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Sonnenbrand

Raus in die Sonne – oder lieber doch nicht?

Ein Sonnenbrand ist nicht nur lästig und unangenehm: Hinter den Symptomen verbergen sich ernsthafte Schäden der Haut.

Eltern spielen bei Sonnenuntergang mit ihren beiden Kindern am Strand.

Der Sommer ist da, endlich zeigt sich die Sonne – aber kurz mal nicht aufgepasst und schon ist der Sonnenbrand da. Gerötete Haut, Juckreiz und Blasen sind Symptome einer akuten Entzündung. Lesen Sie hier, was man bei Sonnenbrand tun kann, welche Hausmittel helfen und welche langfristigen Folgen entstehen können.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Sonnenbrand ist eine Entzündung der Haut, die von UV-Strahlen verursacht wird. Meist entsteht er infolge von ausgedehnten Sonnenbädern.
  • Bei einem leichten Sonnenbrand hilft Kühlen, z. B. mit Kühlgelen oder feuchten Umschlägen. Auch After-Sun-Produkte und einige Hausmittel können die Heilung unterstützen.
  • Mit Sonnenbrand zum Arzt gehen sollten Sie, wenn sich Blasen bilden oder starke Schmerzen auftreten.

Wie entsteht ein Sonnenbrand?

Sonnenbrand – in der Medizinsprache auch als Dermatitis solaris bekannt – ist eine akute Hautentzündung, die durch die Einwirkung von UV-Strahlen entsteht:

  • Zusammen mit dem Sonnenlicht trifft ultraviolette Strahlung auf die Haut. Für Sonnenbrand relevant sind vor allem kurzwellige, energiereiche UVB-Strahlen, die nur in die obere Hautschicht eindringen.
  • Die UV-Strahlen schädigen Hautzellen der obersten Hautschicht. Als Reaktion schüttet diese nun Entzündungsbotenstoffe aus, um die Schäden zu reparieren. Diese Botenstoffe wiederum lösen in der darunterliegenden Hautschicht eine Entzündung aus.
  • Symptome wie gerötete Haut und Brennen zeigen sich erst etwa 4 bis 6 Stunden nach dem Sonnenbad. Betroffen sind oft ungeschützte Körperteile wie Gesicht, Arme und Hände oder Stellen, die sonst wenig Sonne abbekommen.

Übrigens: Auch die UV-Strahlen einer Sonnenbank können bei zu langen/häufigen Solarium-Besuchen einen Sonnenbrand verursachen.

Info:

Laut einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz von 2024 hatten etwa 49 % aller Deutschen in den vergangenen 12 Monaten mindestens einen Sonnenbrand.

 

Im Alltag wird zwischen einem leichten und einem schweren Sonnenbrand unterschieden. Medizinisch gesehen lassen sich die Schäden, die bei einem Sonnenbrand entstehen, in drei Kategorien einordnen:

1. Grad:

gerötete und warme Haut, Gefühl von Spannung, Berührungsempfindlichkeit, teilweise leichte Schwellung, Juckreiz und Brennen

2. Grad:

Blasenbildung, starke Schmerzen, im weiteren Verlauf schält sich die Haut

3. Grad:

Hautzellen sterben ab, oberste Hautschichten lösen sich ab, offene Wunden

Die meisten Sonnenbrände fallen in die erste Kategorie. Aber auch hier gibt es deutliche Unterschiede: Während eine leichte Rötung schon am nächsten Tag verschwunden sein kann, können sich stärkere Symptome auch über mehrere Tage bis zu einer Woche hinziehen.

Hinweis:

Wie schwer ein Sonnenbrand ausfällt und wie schnell er entsteht, hängt auch vom Hauttyp ab. In der Medizin wird zwischen 6 verschiedenen Hauttypen unterschieden, die jeweils eine unterschiedliche Eigenschutzzeit haben. Denn Pigmente in der Haut können die UV-Strahlen abblocken. Daher kommt es bei Personen mit dunklerer oder bereits gebräunter Haut später zu einem Sonnenbrand als bei hellhäutigen Menschen.

Was hilft gegen Sonnenbrand?

Als Sofortmaßnahme beim Sonnenbrand hilft vor allem eins: Schatten. Nur so lässt sich vermeiden, dass die Symptome noch schlimmer werden. Der Schatten unter einem Sonnenschirm oder Baum reicht jedoch nicht aus, da UV-Strahlung durch Reflexion auch hier hingelangt.

Um die Beschwerden zu lindern, können Sie Ihren leichten Sonnenbrand mit diesen Mitteln behandeln:

  • Kühlen, z. B. mit feuchten Umschlägen, fließendem Wasser oder kühlenden Gelen (Vorsicht: Zu langes Kühlen kann die Heilung verzögern.)
  • After-Sun-Produkte
  • beruhigende oder heilungsfördernde Cremes und Lotionen, z. B. mit Aloe Vera, Ringelblume oder Panthenol (sollten nicht zu fetthaltig sein)

Zudem sollten Sie bei einem Sonnenbrand viel trinken, denn bei Verbrennungen verliert der Körper viel Flüssigkeit: Durch die geschädigte Haut kann Feuchtigkeit schneller verdunsten als bei intakter Hautbarriere.

Tipp:

Um weitere Schädigung zu vermeiden, sollten Sie während der Heilungsphase (meist etwa 2 Wochen) auf verstärkten Sonnenschutz achten. Dazu zählt z. B. lange Kleidung, nach Möglichkeit mit UV-Schutz.

Welches Hausmittel hilft bei Sonnenbrand?

Hausmittel sind meist im Haushalt verfügbar und günstiger als Medikamente. Ihre Heilwirkung ist zwar in den meisten Fällen nicht durch Studien belegt, aber auch die kühlende und psychologische Wirkung kann helfen.

Vorsicht:

Hausmittel sollten Sie nicht anwenden, wenn die Haut Blasen oder offene Wunden aufweist. Denn dann können die Keime aus nichtsterilen Substanzen zusätzliche Entzündungen hervorrufen.

Beliebte Hausmittel bei leichten Sonnenbränden sind:

  • kalter Kamillentee: kühlt und beruhigt die Haut, zudem fördert Kamille die Wundheilung.
  • kalter nichtaromatisierter Schwarztee: kühlt und enthält Gerbstoffe, die sich positiv auf Entzündungen auswirken.
  • Quark: Umschläge mit Quark kühlen und spenden Feuchtigkeit.
  • Aloe Vera-Blätter: Der zähflüssige Blattsaft wirkt entzündungshemmend und feuchtigkeitsspendend.
  • Honig: Da Honig aus dem Supermarkt Keime enthalten kann, sollten Sie hierfür sterilisierten medizinischen Honig verwenden.
  • rohe Kartoffel: Die Stärke kann die Heilung unterstützen.

Was tun bei sehr starkem Sonnenbrand?

Sobald sich Blasen bilden, geht der Sonnenbrand über das leichte Stadium hinaus – dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Gleiches gilt, wenn der Sonnenbrand mit starken Schmerzen oder anderen extremen Symptomen einhergeht.

Hinweis:

Mit einem Sonnenbrand 3. Grades kann unter Umständen sogar ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Bei schweren Verbrennungen besteht ein besonders hohes Infektionsrisiko.

Die Behandlung bei starkem Sonnenbrand kann umfassen:

  • Punktion der Blasen: In der Arztpraxis werden die Blasen aufgestochen, sodass die Flüssigkeit austreten kann.
  • Verbände
  • Schmerzmittel
  • Infusion aufgrund von Flüssigkeitsverlust
  • Behandlung mit cortisonhaltigen Medikamenten und/oder Antibiotika

Wie bekommt man einen Sonnenbrand ganz schnell wieder weg?

Bei einem leichten Sonnenbrand reicht mitunter eine Nacht Schlaf aus, damit die Rötung und Empfindlichkeit der Haut nachlassen. Die Selbstheilungskräfte des Körpers sind im Schlaf besonders aktiv und können Schäden effizient reparieren.

Tipp:

Einen leichten Sonnenbrand im Gesicht, der keine offenen Wunden oder Blasen verursacht, können Sie notfalls überschminken, z. B. mit leichter Foundation und grünem Concealer. Für die geschädigte Haut sind solche Produkte allerdings weniger hilfreich. Verwenden Sie Make-up daher nur sparsam und nutzen Sie milde Abschminkprodukte.

Davon abgesehen ist der Sonnenbrand jedoch eine Entzündungsreaktion der Haut. Die natürliche Heilung lässt sich zwar durch eine entsprechende Behandlung unterstützen, aber nur unwesentlich beschleunigen.

Was verschlimmert Sonnenbrand?

An erster Stelle: noch mehr Sonne. Wenn weiterhin UV-Strahlen in die Haut eindringen, können aus einem leichten Sonnenbrand ernsthafte Schäden entstehen.

Aber auch eine Behandlung mit den falschen Mitteln kann sich verheerend auswirken. Dies verschlimmert zwar nicht den Sonnenbrand an sich, kann aber die Haut zusätzlich reizen und im schlimmsten Fall Infektionen hervorrufen.

So sollten Sie Ihren Sonnenbrand besser nicht behandeln:

  • Öle und fetthaltige Salben: verhindern Wärmeabgabe und verstärken die Symptome
  • Milchprodukte: wirken zwar kühlend bei leichtem Sonnenbrand, können aber auf verletzter Haut Entzündungen hervorrufen
  • Apfelessig: reizt die Haut zusätzlich durch den Säuregehalt
  • alkoholhaltige Produkte: reizen ebenfalls die Haut
  • Kratzen gegen Juckreiz: kann gesunde oder heilende Stellen zusätzlich verletzen
  • Brandblasen öffnen: begünstigt Infektionen

Zusätzliche Entzündungen zählen zu den häufigsten Komplikationen beim Sonnenbrand. Unter anderem können sie auch die Heilung verzögern.

Wird Sonnenbrand über Nacht besser?

Die Symptome bei einem Sonnenbrand erreichen ihren Höhepunkt nach etwa 12 bis 24 Stunden. Daher haben Betroffene mitunter den Eindruck, dass die Beschwerden im Schlaf etwas abklingen und der Sonnenbrand über Nacht weg ist. Zudem sind die Umstände – kühlere Temperaturen sowie Abwesenheit von Sonne – förderlich für eine rasche Heilung.

Allerdings hängt die Dauer eines Sonnenbrandes auch vom Schweregrad ab. Bei schweren Sonnenbränden können die Symptome bis zu 2 Wochen andauern. Eine schnelle Heilung über Nacht ist hier nicht zu erwarten.

Was sind die Folgen von Sonnenbrand?

Ein Sonnenbrand beschädigt die Hautzellen nachhaltig. Auch wenn die unmittelbaren Symptome abgeklungen sind, können langfristige Folgen zurückbleiben:

  • schnellere Hautalterung und weniger Elastizität, wodurch Falten und Altersflecken entstehen können
  • verändertes Hautbild: größere Poren und erhöhte Anfälligkeit für Mitesser
  • höheres Risiko für Hautkrebs
  • bei schwerem Sonnenbrand: Narben

Auch Augen können unter zu langer Sonneneinstrahlung leiden. Typische Symptome sind rote, tränende Augen, Juckreiz und das Gefühl, Sand im Auge zu haben. Ein Sonnenbrand am Auge kann die Entstehung von Makuladegeneration und trockenen Augen begünstigen.

Kann ich von Sonnenbrand Hautkrebs bekommen?

Der Sonnenbrand gilt als bedeutender Risikofaktor für weißen Hautkrebs. Studien zeigen unter anderem einen Zusammenhang zwischen wiederholten schweren Sonnenbränden und verschiedenen Hautkrebsformen. Davon sind insbesondere hellhäutige Menschen betroffen, die schon im Kindes- oder Jugendalter schwere Sonnenbrände hatten.

Info:

UV-Strahlen schädigen Zellen und verändern im schlimmsten Fall die Erbsubstanz in den Zellkernen. Dies kann dazu führen, dass diese Zellen in der Folge entarten. Häufige Sonnenbrände führen zu mehr Schäden im Erbgut, wodurch die Wahrscheinlichkeit für Hautkrebs steigt. Besonders häufig sind Stellen im Gesicht betroffen.

Wie kann man Sonnenbrand vorbeugen?

Kaum jemand möchte den ganzen Sommer im Keller verbringen, um die Haut vor UV-Strahlen zu schützen. Stattdessen können Sie mit diesen Tipps für ausreichend Schutz sorgen:

  • Benutzen Sie Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 30 oder höher und erneuern Sie den Schutz nach dem Baden oder starkem Schwitzen.
  • Schützen Sie Ihre Augen mit einer Sonnenbrille, die Schutz vor UV-Strahlen bietet (z. B. als „UV-400“ gekennzeichnet)
  • Legen Sie Aktivitäten im Freien möglichst nicht in die Mittagsstunden.
  • Tragen Sie bei besonders hoher UV-Belastung lange Kleidung. Schützen Sie Gesicht und Augen zusätzlich mit einer Kopfbedeckung.

Info:

Sommersonne ist nicht nur schädlich, sondern auch lebenswichtig, unter anderem für die Vitamin-D-Produktion des Körpers. Die hierfür nötigen UVB-Strahlen erreichen den Körper jedoch auch im Schatten oder an bewölkten Tagen.

Übrigens: Die Intensität der UV-Strahlung variiert je nach Tageszeit und Ort, sodass das Sonnenbrandrisiko deutlich schwanken kann. Hier sollten Sie besonders aufpassen:

  • in Äquatornähe
  • in großer Höhe, z. B. im Hochgebirge
  • in der Nähe von reflektierenden Flächen wie Schnee und Wasser
  • generell um die Mittagszeit

Stand: 03.07.2024

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