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Wechseljahre und Zähne: Wie Hormone den Körper beeinflussen

Hormonstress

Wenn sich der ganze Körper umstellt, hat das auch Auswirkungen auf Zähne und Zahnfleisch.

Eine alte Dame hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange.

Ab einem gewissen Alter beginnt für Frauen die Phase des Wechsels. Der Körper stellt sich um, und das macht sich auch an den Zähnen bemerkbar. Zu den typischen Wechseljahresbeschwerden kommen vermehrt Zahn- und Zahnfleischprobleme. Erfahren Sie hier, dass

  • Ihre Zähne durch Östrogenmangel weniger geschützt sind.
  • geschwollenes und rotes Zahnfleisch in den Wechseljahren häufig auftritt.
  • gesunde Ernährung Beschwerden im Mundraum lindern kann.

Was passiert in den Wechseljahren?

Die Wechseljahre beginnen meist irgendwann im Alter von 45 bis 65 Jahren. Im Klimakterium, so der Fachbegriff, funktioniert das Zusammenspiel der Hormone nicht mehr optimal. Der Grund: Der Hormonhaushalt stellt sich um. Während dieser Vorgänge leiden Frauen häufig unter Beschwerden wie:

  • Schweißausbrüchen
  • Hitzewallungen
  • Herzklopfen

Diese Begleiterscheinungen entstehen durch Östrogenschwankungen. Dadurch werden Stresshormone (z. B. Adrenalin) ausgeschüttet, die den Körper in Alarmbereitschaft versetzen. Blutdruck und Herzfrequenz steigen an. Die typischen Wechseljahresbeschwerden sind die Folge. Häufig kommt es außerdem zu Stimmungsschwankungen. Meist sind diese mit negativen Gefühlen verbunden. Betroffene sind beispielsweise reizbar, nervös oder niedergeschlagen.

Wie Frauen diese Beschwerden empfinden, ist ganz individuell. Manche leiden unter den Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder anderen Symptomen. Ihre Lebensqualität verschlechtert sich enorm und sie benötigen ärztliche Hilfe. Andere hingegen gehen problemlos mit den Wechseljahren um.

Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre sind ein schleichender Prozess, der sich über die Jahre immer mehr verstärkt. Im Allgemeinen lassen sie sich in 3 Abschnitte einteilen.

  1. Prämenopause: In dieser Phase bleibt der Eisprung langsam aus, wodurch die Fruchtbarkeit nachlässt. Östrogen- und Progesteronspiegel bleiben unverändert. Allerdings kann es zu Blutungsstörungen kommen. Symptome wie Brustspannen, Wassereinlagerungen, Kopf- und Unterleibsschmerzen nehmen zu.
  2. Perimenopause: Die Perimenopause ist die Phase vor und nach der Menopause. Sie beginnt etwa ein bis 2 Jahre vor der letzten Regelblutung. In dieser Zeit werden immer weniger Östrogen und Progesteron produziert. Damit häufen sich Blutungsstörungen sowie Wechseljahresbeschwerden.
  3. Postmenopause: Sobald diese Phase eintritt, ist der Körper in einem neuen hormonellen Gleichgewicht. Sie beginnt ungefähr ein Jahr nach der letzten Blutung. Die Wechseljahre sind damit überstanden.

Zahngesundheit in den Wechseljahren

In den Wechseljahren sollten Sie Ihren Zähnen besonders viel Aufmerksamkeit schenken. Denn durch die hormonelle Umstellung kann auch Ihre Zahngesundheit aus dem Gleichgewicht geraten. Symptome, die häufig in dieser Phase des Lebens auftreten:

  • Entzündetes Zahnfleisch
  • Hitzewallungen
  • Störung des Geschmackssinns
  • Brennen der Zunge oder Schleimhaut

Außerdem wird die Mundschleimhaut dünner und trockener. Frauen, die Zahnprothesen tragen, leiden dann oft unter Schmerzen. Außerdem kann die Prothese nicht mehr ausreichend abgefedert werden und hinterlässt daher Druckstellen.

Zahnfleischentzündungen während der Wechseljahre

In den Wechseljahren stellen Frauen häufig fest, dass ihr Zahnfleisch geschwollen, gerötet und schmerzempfindlich ist. Die Auslöser: der sinkende Östrogenspiegel und die abnehmende Festigkeit des Bindegewebes. Dadurch wird das Zahnfleisch empfindlicher und anfälliger für Schwellungen. So fällt es Bakterien leichter, einzudringen und eine Zahnfleischentzündung auszulösen: die sogenannte hormonelle Gingivitis.

Betroffene haben ständig Zahnfleischbluten und Schmerzen. Aus Angst vor weiteren Zahnfleischblutungen putzen sie ihre Zähne häufig nicht mehr gründlich genug. Doch gerade das ist falsch: Die Ursachen für Zahnfleischbluten werden so nicht bekämpft, sondern breiten sich weiter aus. Karies oder Parodontitis entsteht.

Burning-Mouth-Syndrom

Wenn die Zunge unangenehm brennt und die Schleimhäute schmerzen, liegt oft das sogenannte Burning-Mouth-Syndrom vor. Bei einigen Frauen ist es eine natürliche, hormonell bedingte Begleiterscheinung der Wechseljahre. Beim Burning-Mouth-Syndrom juckt, kribbelt, brennt und sticht die Zunge. Auch Gaumen und Lippen können betroffen sein. Diese Beschwerden sind morgens meist gering und verstärken sich im Lauf des Tages. Abends werden sie für manche Frauen unerträglich.

 

Ursachen für Zungenbrennen

Auch in den Schleimhäuten und Speicheldrüsen von Frauen befinden sich Rezeptoren für Sexualhormone. Östrogene sorgen dafür, dass die Schleimhäute durchblutet und befeuchtet werden. Östrogenmangel führt folglich zu Trockenheit im Mund. Das bedeutet weniger Schutz für Zähne und Zahnfleisch. Die Mundschleimhaut wird dadurch schmerzempfindlicher.

Mundbrennen kann nicht nur in den Wechseljahren auftreten, sondern auch bei Diabetes. Außerdem entsteht es oft im Zusammenhang mit psychischen Problemen wie Depressionen oder Stress.

Frau putzt sich im Badezimmer die Zähne

Was hilft gegen Zungenbrennen?

Am wichtigsten ist es, den Mund durch Zähneputzen sauber zu halten. Außerdem sollten Sie sich ausgewogen ernähren und Alkohol und Nikotin meiden.

Um das Brennen auf der Zunge zu reduzieren, hilft eine Schmerztherapie. Dabei wird Betäubungsmittel in die Mundhöhle gespritzt. Es lindert den Schmerz im Mundraum und regt die Durchblutung an. Oft helfen auch Mundspülungen mit kühlem Salbeitee oder Salzwasser.

Um den Hormonmangel auszugleichen, nehmen einige Frauen Hormonpillen ein. Damit wird die Funktion des Östrogens im Mund wieder verstärkt und die Beschwerden nehmen ab. Allerdings sollten Sie diese Therapie mit Ihrem Arzt besprechen. Denn Hormonersatztherapien erhöhen das Risiko für Brustkrebs.

 

Verringerte Speichelproduktion während der Wechseljahre

Der Speichel bietet einen natürlichen Schutz für Zähne und Zahnfleisch. Er spült, repariert kleine Schäden an den Zähnen und neutralisiert Säuren. Außerdem enthält er Stoffe, die antibakteriell wirken und dadurch den Zahnschmelz härten.

Während der Wechseljahre verringert sich die Speichelproduktion. Damit ist der Mundraum nicht mehr optimal vor Bakterien geschützt. Es kann zu Überwucherungen mit Pilzen kommen. Dabei entwickelt sich ein unangenehmer Mundgeruch. Zudem werden Schäden an den Zähnen nicht mehr repariert. So entstehen auf Dauer immer größere Löcher in den Zähnen. Deshalb haben Frauen in den Wechseljahren ein höheres Kariesrisiko.

Zu dem geringeren Zahnschutz kommt im Klimakterium noch ein weiterer Faktor, der die Entstehung von Karies fördert: Durch die Stimmungsschwankungen nehmen viele Frauen mehr Zucker zu sich. Dieser lagert sich ab und greift die Zähne an.

 

Steigendes Osteoporoserisiko während der Wechseljahre

Aufgrund des niedrigen Östrogenspiegels sind auch die Knochen weniger geschützt. Die Knochendichte verringert sich und die Knochen werden porös. Dies betrifft manchmal auch den Kieferknochen. Es kann sogar so weit kommen, dass Teile des Kieferknochens zerstört werden.

In den betroffenen Bereichen haben die Zähne weniger Halt und lockern sich. Dann liegt der Zahnhals frei, und Bakterien können sich ungehindert ansammeln und Entzündungen auslösen. Im schlimmsten Fall entwickeln sich diese Entzündungen zu einer Parodontitis.

Gesunde Zähne in den Wechseljahren

Meist lassen sich Zahnbeschwerden durch Hormonmangel nicht vermeiden. Trotzdem sollten Sie diese nicht einfach hinnehmen oder ignorieren. Nehmen Sie die Probleme ernst und tun Sie etwas dagegen. Dazu reichen schon einige simple Maßnahmen:

  1. Pflegen Sie Ihre Zähne. Indem Sie Ihre Zähne täglich putzen, können Sie schon einiges bewirken: Sie beseitigen Bakterien und beugen Entzündungen vor. Besonders in den Wechseljahren sollten Sie außerdem häufiger zur professionellen Zahnreinigung gehen, um alle Keime restlos zu beseitigen.
  2. Trinken Sie viel Wasser. So wirken Sie der Mundtrockenheit entgegen, regen die Speichelproduktion an und schützen Ihre Zähne. Tipp: Meiden Sie gesüßte Getränke, da der hohe Zuckergehalt die Zähne zusätzlich angreift.
  3. Ernähren Sie sich gesund. Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur Zungenbrennen und Schleimhautbeschwerden lindern, sondern auch den Speichelfluss anregen. Mithilfe von rohem Obst und Gemüse sowie zuckerfreien Kaugummis bekämpfen Sie die Mundtrockenheit effektiv.

Fazit:

In den Wechseljahren ist die Zahngesundheit von Frauen besonders gefährdet. Die Konzentration von Hormonen nimmt ab, die wichtige Funktionen im Mundraum erfüllen. Die Folge: krankheitsanfällige Zähne und schmerzempfindliches Zahnfleisch. Häufig kommt es dann zu Zahnfleischbluten und Zungenbrennen.

Achten Sie daher auf Ihre Allgemeingesundheit. Ernähren Sie sich gesund und gehen Sie regelmäßig zum Zahnarzt. So senken Sie Ihr Risiko für Zahnkrankheiten und vermeiden zusätzliche Beschwerden in den Wechseljahren.

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