Zahnmedizinische Fachangestellte durchlaufen grundsätzlich eine 3-jährige duale Ausbildung. Neben dem grundsätzlichen Interesse an zahnmedizinischen Themen sind v. a. soziale Kompetenzen entscheidend – schließlich gehört es auch zu den Aufgaben von ZFA, nervöse Patienten oder Kinder in der Praxis zu beruhigen und für die Behandlung vorzubereiten.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Ausbildungsberuf „Zahnmedizinische Fachangestellte“ (kurz ZMFA oder ZFA) war bis 2001 als „Zahnarzthelferin“ bekannt, hat sich aber weiterentwickelt.
- Zahnmedizinische Fachangestellte assistieren dem Zahnarzt bei Behandlungen von Patienten, führen Prophylaxemaßnahmen durch, betreuen die Patienten und sorgen für reibungslose Praxisabläufe.
- Während der Ausbildung erhalten ZFA bis zu 900 € Bruttogehalt, danach sind je nach Bundesland, Arbeitsvertrag und Berufserfahrung bis zu 3.000 € brutto möglich.
Zahnmedizinische Fachangestellte: Aufgaben und Verantwortung
Zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten den ganzen Tag mit Menschen. In erster Linie assistieren sie bei der Untersuchung und Behandlung der Patienten. Darüber hinaus erfüllen ZFA – früher einfach „Zahnarzthelferin“ – aber auch folgende Aufgaben:
- Behandlungsräume vorbereiten
- Instrumente während der Behandlung zureichen
- Prophylaxemaßnahmen durchführen (z. B. professionelle Zahnreinigung, Fluoridierung bei Kindern)
- Röntgen
- kleinere Laborarbeiten erledigen (z. B. Gebissabdrücke mit Gips ausgießen)
- Instrumente und Apparaturen reinigen, pflegen, desinfizieren
- Untersuchungsergebnisse dokumentieren
Darüber hinaus sind ZFA die ersten Ansprechpartner für Patienten und bei Verwaltungsfragen. Sie vereinbaren Termine, geben Auskunft am Telefon und stehen bei Fragen in der Praxis bereit. Ebenso gehören Aufgaben in der Praxisverwaltung zum Aufgabenspektrum:
- Büro- und Verwaltungstätigkeiten
- Arbeitsabläufe in der Praxis organisieren
- Praxismaterial bestellen
- Rezepte ausstellen
- Abrechnungen erledigen
Voraussetzungen für die Arbeit als Zahnmedizinische Fachangestellte
Wie in allen Ausbildungsberufen ist eine abgeschlossene Schulausbildung Voraussetzung für die Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten. Potenzielle Auszubildende haben meist einen Realschulabschluss oder Abitur. Aber auch mit einem Hauptschulabschluss können Sie eine Ausbildung zum ZFA beginnen.
Bestimmte formelle Anforderungen für die ZFA-Ausbildung gibt es nicht. Wenn Sie sich für den Beruf des ZFA entscheiden, sollten Sie allerdings folgende persönliche Voraussetzungen mitbringen:
- Freude am Umgang mit Menschen
- freundliche, kommunikative Persönlichkeit
- Interesse an medizinischen Themen
- Zuverlässigkeit und Ordentlichkeit
- Spaß am Helfen und Assistieren
- Verschwiegenheit bezüglich Patientenbelangen
Der Umgang mit Menschen prägt den Arbeitsalltag von ZFA
Als ZFA kommen Sie täglich in engen Kontakt mit vielen Menschen. Sie empfangen die Patienten und beraten sie zur Mundhygiene. Bei der Behandlung selbst sind Zahnmedizinische Fachangestellte stets an der Seite des Zahnarztes und des Patienten. Teil ihrer Arbeit ist es auch, kleinen und großen Patienten die Angst vorm Zahnarztbesuch zu nehmen.
Was ist der Unterschied zwischen ZFA und ZMF?
ZFA steht für Zahnmedizinische Fachangestellte – also das, was die meisten Menschen als „Zahnarzthelferin“ aus ihrer Zahnarztpraxis kennen. ZMF dagegen bezeichnet Zahnmedizinische Fachassistenten. Dabei handelt es sich um eine sog. Aufstiegsfortbildung, für die die Ausbildung als ZFA Voraussetzung ist. Während Zahnmedizinische Fachangestellte die allgemeinen Aufgaben in der Praxis erledigen, spezialisieren sich Zahnmedizinische Fachassistenten auf bestimmte Bereiche, z. B. Prophylaxe oder Abrechnungstätigkeiten.
Ausbildung zum ZFA: Ausbildungsdauer und -inhalte
Die Ausbildung für Zahnmedizinische Fachangestellte dauert insgesamt über 3 Jahre und ist dual organisiert. Sie findet also in der Berufsschule und in der Zahnarztpraxis statt. Bei guten Leistungen oder geeigneter Vorbildung (z. B. Abitur) verkürzt sich die ZFA-Ausbildung oft auf 2,5 Jahre. Nach der Hälfte der Ausbildungszeit legen Sie eine Zwischenprüfung ab, um bis dahin erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten nachzuweisen. Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen und einer praktischen Abschlussprüfung. Alle Prüfungen legen Sie vor der zuständigen Zahnärztekammer ab.
Lehrinhalte während der Ausbildung zum Zahnmedizinischen Fachangestellten
In der „Verordnung über die Berufsausbildung zur/zum Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA)“ werden die Lehrinhalte für die Ausbildung genau geregelt. Auf dem Stundenplan stehen dabei v. a.:
- Umgang mit Patienten
- Praxisorganisation
- Assistenz bei Zahnbehandlungen
Weiterhin lernen Sie, wie Sie die Praxishygiene sicherstellen, in Notfällen helfen oder Abrechnungen erstellen.
Ausbildung zum ZFA – Aufgaben und Inhalte im 1. Lehrjahr
In Ihrem 1. Ausbildungsjahr erlangen Sie die Grundkenntnisse über Ihr zukünftiges Tätigkeitsfeld als ZFA. Sie machen sich mit typischen Abläufen in der Zahnarztpraxis vertraut:
- Patienten empfangen und betreuen
- Praxishygiene gewährleisten
- Kariestherapie und Wurzelbehandlungen begleiten
- Abrechnungen für gesetzliche Krankenversicherungen anfertigen
Ausbildung zum ZFA – Aufgaben und Inhalte im 2. Lehrjahr
Während des 2. Ausbildungsjahrs vertiefen Sie Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in folgenden Bereichen:
- Praxis- und Behandlungsabläufe organisieren
- in Notfallsituationen Hilfe leisten
- chirurgische Behandlungen begleiten
- Materialien und Werkstoffe beschaffen, aufbewahren und verwalten
Ausbildung zum ZFA – Aufgaben und Inhalte im 3. Lehrjahr
Das 3. Ausbildungsjahr rundet Ihre umfassende Ausbildung ab. Sie erwerben Wissen über weitere Behandlungsformen und werden noch souveräner in der Praxisorganisation. Sie erlernen, wie Sie als Zahnmedizinische Fachangestellte:
- Behandlungen von Erkrankungen des Zahnhalteapparats und der Mundhöhle begleiten
- Röntgen- und Strahlenschutzmaßnahmen vorbereiten
- Prophylaxebehandlungen durchführen
- Patienten beim Umgang mit ihrem Zahnersatz unterstützen
Der Unterricht in der Berufsschule vermittelt die fachlichen Grundlagen für den Beruf. Bei der Arbeit in der Zahnarztpraxis oder Klinik wenden Sie das Gelernte praktisch an.
Arbeitsumfeld von Zahnmedizinischen Fachangestellten
Schon die Ausbildung zur „Zahnarzthelferin“ findet größtenteils in der Zahnarztpraxis statt. Nach der Ausbildung finden Zahnmedizinische Fachangestellte Anstellungen in Zahnarztpraxen, aber auch in kieferorthopädischen sowie oral- und kieferchirurgischen Praxen. Zudem arbeiten ZFA auch in Zahnkliniken, Hochschulinstituten für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und Gesundheitsämtern.
Wie viel verdienen Zahnmedizinische Fachangestellte?
Wie viel Gehalt Zahnmedizinische Fachangestellte bekommen, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Höhe des Gehalts variiert:
- regional, z. B. nach Bundesland
- je nach Arbeitgeber bzw. Arbeitsvertrag
- je nach Berufserfahrung und zusätzlichen Qualifikationen
Allgemein verhandeln Arbeitgeber und Arbeitnehmer das Gehalt für ZFA frei. In Hessen, im Saarland sowie in Hamburg und Nordrhein-Westfalen gilt ein Vergütungstarifvertrag als Richtwert.
Wie hoch ist das Ausbildungsgehalt für Zahnmedizinische Fachangestellte?
Auch das Ausbildungsgehalt für Zahnmedizinische Fachangestellte ist regional unterschiedlich geregelt. Generell erhöht es sich mit jedem Ausbildungsjahr. In Bundesländern mit tarifvertraglicher Regelung ist die Brutto-Vergütung für Auszubildende zum Zahnmedizinischen Fachangestellten wie folgt gestaffelt:
- 965 € im 1. Lehrjahr
- 1.045 € im 2. Lehrjahr
- 1.130 € im 3. Lehrjahr
Was verdienen Zahnmedizinische Fachangestellte mit Berufserfahrung?
Der Tarifvertrag berücksichtigt bei der Bemessung der Gehälter die Anzahl der Berufsjahre und den Umfang der absolvierten Fortbildungsmaßnahmen. Dabei liegt das monatliche tarifliche Bruttogehalt bis zum 3. Berufsjahr bei 2.368 € und bis zum 6. Berufsjahr bei 2.449 €. Je nach Arbeitgeber und Region verdienen Zahnmedizinische Fachangestellte mit 20 Jahren Berufserfahrung ab 2.871,50 € brutto.
Fazit: Der richtige Job für alle, die gerne mit Menschen arbeiten
Die Aufgaben von Zahnmedizinischen Fachangestellten sind vielfältig und abwechslungsreich – eine Grundvoraussetzung für die Arbeit als ZFA ist jedoch die Freude am Umgang mit Menschen. Als „rechte Hand“ des Zahnarztes assistieren Sie bei allen Untersuchungen und Behandlungen. Dazu gehört, dass Sie Patienten aller Altersklassen betreuen und beruhigen. Zudem dokumentieren Sie Untersuchungsergebnisse und reinigen Instrumente und Apparaturen.
Das Aufgabenspektrum erstreckt sich auch auf Büro- und Verwaltungsaufgaben. Die Praxisorganisation gehört zu den täglichen Aufgaben von Zahnmedizinischen Fachangestellten. Sie vergeben Termine, stellen Rezepte aus, koordinieren die Praxisabläufe und sind erste Ansprechpartner für Patienten und das Aushängeschild der Zahnarztpraxis. Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und Engagement sind daher grundlegende persönliche Voraussetzungen für Zahnmedizinische Fachangestellte. Ein weiterer Vorteil der Ausbildung zum ZFA: Sie ergreifen einen krisensicheren Beruf und helfen dabei, zahnärztliche Behandlungen und den Praxisalltag so angenehm wie möglich zu gestalten.
Mit dem Newsletter haben Sie die Nase vorn
Bleiben Sie informiert: Mit dem ERGO Newsletter bekommen Sie regelmäßig nützliche Alltagstipps, Neuigkeiten zu Versicherungen und Vorsorge und zusätzlich tolle Gewinnchancen. Melden Sie sich gleich an!
Das könnte Sie auch interessieren:
Augenzusatzversicherung
Der Versicherungsschutz für Ihren Durchblick: gesunde Augen und bis zu 300 € Zuschuss für Ihre Wunschbrille.
Kieferorthopädie Sofort
Sichern Sie die hohen Behandlungskosten für Kinder ab. Auch dann, wenn es eigentlich schon zu spät ist.