Reichweite von E-Autos

Wie weit kommt man mit einem E-Auto wirklich?

Bevor Sie sich ein Elektroauto zulegen, steht die Frage im Raum, wie viele Kilometer Sie damit fahren können. Das lässt sich jedoch nicht pauschal beantworten, da die tatsächliche Reichweite von der angegebenen Reichweite der Hersteller abweicht. Denn die potentielle Reichweite eines Fahrzeuges wird in der Regel nach dem WLTP-Testverfahren festgelegt.
Das WLTP-Verfahren (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test Procedure) ist ein standardisiertes Verfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen von Fahrzeugen. Es wurde 2017 eingeführt und löste das bisherige NEFZ-Verfahren (Neuer Europäischer Fahrzyklus) ab¹ . Nachteil dieses Verfahrens ist, dass es unter nahezu idealen Bedingungen durchgeführt wird. Daher kann die Reichweite im WLTP relativ stark von der tatsächlichen Reichweite abweichen. angepassten Fahrstil den Verbrauch minimieren und somit die Reichweite erhöhen. Auf andere Faktoren haben Sie keinen Einfluss. So verbrauchen E-Autos im Winter 10 bis 30 % mehr Energie als im Sommer.

Wie wird die Reichweite von E-Autos beeinflusst?

Mit diesen Tipps können Sie die Reichweite Ihres Elektroautos erheblich steigern:

• Fahren Sie möglichst vorausschauend: Planen Sie Ihre Fahrten im Voraus und vermeiden Sie unnötige Fahrten. Versuchen Sie, den Verkehr im Auge zu behalten und vermeiden Sie abruptes Bremsen und Beschleunigen, da dies den Energieverbrauch deutlich erhöht.
• Nutzen Sie die regenerative Bremse: Elektroautos verfügen in der Regel über eine regenerative Bremse, die beim Bremsen Energie zurückgewinnt. Nutzen Sie diese Funktion, indem Sie die Bremse nur sanft betätigen und das Auto ausrollen lassen, wann immer es möglich ist.
• Vermeiden Sie hohe Geschwindigkeiten: Hohe Geschwindigkeiten erhöhen den Luftwiderstand und somit den Energieverbrauch. Versuchen Sie daher, eine moderate Geschwindigkeit beizubehalten.
• Vermeiden Sie hohe Lasten: Je schwerer das Auto ist, desto mehr Energie wird benötigt, um es zu bewegen. Vermeiden Sie daher übermäßiges Gewicht, indem Sie nur notwendiges Gepäck mitführen.
• Nutzen Sie Klimaanlage und Heizung sparsam: Die Klimaanlage und Heizung verbrauchen viel Energie. Verwenden Sie diese nur, wenn es wirklich notwendig ist und stellen Sie die Temperatur möglichst niedrig ein.
• Kontrollieren Sie den Reifendruck: Ein niedriger Reifendruck erhöht den Rollwiderstand und den Energieverbrauch. Überprüfen Sie den Reifendruck regelmäßig und halten Sie ihn auf dem vom Hersteller empfohlenen Niveau.
• Nutzen Sie spezielle Fahrmodi: Viele Elektroautos verfügen über spezielle Fahrmodi wie Eco-Modus oder Reichweiten-Modus. Diese reduzieren den Energieverbrauch und erhöhen dadurch die Reichweite.
• Achten Sie aufs Wetter: Die Reichweite von Elektroautos verringert sich bei niedrigen Temperaturen relativ stark. Falls sich Ihre Fahrt planen lässt, führen Sie diese an möglichst warmen Tagen durch.

Ein Aspekt, auf den Sie keinen Einfluss haben, ist das Alter des Akkus in Ihrem Elektroauto. Je älter dieser wird, desto geringer die Kapazität und somit auch die Reichweite Ihres Autos. Wenn Sie den Akku sachgemäß laden, können Sie die Kapazität länger auf einem guten Niveau halten.

Welches E-Auto hat die beste Reichweite?

Der folgenden Tabelle können Sie die Reichweiten einzelner Elektrofahrzeuge entnehmen. Dabei wird die vom Hersteller angegebene Reichweite der tatsächlich gemessenen Reichweite vom ADAC gegenübergestellt:

Wie die Tabelle zeigt, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch kein Fahrzeug in der Lage, 1.000 km Reichweite zu fahren. Jedoch hat sich im Verlauf der vergangenen Jahre gezeigt, dass die Hersteller durch Sprünge in der Technologieentwicklung immer größere Reichweiten erzielen. Aus diesem Grund scheint es lediglich eine Frage der Zeit zu sein, bis es dem ersten Hersteller gelingt, mit einem Auto die 1.000 km Marke zu knacken. Des Weiteren erkennt man aus der Tabelle, dass vor allem Autos aus dem Premiumsegment mit hoher Reichweite punkten können. Nutzen Sie Ihr Auto überwiegend für Kurzstrecken im Stadtverkehr? Dann kann z. B. auch ein Renault Zoe oder ein Fiat 500 völlig ausreichend und für Sie eine preiswerte Alternative sein.

Wie lange dauert eine Elektroauto-Aufladung?

Wenn Sie beim Laden Ihres Elektroautos einige Grundsätze beachten, erhöht dies die Lebenszeit des Akkus. Es ist generell ratsam, das E-Auto regelmäßig aufzuladen. So steht Ihnen immer eine ausreichende Reichweite zur Verfügung, und Sie bleiben nicht plötzlich irgendwo liegen.
Wie lange es dauert, bis Ihr Elektroauto vollständig aufgeladen ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Batterie, der Ladeleistung und der Art des Ladeanschlusses ab. In der Regel dauert eine volle Aufladung mehrere Stunden. Mit dem Schnellladeverfahren können Sie den Akku dagegen in deutlich kürzerer Zeit aufladen. Diese Technik ist jedoch meist nicht an der eigenen Ladestation verfügbar. Daher ist es sinnvoll, das Fahrzeug über Nacht zu laden, sodass es unter Tags genutzt werden kann. Auch bei Regen ist das Aufladen kein Problem, da die Ladeinfrastrukturen wetterfest sind.
Beachten Sie außerdem, dass Elektroautos nicht immer bis zur maximalen Kapazität aufgeladen werden sollten. Das kann die Batterie belasten und ihre Lebensdauer stark verkürzen. Viele Hersteller empfehlen deshalb, das Elektroauto nur bis zu einem gewissen Ladestand, z. B. bis maximal 80% zu laden.

Wie teuer ist es, ein Elektroauto zu fahren?

Der Preis für 100 km mit einem Elektroauto hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend sind die Art des Autos, die Effizienz des Motors, die Art der Batterie, der Strompreis und die Entfernung der Fahrt.
Allerdings können Sie die Kosten grob schätzen, indem Sie die Leistung Ihres Elektroautos, den Strompreis und die Kilometerzahl berücksichtigen. Ein durchschnittlicher Elektro-PKW verbraucht etwa 15 kWh Energie pro 100 km¹⁰ . Wenn der Strompreis bei 0,30 € pro kWh liegt, ergibt sich ein Preis von ca. 4,50 Euro pro 100 km.
Wichtig zu beachten ist, dass die tatsächlichen Kosten variieren und auch davon abhängen, wie und wo Sie das Elektroauto aufladen. Wenn Sie eine PV-Anlage besitzen und Ihr Auto mithilfe einer Wallbox selbst laden können, vermeiden Sie öffentliche Ladesäulen. So können Sie mit einem wesentlich niedrigeren Preis kalkulieren.

Zusätzlich müssen Sie weitere Faktoren wie Wartungskosten, Versicherung und mögliche Steuervergünstigungen bei der Bestimmung der Gesamtbetriebskosten eines E-Autos berücksichtigen. Daher ist es sinnvoll, bei der Kaufentscheidung nicht nur die Verbrauchskosten nach Kilometern zu betrachten, sondern sämtliche Kosten einzurechnen.

¹WLTP statt NEFZ: So funktioniert der aktuelle Prüfzyklus | ADAC
²Elektroauto: Reichweite & Stromverbrauch im Vergleich | ADAC
³BMW iX (i20): Reichweite, Modelle, Technische Daten & Preise | BMW.de
⁴EQS Berlina | Mercedes-EQ (mercedes-benz.es)
⁵Tesla Model X P100D - Technische Daten und Detailansicht (elektroauto-vergleich.de)
⁶Tesla Model 3 - Technische Daten und Detailansicht (elektroauto-vergleich.de)
⁷Nissan Leaf: Technische Daten, Maße und Ausstattung | carwow.de
⁸Test Renault Zoe: Überzeugende Reichweite & stolzer Preis | ADAC
⁹FIAT 500 jetzt als E-Auto (42 kWh, 118 PS) - Fahrbericht und Kaufberatung (3ve-blog.de)
¹⁰So viel kosten Elektroautos pro 100 km | DKV Mobility (dkv-mobility.com)