Was wird beim Sachkundenachweis gemacht?
Den Sachkundenachweis absolvieren Sie bei einem offiziell anerkannten Sachverständigen. Das kann ein Tierarzt sein, aber auch ein Trainer einer Hundeschule mit der nötigen Zusatzqualifikation.
Darüber hinaus gibt es fachkundiges Personal in den Verwaltungsbehörden, die speziell für diese Tätigkeit ausgebildet sind. Eine Liste mit möglichen Prüfstellen wird von der Behörde zur Verfügung gestellt, die den Sachkundenachweis bei der Anmeldung des Tieres prüfen muss.
Geprüft wird je nach Bundesland und Hundeart nur theoretisch (z. B. 40/20 Hunde in NRW) und bei Listenhunden sowie gefährlichen Hunden auch praktisch. In einigen Fällen kann der theoretische Teil des Sachkundenachweises für Hunde online absolviert werden.
Theorieprüfung (ca. 45 bis 60 min)
Die Anzahl an Fragen unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Inhaltlich geht es aber um sehr ähnliche Themen. Meist werden diese per Multiple-Choice-Verfahren abgefragt, ein bestimmter Anteil davon (ca. 80 %) muss für das Bestehen richtig beantwortet sein.
Das sind mögliche Inhalte der Theorieprüfung:
- Sozialverhalten & Kommunikation
- Erziehung & Ausbildung
- Angst & Aggression
- Haltung & Pflege
- Rassenkenntnisse
- Gesundheit & Ernährung
- Fortpflanzung
- Rechtliches
Praktische Prüfung (ca. 2 bis 3 h)
Die praktische Prüfung absolvieren Sie zusammen mit Ihrem oder einem anderen Hund. Dabei stehen das Verhalten des Hundes (Gehorsam und Sozialverträglichkeit im Wesenstest) und Ihr Umgang mit dem Hund im Vordergrund.
Wie reagieren Sie und der Hund in Gefahrensituationen, wie gut haben Sie den Hund mit typischen Kommandos im Griff? Wie ist seine Reaktion auf Kinder, Menschenmengen und Fahrzeuge im Straßenverkehr, aber auch auf vorbeilaufende Jogger und Radfahrer? Geprüft wird außerdem, inwieweit Sie den Bedürfnissen des Tieres gerecht werden und mögliche Gefahrenquellen schon vorausschauend ausschließen.
Tipps: Vorbereitung für die Prüfung
Sie treten zum ersten Mal zu einem Sachkundetest an? Mit folgenden Tipps bereiten Sie sich optimal vor und gehen gelassen in die Prüfung.
- In manchen Bundesländern können Sie die Fragen der Theorieprüfung oder Beispielfragebögen online einsehen und sich darauf vorbereiten.
- Achten Sie darauf, dass pro Frage manchmal mehrere Antworten auswählbar sind.
- Hundeschulen bieten oft Kurse zur Vorbereitung auf den Sachkundenachweis an. Wenn es Ihr erster Hund ist, sollten Sie dieses Angebot nutzen!
- Üben Sie praktisch mit Ihrem Hund, damit er in der Prüfungssituation sicher auf Ihre Kommandos reagiert. Bei Fuß gehen, nicht an der Leine ziehen und bei vorbeifahrenden Verkehrsteilnehmern ruhig reagieren, gehören dazu.
- Bei der praktischen Prüfung kann ein vorheriges Training in der Hundeschule, vor allem beim ersten Hund oder einem Hund mit herausforderndem Charakter, sinnvoll sein.
- Gehen Sie ruhig und gelassen in die praktische Prüfung. Ihre Ruhe überträgt sich auf das Tier und Sie meistern gemeinsam die Prüfungssituation.