.

Bernhard Meiners - ERGO Kundenbericht 2015Ganz wichtig ist mir: Letztlich muss niemand in Deutschland unversichert bleiben. Kinder von bereits bei uns Versicherten werden zum Beispiel nach der Geburt immer automatisch aufgenommen, egal wie krank sie auch sein mögen. Wer von uns abgelehnt wird, kann normalerweise bei dem gesetzlichen oder privaten Versicherer bleiben, bei dem er schon ist. Und wer wirklich noch keinen Schutz hat, kann sich im einfachen Basistarif versichern, den alle privaten Gesellschaften anbieten müssen. Das schreibt der Gesetzgeber vor. So können z. B. auch Auslands-Heimkehrer Versicherungsschutz erhalten, selbst wenn sie schwer krank sein sollten.

→ Bernhard Meiners ist Leiter Betrieb Gesundheit der DKV in Köln.

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„Ich möchte mich gegen Berufsunfähigkeit absichern. Aber warum ist das so teuer?“

Gabriele Collier, ERGO Kundenbericht 2015

Die Absicherung gegen einen möglichen langfristigen Verdienstausfall ist existenziell – nicht nur für Selbständige wie Gabriele Collier, Geschäftsführerin ihrer eigenen Kommunikationsagentur in Köln.

Jeder fünfte Koch, Tischler oder Friseur muss vorzeitig aus dem Beruf aussteigen. Die Preise für eine Absicherung wirken hoch. ERGO Expertin Tanja Neitzel erklärt die Preisgestaltung.

Die Preise für den Berufsunfähigkeits-Schutz variieren extrem stark, abhängig von der Tätigkeit: Jede Arbeit ist mit einem anderen Risiko behaftet. Je größer die Gefahr, im Laufe eines Erwerbslebens auszufallen, desto teurer wird natürlich die Versicherung.

Statistisch sind Berufe wie Diplom-Betriebswirt, Informatiker oder Allgemeinarzt eher sicher: Nach 30 Berufsjahren sind noch knapp 95 Prozent dabei. Maurer, Dachdecker und Fliesenleger haben das höchste Risiko. Hier sind nach drei Jahrzehnten fast ein Drittel ausgeschieden. Das ist ein sehr erheblicher Anteil, der verdeutlicht, wie notwendig eine entsprechende Vorsorge ist.

In der Folge zahlen beispielsweise Dachdecker mit rund 1.380 Euro pro Jahr und einer Laufzeit von 30 Jahren einen gut 3,5-mal so hohen Beitrag für 12.000 Euro an jährlichen Leistungen wie Betriebswirte. Sie müssen für ihre Police knapp 390 Euro im selben Zeitraum hinlegen.

Tanja Neitzel - ERGO Kundenbericht 2015Auch das ist sicherlich nicht wenig. Aber wer berufsunfähig wird, bekommt bis zum Rentenalter Geld. Da kommen bei jungen Menschen schnell hohe Summen zusammen. Und wenn beispielsweise bei den Maurern ein Drittel ausfällt, bedeutet dies, dass jeweils zwei gesunde Maurer einen berufsunfähigen Maurer mitfinanzieren müssen.

Manchen sind diese Beiträge tatsächlich zu hoch und sie verzichten darauf – trotz des Risikos, das sie damit eingehen. Psychologisch ist es auch schwierig: Man zahlt Beiträge für etwas, was hoffentlich nie eintritt. Wenn Sie berufsunfähig werden, geht’s aber für Sie und Ihre Familie um sehr viel. Das sollte auch einen höheren Preis wert sein.

Tanja Neitzel ist ERGO Bereichsleiterin Aktuarielle Steuerung Leben in Hamburg.

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(Foto: Daniel Hofer)