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So gefährlich ist ein Zeckenbiss

Vorsicht Zecken!

Der kleine Blutsauger ist Überträger gefährlicher Krankheiten. Das können Sie tun, um sich zu schützen.

Ein Schild warnt vor Zecken im Wald.

Das Gesundheitsrisiko durch einen Zeckenbiss ist groß. Keine andere Kreatur verursacht hierzulande so viele Krankheitsfälle wie die Zecke. Die von Zecken ausgehende Gesundheitsgefahr ist den meisten Bundesbürgern sehr bewusst.

Welche Krankheiten können durch Zecken übertragen werden?

Ein Zeckenbiss kann schnell gefährlich werden. Denn Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den häufigsten von Zecken übertragenen Krankheiten gehören Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Beide können zu gefährlichen Hirnhaut- und Gelenkentzündungen, Herzerkrankungen, Lähmungen und schlimmstenfalls zum Tod führen. Allerdings trägt nicht jede Zecke automatisch gleich sämtliche Krankheitserreger in sich. FSME-Überträger sind vor allem aus Süddeutschland bekannt, Borreliose dagegen können die Tiere überall in Europa in sich tragen.

Wie erkenne ich einen Zeckenbiss?

Ein Zeckenbiss verursacht erst einmal keine Schmerzen, wodurch er häufig einige Zeit unentdeckt bleibt. Das liegt vor allem daran, dass die Zecke beim Biss eine Art Betäubungsmittel abgibt. Für sie ist es schließlich von Vorteil, wenn sie unbemerkt bleibt.

Die Stelle, an der sich die Zecke festgesaugt hat, ist meistens etwas gerötet und kann auch jucken. Je nachdem, wie lange die Zecke schon saugt, ist sie am Anfang als schwarzer Punkt und später als dick vollgesogenes, bräunliches Tier auf der Haut zu erkennen. 

Das sollten Sie nach einem Zeckenbiss tun

Nicht jede Zecke überträgt eine Krankheit. Trotzdem ist es ratsam, den Zeckenbiss von einem Arzt untersuchen zu lassen. Er kann die Zecke außerdem sicher entfernen. Wenn Sie die Zecke selbst entfernen möchten, sollten Sie wie folgt vorgehen.

So entfernen Sie eine Zecke richtig

Eine Zecke kann mit einer Pinzette, einer Zeckenzange oder einer Zeckenkarte entfernt werden. Die Zecke sollte dabei möglichst nah an der Haut gegriffen werden, also möglichst an ihren Mundwerkzeugen. Achten Sie beim Greifen der Zecke darauf, dass Sie ihren Körper nicht quetschten, da sie sonst ihren Darminhalt und Speichel mit möglichen Krankheitserregern in die Wunde abgibt. Ziehen Sie die Zecke dann kontrolliert und gerade aus der Haut heraus.

Vermeiden Sie, die Zecke beim Entfernen zu drehen – auch wenn der Glaube weit verbreitet ist, dass dies die richtige Methode sei. Durch Drehen erhöhen Sie das Risiko, dass Krankheitserreger übertragen werden. Das gleiche gilt für so manche Hilfsmittel: Beträufeln Sie die Zecke vor der Entfernung auf keinen Fall mit Öl, Klebstoff, Alkohol oder anderen Mitteln. Damit würden Sie die Zecke unnötig reizen und auch damit das Risiko erhöhen.

Es kann vorkommen, dass Sie nicht das ganze Tier erwischen und noch etwas in der Wunde steckt. Normalerweise ist das nur ein Teil des Stechapparats. In den meisten Fällen ist das völlig unbedenklich und der Fremdkörper wird automatisch vom eigenen Körper abgestoßen. Sicherheitshalber können Sie zurückgebliebene Teile auch vom Arzt entfernen lassen.  

Haben Sie die Zecke entfernt, sollten Sie die Wunde gründlich desinfizieren. Anschließend kann sie mit einer jodhaltigen Creme behandelt werden. Dass die Haut noch eine Weile gerötet ist oder juckt, ist ganz normal und kein Grund zur Panik. Wird es aber schlimmer oder entzündet sich die Wunde, sollten Sie den Arzt aufsuchen.

Wo kann ich Zecken richtig entsorgen?

Wenn Sie die Zecke entfernt haben, stellt sich natürlich die Frage: „Wohin mit dem Tier?“. Zur eigenen Sicherheit sollten Sie die Zecke unschädlich machen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Zecken sterben bei Temperaturen über 60° C. Daher kann man sie in heißes Wasser werfen oder verbrennen.

Auch mit hochprozentigem Alkohol ab 50 % Vol. können Zecken unschädlich gemacht werden.

Zecken können alternativ auf einem Papiertuch, z. B. mit einem Glas zerdrückt werden. Mit dem Finger sollten Sie Zecken nicht zerdrücken, da hierbei die Gefahr einer Infektion besteht.

Nachdem die Zecke getötet wurde, kann sie bedenkenlos mit dem Hausmüll entsorgt oder im Abfluss heruntergespült werden. Gehen Sie vorher sicher, dass Sie die Zecke wirklich unschädlich gemacht haben. Denn lebende Zecken können bis zu 3 Wochen im Wasser überleben. 

Wie merkt man, ob ein Zeckenbiss gefährlich ist?

In den meisten Fällen verschwinden das Jucken und die Rötung wenige Tage nach der Entfernung der Zecke. Wenn die Rötung jedoch bleibt oder größer wird, sollten Sie schnell zum Arzt gehen. Es kann sich dabei um Wanderröte (Erythema migrans) handeln, die häufig eines der ersten Anzeichen für Borreliose ist. Wanderröte ist typischerweise ringförmig und im Zentrum blasser als am Rand. Es kann aber auch eine unspezifische Hautrötung auftreten, die sich verändert.

Umkreisen Sie die gerötete Einstichstelle direkt nach dem Entfernen der Zecke, z. B. mit einem Kugelschreiber. So merken Sie gleich, wenn die Rötung wandert oder sich ausbreitet.

Es kommt allerdings nicht immer zu Wanderröte nach der Übertragung von Borreliose. Das Signal kann auch ausbleiben oder unentdeckt bleiben.

Bekommen Sie wenige Tage nach dem Zeckenbiss Fieber oder fühlen sich schlapp, sollten Sie ebenfalls unbedingt einen Arzt aufsuchen. Das kann ein Anzeichen für eine Infektion mit FSME sein. Auch bei anderen Symptomen sollten Sie Ihrem Arzt immer vom Zeckenbiss berichten.

Tipp

"Gegen Borreliose kann man sich generell nicht impfen lassen, diese Krankheit ist aber mit Antibiotika gut behandelbar," sagt Dr. med. Falko Panzer, Allergologe aus Mannheim. Gegen FSME könne und solle man sich dagegen tatsächlich impfen lassen. "Ist es für eine Impfung zu spät, sollte man Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen im Sommer eher meiden, Picknick und Pausen besser nicht an Waldrändern und auf Wiesen abhalten", so Dr. Panzer. Die Bekleidung sollte dicht schließen, zu empfehlen seien lange Ärmel und Hosenbeine, die in Socken oder Stiefeln stecken.

Wie lange dauert es, bis ein Zeckenbiss gefährlich wird?

Die Übertragung von FSME kann schon nach kurzer Zeit durch eine festgesaugte Zecke erfolgen. Die Übertragung von Borreliose kann hingegen 1 - 2 Tage dauern. Je früher Zecken entfernt werden, desto geringer ist also das Risiko.

Wenn die Zecke Borreliose übertragen hat, entsteht frühestens nach 3 - 6 Tagen häufig ein größer werdender roter oder blauer Fleck bzw. Wanderröte. Dann sollten Sie schnellstens zum Arzt gehen. Er wird Ihnen im Fall einer Infektion Antibiotika verschreiben.

Bei FSME treten nach 1 - 2 Wochen meist grippeartige Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen oder Müdigkeit auf. Da die Beschwerden nach wenigen Tagen wieder verschwinden, werden sie häufig nicht mit dem Zeckenbiss in Zusammenhang gebracht. Für die meisten Menschen ist der Infekt damit auch überstanden.

Bei einem kleinen Teil der Betroffenen kommt es jedoch nach einiger Zeit zu einem Befall des zentralen Nervensystems, der sich in Form einer Hirnhautentzündung äußert. Auch Rückenmarksentzündungen können auftreten. Zu den möglichen Symptomen gehören z. B. starke Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen, Sprech- und Gehstörungen. 

Wie schütze ich mich vor Zecken?

Wer gerne draußen in der Natur ist, kann auch mal von einer Zecke gebissen werden. Wichtig ist dabei vor allem, dass Sie die Zecke so früh wie möglich entdecken. Denn je länger die Zecke Zeit zum Saugen hat, desto höher ist das Risiko, infiziert zu werden. Es gibt aber auch noch weitere Möglichkeiten, sich zu schützen.

Die richtige Kleidung und Insektenspray

Zecken halten sich vor allem in hohem Gras, dichtem Unterholz und in Laub- und Mischwäldern auf. Da sie sich meistens ca. 10 - 50 cm über dem Boden befinden, machen eine lange Hose, Socken und geschlossene Schuhe es für Zecken deutlich schwerer, sich festzubeißen. Zusätzlich können Sie die Hosenbeine in die Socken stecken.

Sprühen Sie Ihre Kleidung und Ihre Haut großzügig mit Insektenspray ein. Die darin enthaltenen Substanzen schrecken Zecken ab. Der Schutz kann einige Stunden halten.

Körper absuchen: Das Infektionsrisiko steigt mit der Saugdauer

Nach dem Aufenthalt in der Natur sei die wichtigste Maßnahme das Absuchen des gesamten Körpers auf Zecken, so Dr. med. Falko Panzer, Allergologe aus Mannheim. Diese bevorzugen Achseln, Ellenbeugen, Kniekehlen, den Hals und Genitalbereich, da diese Stellen besonders gut durchblutet sind. Zecken müssen laut Dr. Panzer baldmöglichst entfernt werden, denn das Infektionsrisiko steige mit der Saugdauer: "Neuerdings gibt es ein effektives Instrument zur Zeckenentfernung: die sogenannte Safecard. Sie ist in Apotheken und im Zoofachhandel erhältlich."

Kleidung heiß waschen

Auch in der Wohnung können Zecken eine Zeit lang überleben. Daher sollte die Outdoor-Kleidung so schnell wie möglich bei mindestens 60° C gewaschen werden. Bei niedrigeren Temperaturen können Zecken in der Waschmaschine überleben. 

Zeckenkarte: Hier kommen Zecken vor

Eine aktuelle Karte der FSME-Risikogebiete in Deutschland gibt das Robert-Koch-Institut heraus. Wem diese Landkarten nicht detailliert genug sind, kann sich vor Ort auch bei den Gesundheitsbehörden erkundigen. Das Zeckenaufkommen und damit auch das Infektionsrisiko ist sogar innerhalb eines Landkreises unterschiedlich. Vom Robert-Koch-Institut definierte Risikogebiete liegen vor allem in Bayern und Baden-Württemberg sowie in einigen Regionen im südlichen Hessen, Thüringen.

Expertentipp: Gegen FSME impfen lassen

"Gegen Borreliose kann man sich generell nicht impfen lassen, diese Krankheit ist aber mit Antibiotika gut behandelbar," erklärt Dr. med. Falko Panzer, Allergologe aus Mannheim. Gegen FSME könne und solle man sich dagegen tatsächlich impfen lassen. "Ist es für eine Impfung zu spät, sollte man Zeckenbiotope mit Gräsern, Farnen und Büschen im Sommer eher meiden, Picknick und Pausen besser nicht an Waldrändern und auf Wiesen abhalten," so Dr. Panzer. Die Bekleidung sollte dicht schließen, zu empfehlen seien lange Ärmel und Hosenbeine, die in Socken oder Stiefeln stecken.

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