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Zahnmedizin studieren

Nur an der Uni

Im Zahnmedizin-Studium sind neben der wissenschaftlichen Arbeit auch handwerkliche Fähigkeiten gefragt.

Eine Ärztin lächelt in die Kamera.  Im Hintergrund stehen zwei weitere Personen in weißen Kitteln.

Ein Zahnmedizinstudium ist die Grundvoraussetzung, um den Zahnarztberuf auszuüben oder um als Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie tätig zu sein. Hier erfahren Sie das Wichtigste zum Bewerbungsverfahren und zum Ablauf eines Zahnmedizinstudiums. Außerdem über mögliche Weiterbildungen in der Zahnmedizin und über die finanzielle Zukunft eines Zahnmedizinstudenten.
Während des Studiums setzen Sie sich mit verschiedenen Krankheitsbildern im Mund- und Kieferbereich auseinander. Die Studieninhalte umfassen die Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Krankheiten wie Parodontitis oder Gebissfehlstellungen. Dabei lernen Sie, wie Sie Zahnerkrankungen vorbeugen und therapieren, Zähne entfernen und Zahnfehlstellungen behandeln.
Die Regelstudienzeit beträgt in den meisten Fällen 10 Semester und endet mit dem Staatsexamen. Erst nach einem bestandenen Staatsexamen dürfen Sie sich als Zahnarzt bezeichnen. Der Doktortitel wird nach einer abgeschlossenen Doktorarbeit verliehen.

Ein Studium der Zahnmedizin

  • erfordert ausgezeichnete Abiturnoten oder einschlägige Berufserfahrung.
  • vermittelt fachliche Kenntnisse und schult handwerkliches Geschick.
  • eröffnet Weiterbildungsmöglichkeiten zum Fachzahnarzt.

Zahnmedizin studieren – Voraussetzungen

Zahnmedizin können Sie nur an Universitäten studieren. Dafür benötigen Sie das Abitur. Mit einer abgeschlossenen, einschlägigen Berufsausbildung können Sie sich ebenfalls für ein Zahnarztstudium bewerben. Die genauen Bedingungen erfahren Sie bei der jeweiligen Universität.
Eine weitere Voraussetzung sind Lateinkenntnisse. Diese Kenntnisse weisen Sie durch ein Latinum nach, das Sie in der Schule erworben haben. Anderenfalls machen Sie während des Studiums einen Terminologieschein. In speziellen Lehrveranstaltungen eignen Sie sich das nötige Grundwissen für den Umgang mit der medizinischen Fachsprache an.

Bewerbung für das Zahnarztstudium

Die Bewerbung läuft nicht über die jeweilige Hochschule, sondern über www.hochschulstart.de. Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester endet am 31. Mai, wenn Sie die Hochschulzugangsberechtigung bereits vor dem 16. Januar erworben haben. Anderenfalls ist Bewerbungsschluss am 15. Juli.
Die verfügbaren Studienplätze sind begrenzt. Daher gilt ein Numerus Clausus (NC), also eine Zulassungsbeschränkung. Wenn Sie Zahnmedizin studieren wollen, sollte Ihr Abiturdurchschnitt daher sehr gut sein.
Die Studienplätze vergibt die Stiftung für Hochschulzulassung (SfH). Von den verfügbaren Plätzen gehen 20 % an die Abiturbesten. Weitere 20 % werden nach der angesammelten Wartezeit besetzt, die übrigen 60 % durch ein hochschulinternes Auswahlverfahren.

Inhalte des Zahnarztstudiums

Bundesweit gibt es zahlreiche Universitäten, die ein Zahnmedizinstudium anbieten. Die Studieninhalte ähneln sich an allen Universitäten. Im Studium erlangen Sie Kenntnisse aus dem naturwissenschaftlichen Bereich. Das Studium der Zahnmedizin ist in 2 Abschnitte gegliedert: die Vorklinik und den klinischen Teil.
Im 1. Teil erwerben Sie grundlegendes Wissen über den menschlichen Körper. Zudem erlangen Sie Fähigkeiten, die für die spätere Arbeit am Patienten wichtig sind. Auf dem Vorlesungsplan stehen Fächer wie Physik, Biologie, Chemie, Anatomie, Physiologie, Histologie, Biochemie und Phantomkurse. In den Phantomkursen behandeln Sie beispielsweise einen Plastikkopf mit Gummimaske.
Im 2. Teil des Studiums vertiefen Sie Ihr Wissen und lernen vermehrt praxisorientiert. Neben Phantompatienten behandeln Sie in den höheren Semestern selbst Patienten unter Aufsicht erfahrener Zahnärzte. Darüber hinaus erweitern Sie Ihr Wissen in den Bereichen Hygiene, Mikrobiologie, Chirurgie, Pharmakologie, Prothetik, Dermatologie, Zahnerhaltungs- und Zahnersatzkunde.
Im Anschluss an den klinischen Studienabschnitt folgt das Prüfungssemester für das Staatsexamen. Diese zahnärztliche Prüfung umfasst 13 Fächer.

Drei Mediziner in weißen Kitteln besprechen ein Röntgenbild.

Kosten eines Zahnarztstudiums

Das Studium zählt zu den teuersten Studiengängen, da Sie viele Verbrauchsmaterialien benötigen. Manche Universitäten stellen entsprechende Materialien, Instrumente und Geräte bereit. An anderen müssen Sie diese selbst besorgen. Insgesamt können die Kosten für Instrumente bis zu 10.000 € betragen.

Mögliche Tätigkeitsfelder und Verdienstmöglichkeiten

Nach Ihrem erfolgreich abgeschlossenen Studium beantragen Sie die Approbation als Zahnarzt. Dabei handelt es sich um die bundesweite, staatliche Zulassung zur Berufsausübung.
Nach dem Studium arbeiten Sie zunächst als Assistenzzahnarzt. Während dieser 2 Jahre sammeln Sie Erfahrung bei niedergelassenen Zahnärzten oder in Kliniken. Im Anschluss können Sie bei der kassenzahnärztlichen Vereinigung die Kassenzulassung beantragen.
Schon als Assistenzarzt übernehmen Sie viel Verantwortung. Daher verdienen Sie in dieser Zeit bereits zwischen 2.000 und 2.500 € brutto im Monat. Die Übernahmechancen sind in vielen Fällen gut. Und auch das Gehalt steigt im Anschluss an die Assistenzzeit. Je mehr Berufserfahrung Sie gesammelt haben, desto höher fällt Ihr Gehalt aus. Als selbstständiger Zahnarzt erreichen Sie in Deutschland einen durchschnittlichen monatlichen Verdienst von 10.000 €. Beachten Sie dabei allerdings: Die anfänglichen Investitionskosten für eine eigene Praxis liegen durchschnittlich bei 350.000 €.
Nicht jeder Zahnarztstudent entscheidet sich für die Gründung einer eigenen Praxis. Viele Zahnmediziner arbeiten in Universitätskliniken, Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Sanatorien. Zahnärzte arbeiten auch in anderen Forschungsbereichen und z. B. in folgenden Branchen:

  • Pharmaindustrie
  • Medizintechnik
  • Medizinjournalismus
  • Sozialversicherungen
  • Gesundheitsämter

Ob Zahnarzt in eigener Praxis, in Anstellung oder an Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Wofür Sie sich als angehender Zahnarzt auch entscheiden, die Jobchancen sind sehr vielfältig.

Eine Zahnärztin untersucht eine Frau mit einem kleinen Spiegel.

Spezialisierung nach dem Studium

Das Studium der Zahnmedizin ist mit einigen Kosten verbunden, lohnt sich aber sehr. Denn es besteht eine große Nachfrage nach Zahnärzten für die unterschiedlichsten Zahnbehandlungen. Um diesen vielfältigen Bedarf abzudecken, können sich Zahnärzte auf verschiedene Teilgebiete der Zahnmedizin spezialisieren, z. B.:

  • Implantologie
  • Parodontologie
  • Kinderzahnheilkunde
  • Ästhetisch-kosmetische Zahnmedizin
  • Rekonstruktive Zahnmedizin
  • Anfertigung von Gesichtsepithesen (Ausgleich von Körperdefekten mittels körperfremder Nachbildungen)
  • Endodontologie (Behandlungen von Erkrankungen des Zahninneren)

Zahnmedizin: Implantologie

Diese Spezialisierung beschäftigt sich mit dem Einsetzen von Zahnimplantaten. Bei dieser chirurgischen Disziplin sollten Sie neben handwerklichem Geschick auch über Einfühlungsvermögen verfügen. Sie führen nötige Eingriffe durch und übernehmen anschließend die Nachsorge. Daher ist es wichtig, dass Sie während der gesamten Behandlung behutsam und vorsichtig vorgehen.

Zahnmedizin: Parodontologie

Vorbeugung, Behandlung und Nachsorge von Zahnerkrankungen stehen im Mittelpunkt dieser fachlichen Weiterbildung. Als Parodontologe behandeln Sie Erkrankungen des Zahnhalteapparats. Zudem sind Sie für die Vor- und Nachsorge von Zahnerkrankungen zuständig und informieren die Patienten über die richtige Zahnhygiene.

Zahnmedizin: Endodontologie

Die Endodontologie beschäftigt sich mit Wurzelbehandlungen. Mit OP-Mikroskopen und kleinen Instrumenten dringen Sie bis zur Zahnwurzel vor, um dort Erkrankungen zu behandeln. Anschließend stabilisieren Sie die Zähne häufig mit einer Teilkrone, Krone oder einer adhäsiven Füllung.

Zahnmedizin: Weiterbildungsmöglichkeiten

Zahnärzte können sich auch im Bereich der Betriebswirtschaft weiterbilden. Dazu bieten sich Studiengänge wie Gesundheitsmanagement, General Management oder die klassische Betriebswirtschaftslehre an.
Die Aufstiegschancen sind für angestellte Zahnärzte geringer. Sie können sich allerdings ebenfalls auf einen bestimmten Fachbereich spezialisieren. Eine Fachzahnarztausbildung ist etwa im Bereich der Kieferorthopädie oder Oralchirurgie möglich. Bei entsprechendem Nachweis kann ein Zahnarzt bis zu 3 Fachbezeichnungen gleichzeitig führen.
Kurz gesagt: Zahnärzte sind Generalisten, Fachzahnärzte Spezialisten. Die hauptberufliche Weiterbildung (Assistenzzeit) in den Bereichen Parodontologie, Oralchirurgie, Kieferorthopädie oder öffentliches Gesundheitswesen dauert mindestens 4 Jahre. Nach einer erfolgreich abgeschlossenen Prüfung erwerben Sie den Facharzttitel. Bei der zahnmedizinischen Weiterbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie absolvieren Sie hingegen eine 5-jährige Assistenzzeit. Insgesamt muss die Ausbildung zum Fachzahnarzt innerhalb von 8 Jahren abgeschlossen werden.

Fachzahnarzt für Kieferorthopädie

In diesem Gebiet beschäftigen Sie sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Fehlbildungen des Kauapparats und des Kiefers. Die Spezialausbildung erfolgt in einer kieferorthopädischen Fachpraxis und in einer kieferorthopädischen Universitätsklinik. Am Ende des Ausbildungsprozesses legen Sie die Facharztprüfung ab.

Fachzahnarzt für Oralchirurgie

Oralchirurgen nehmen chirurgische Eingriffe im Kieferbereich vor. Während der Weiterbildung beschäftigen Sie sich mit Implantationen, Entzündungen im Kiefer-Gesichts-Bereich und chirurgischen Therapien im Ober- und Unterkiefer. Weitere Themengebiete der Ausbildung sind Betäubungsverfahren, Röntgen und die Labordiagnostik.

Fachzahnarzt im öffentlichen Gesundheitswesen

Wenn Sie diesen Bereich für Ihre Spezialisierung wählen, arbeiten Sie anschließend in der Gesundheitsförderung und -beratung im zahnärztlichen Bereich. Oft sind diese Fachzahnärzte in leitenden Stellen in Behörden aktiv. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Zahngesundheit der Bevölkerung zu fördern.

Drei Zahnmediziner üben Behandlungsmethoden unter Laborbedigungen.

Fazit

Das Studium der Zahnmedizin ist gleichermaßen wissenschaftlich und praktisch ausgerichtet. Während Sie theoretische Kenntnisse erlangen, schulen Sie gleichzeitig Ihre handwerklichen Fähigkeiten und Ihre Feinmotorik. Zunächst arbeiten Sie mit Phantom- und später auch mit richtigen Patienten.
Wenn Sie Zahnmedizin studieren, beschäftigen Sie sich intensiv mit Biologie, Chemie und Physik, Anatomie und Zahnersatzkunde. Es ist wichtig, dass Sie sich für diese Fachgebiete begeistern können. Außerdem sollten Sie souverän und feinfühlig im Umgang mit Menschen sein. Denn der direkte Kontakt zu Patienten ist bei medizinischer Betreuung alltäglich. Weitere grundlegende Voraussetzungen sind: körperliche und seelische Belastbarkeit, Konzentrationsvermögen, Fleiß, hohe Aufnahmefähigkeit und ein gutes Sehvermögen (räumliches Sehen und volle Farbtüchtigkeit).
Bedenken Sie, dass ein Zahnarztstudium sehr arbeits- und zeitintensiv ist. Das Studienfach ist so beliebt wie herausfordernd. Für das Studium der Zahnmedizin sind Merkfähigkeit und Lernbereitschaft unbedingt erforderlich. Und: Denken Sie vorab unbedingt über die Finanzierung und den Zeitaufwand des Studiums nach.

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