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Körpersprache vom Hund

Vierbeiner besser verstehen

Hunde kommunizieren mit dem ganzen Körper. Wer die Körpersprache vom Hund richtig zu deuten weiß, versteht seinen Vierbeiner besser.

Hund steht mit Vorderpfoten am Sofa, während Frauchen gut gelaunt ins Tablet schaut.

Ob Bellen, Knurren, mit dem Schwanz wedeln, die Ohren spitzen oder die Zähne fletschen – Hunde haben ein großes Repertoire, ihre Gefühle auszudrücken. Nicht immer werden sie vom Menschen richtig verstanden. Um jede Gefühlsregung Ihres Hundes richtig zu deuten, bedarf es einiger Kenntnisse zur Körpersprache von Hunden.

Wie Sie erkennen, ob Ihr Hund glücklich ist, sowie alles zu den verschiedenen Kombinationen aus Lautäußerungen, Mimik, Gestik und Körperhaltung erfahren Sie in folgendem Ratgeber.

Warum ist das Verstehen der Körpersprache vom Hund wichtig?

Hunde sind sehr soziale Tiere und keine Einzelgänger – sie kommunizieren eigentlich ständig mit ihren Haltern und Familienmitgliedern, aber auch mit anderen Hunden.

Diese Körpersprache richtig zu deuten und darauf zu reagieren, ist für Hundehalter ganz entscheidend. Nur so lassen sich Konflikte, die durch falsche Interpretationen der Körpersprache entstehen, vermeiden. Ein Beispiel ist der Augenkontakt. Während dieser für Menschen ganz normal ist, empfinden Hunde das oft als Aggression und dominante Herausforderung.

Einen Hund besser zu verstehen, lernen Sie beim Training in einer Hundeschule, die Sie bei der Erziehung von Welpen und älteren Hunden unterstützt.

Die Kommunikation zwischen Hunden und Haltern ist eine wichtige Basis für das Verhältnis, das im besten Fall ein ganzes Hundeleben andauert.

Wie kommunizieren Hunde?

Hunde kommunizieren auf verschiedenen Wegen und drücken damit verschiedene Gefühle aus.

Diese Signale sind für Hunde typisch:

Lautäußerungen:

Bellen, Knurren, Jaulen, Winseln und Heulen (z. B. bei Angst, Schmerz, Aggression)

Körperhaltung:

angespannt (z. B. bei Angst, Aggression) oder locker

 

Duftstoffe als Botschaft:

durch Markieren, nur von anderen Hunden wahrnehmbar

Mimik:

z. B. trauriger Hundeblick beim Betteln oder starrer Blick bei Drohung und Aggression
 

Gestik:

Stellung des Schwanzes (z. B. Wedeln bei Freude) und der Ohren (z. B. aufgerichtet bei Konzentration)

Körpersprache von Hunden lesen

Gefühle drücken Hunde durch verschiedene Verhaltensweisen aus. An folgenden Signalen erkennen Sie, wann Ihr Hund Freude, Angst, Frust und Aggressionen verspürt.

Freude:

Ihr Hund freut sich richtig, wenn er mit dem Schwanzwedelt – das Hinterteil bewegt sich dabei mit, der Gesichtsausdruck ist entspannt. Hinzu kommt häufig wildes Herumtollen, im Kreis laufen oder quietschende Belllaute.

Achtung:

Bewegt sich nur der Schwanz, der Hund blickt aber starr und steht an einer Stelle, kann das Wedeln auch ein Ausdruck von Aggression sein.

Akuter oder depressiver Frust:

Frust erkennen Sie an wiederholtem Bellen und an der allgemeinen Anspannung (gespitzten Ohren, steifen Lippen und ein starrer Blick). Bei starkem Dauerfrust zieht sich Ihr Hund mehr und mehr zurück.

Akuter Frust (z. B. wenn Ihr Hund sein Spielzeug nicht bekommt) löst sich meist sehr schnell wieder auf. Depressiver Frust entsteht durch häufig wiederkehrende unangenehme Situationen (z. B. regelmäßiges langes alleine lassen) und kann zu Depressionen und Verhaltensauffälligkeiten führen.

Angst:

Ihr Hund zeigt Angst durch weit aufgerissene Augen und angespannte Lippen, manchmal sind leichte Falten auf der Stirn zu sehen. Hinzu kommen oft angelegte Ohren und ein gesenkter oder zwischen den Beinen eingeklemmter Schwanz. Bei sehr großer Angst kann der Hund zittern und eine geduckte Körperhaltung einnehmen. Welpen setzen bei Angst häufig Kot oder Urin ab.

Aggressionen:

Einen aggressiven Hund erkennen Sie an einem starren Blick, angelegten Ohren und einer stark angespannten Körperhaltung. Hinzu kann ein leicht wedelnder Schwanz kommen, das Hinterteil bewegt sich dabei aber anders als beim freudigen Wedeln nicht mit. Zähne fletschen ist ein weiteres Zeichen von Aggressionen.

Übrigens: Vermehrtes Gähnen ist oft kein Zeichen von Müdigkeit, sondern ein Anzeichen von starkem Stress.

Daran erkennen Sie einen glücklichen Hund

Ihr Hund ist allgemein gerade glücklich, wenn er folgende Signale zeigt:

  • entspannte Körperhaltung
  • die Rute hängt locker auf mittlerer Höhe und wedelt eventuell leicht hin und her
  • entspannte Stirn
  • normal große Augen
  • Ohren hängen locker
  • lockere Lippen, Zunge kann leicht herausragen
  • Hund möchte mit Ihnen spielen
Kleiner Hund beißt Frauchen spielerisch an der Hüfte in die Jeans.

Ihr Hund will spielen

Hatte Ihr Hund schon länger keine Beschäftigung und möchte spielen, zeigt er das meist mit ausgestreckten Vorderpfoten, abgesenktem Vorderkörper und aufrechten Hinterbeinen. Kommt noch ein wedelnder Schwanz dazu, ist er schon in großer Vorfreude auf die kommende Spieleinheit. Auch das zusätzlich aufgerissene Maul sowie tänzelnde Bewegungen sind eine Aufforderung an Sie, mit ihm zu spielen.

Mit diesem Verhalten will Ihr Hund Sie beschwichtigen

Sie sind selbst gestresst oder regen sich über etwas auf? Hunde haben dafür ein feines Gespür, wenn ihren Lieblingsmensch etwas aus der Ruhe bringt. Sie legen dann oft ein beschwichtigendes Verhalten an den Tag, um mögliche Konflikte zu entschärfen.

Typisch sind verlangsamte Bewegungen, damit möchte der Hund Sie beruhigen, wenn Sie deutliche Stresssymptome zeigen.

Kommen Sie in unangenehme Situationen, etwa unterwegs beim Gassigehen, kann es sein, dass er sich von demjenigen abwendet und seine Rückseite zukehrt. So will der Hund sein Gegenüber beschwichtigen, aber auch seinen Freiraum in unangenehmen Situationen wahren.

Manchmal wundern sich Hundehalter darüber, dass sich der Hund zwischen 2 sich umarmende Menschen drängt. Das kommt daher, dass sich für Hunde Umarmungen meist bedrohlich und einschränkend anfühlen und er die vermeintliche Konfliktsituation für Sie auflösen will. Dass Menschen sich gerne umarmen, können Hunde aber mit der Zeit erlernen.

Bellen und Knurren richtig deuten

Es gibt mehrere Arten des Bellens. Die Laute unterscheiden sich dabei je nach Ausdruck des jeweiligen Gefühls. Ein freudig erregtes Bellen klingt meist deutlich höher als ein tiefes warnendes Bellen, das eher zur Verteidigung eingesetzt wird.

Daneben gibt es noch das Bellen, mit dem der Hund seinem Frust Luft verschafft oder eine Warnung abgibt. Leicht winselnd hingegen klingt ein Angstbellen. Die genauen Unterschiede erkennen Sie, wenn Sie Ihren Hund eine Weile in verschiedenen Situationen beobachten.

Ist Ihr Hund über eine Situation verzweifelt, aus der er sich nicht befreien kann, setzt Knurren als weiteres Warnsignal ein. Es muss nicht sein, dass er als Nächstes angreift und zu beißen versucht. Es zeigt jedoch, dass der Hund sich gerade maximal unwohl und eingeschränkt fühlt. Wird dieses Signal nicht beachtet, kann es zum Beißen kommen.

Hund schleckt Herrchen am Kinn ab, während er von ihm an den Ohren gekrault wird.

3 Tipps zur Vermeidung von Aggressionen

  1. Bisse verhindern Sie, wenn Sie sich einem Hund von vorn nähern und sich nicht dominant über den Hund beugen. Begegnen Sie Hunden nicht von hinten.
  2. Vorsicht ist beim Streicheln und Umarmen geboten. Statt den Hund auf dem Kopf zu streicheln, sollten Sie das lieber an anderen Stellen, wie den Flanken, dem Brustkorb oder seitlich der Schnauze tun. Auch Umarmungen mögen die meisten Hunde nicht, da sie sich davon eingeengt und bedrängt fühlen.
  3. Rollt sich ein Hund auf den Rücken, ist das nicht immer eine Einladung zum Bauchkraulen, sondern kann auch als Zeichen der Unterwerfung gedeutet werden. Die Rute ist in diesem Fall dicht am Körper oder zwischen den Beinen, die Ohren sind angelegt und der Hund wirkt angespannt. Den Bauch kraulen dürfen Sie, wenn der Hund gelassen auf dem Rücken liegt und eine entspannte Rute zeigt.

Fazit

Wenn Sie die Körpersprache vom Hund in den verschiedensten Situationen richtig deuten, fällt Ihnen der Umgang und das Vermeiden problematischer Situationen leichter. Sind Sie sich im Umgang mit Ihrem ersten Hund unsicher, lernen Sie am besten in einer Hundeschule, wie Sie Ihren Hund und dessen Gefühlslage besser verstehen.

FAQs – Fragen rund um das Thema Körpersprache von Hunden

Ihre Zuneigung zeigen Sie Ihrem Hund am besten, indem Sie ihm ein paar Streicheleinheiten zukommen lassen, wenn er gerade dafür aufgeschlossen ist. Auch gemeinsames Spielen und Gassigehen zeugen von Zuneigung.

Damit will Ihr Hund Sie auf etwas aufmerksam machen.

Entweder mag er Sie sehr und möchte Ihnen das zeigen oder es ist ein Zeichen der Unterwerfung.

Das ist kein Zeichen von Kontrolle, sondern zeigt, dass er Sie als seinen Anführer akzeptiert und Ihnen blind vertraut.

In vermeintlichen Gefahren- und Konfliktsituationen will Ihr Hund Sie beschützen, indem er sich zwischen Sie und eine andere Person stellt. Auch lautes Bellen ist eine typische Beschützerreaktion.

Am besten schimpfen Sie gar nicht mit Ihrem Hund, sondern belohnen stattdessen konsequent das positive Verhalten. Lediglich wenn Ihr Hund sich und andere in Gefahr bringt, sollten Sie klar und deutlich sein und auch mal einen strengeren Ton anschlagen. Etwa, wenn er einfach über die Straße rennt oder nach einem Radfahrer schnappen will. Wichtig ist, dass Lob und Tadel immer direkt nach dem auslösenden Verhalten erfolgen, nicht erst später, wenn der Hund dieses nicht mehr seinem Verhalten zuordnen kann.

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