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Pferdeversicherung

Schutz für Ross und Reiter

Durch Krankheit oder Unfall entstehen schnell hohe Kosten. Auf der sicheren Seite sind Pferdebesitzer mit passenden Versicherungen.

Eine Reiterin springt mit ihrem Pferd über ein Hindernis.

Schon die Pferdehaltung an sich ist nicht günstig – geht dann noch was schief, werden die Kosten für Pferdehalter schnell zum Problem. Mit der passenden Pferdeversicherung sichern Sie sich gegen Krankheiten, Unfälle und Schadensansprüche ab. Hier erfahren Sie mehr zu Kosten und Leistungen und lesen, welche Versicherungen sinnvoll sind.

Das Wichtigste im Überblick:

  • Die wichtigsten Versicherungen fürs Pferd sind die Pferdehaftpflichtversicherung, die OP-Versicherung und die Pferdekrankenversicherung.
  • Pferdeversicherungen sind grundsätzlich freiwillig. Besonders empfehlenswert ist die Pferdehalter-Haftpflicht für Schäden, die das Pferd verursacht.
  • Mit einer Pferde-OP-Versicherung sichern sich Pferdebesitzer gegen die oft 4-stelligen Tierarztkosten bei Operationen ab.

Welche Pferdeversicherungen gibt es?

Für Pferdehalter gibt es ein breites Angebot an Pferdeversicherungen. Neben den Klassikern, der Pferdehalter-Haftpflicht und der Tierkrankenversicherung fürs Pferd, können Sie weitere Versicherungen für Pferde abschließen:

  • OP-Versicherung fürs Pferd
  • Kolik-Versicherung
  • Pferde-Lebensversicherung
  • Transportversicherung
  • Trächtigkeitsversicherung
  • Leibesfruchtversicherung für ungeborene Fohlen (deckt z. B. Totgeburten und Tod/dauerhafte Unbrauchbarkeit nach Krankheit und Unfällen ab(
  • Kastrationsversicherung für Hengste
  • Auktionsversicherung (beinhaltet Lebensversicherung und Transportversicherung für die Heimfahrt)

Info:

Ebenfalls sinnvoll für Pferdebesitzer ist eine private Unfallversicherung, die im Falle eines Reitunfalls z. B. Rettungskosten übernimmt und Kapitalleistungen bietet. Für wertvolle Reitausrüstung wie Sattel oder Kutsche bietet sich die Gegenstandsversicherung an. Diese springt z. B. bei Diebstahl oder versehentlicher Beschädigung ein.

Eine Reiterin springt mit ihrem Pferd über ein Hindernis.

Ist eine Pferdehaftpflichtversicherung Pflicht?

Die Tierhaftpflichtversicherung ist für Pferdehalter nicht gesetzlich verpflichtend. Allerdings können Stallbesitzer verlangen, dass Einstellpferde über eine gültige Pferdehaftpflichtversicherung abgesichert sind.

Tipp:

Die Pferdehaftpflicht ist in jedem Fall sinnvoll, da sie gegen geringe Beiträge hohe Sicherheit bietet. Denn als Pferdehalter haften Sie in unbegrenzter Höhe für sämtliche Schäden, die Ihr Pferd verursacht – auch wenn Sie selbst nicht daran beteiligt waren.

Was kostet eine Pferdehaftpflichtversicherung?

Die Kosten einer Pferdehaftpflichtversicherung liegen für Reitpferde zwischen 65 und 200 € pro Jahr. Die Beitragshöhe dieser Pferdeversicherung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Deckungssumme
  • Höhe der Selbstbeteiligung
  • vereinbarte Vertragslaufzeit
  • Alter des Versicherungsnehmers
  • Umfang der Pferdenutzung (für Fohlen und Gnadenbrot-Pferde günstiger als für Reitpferde)

Mit der ERGO Pferdehalter-Haftpflichtversicherung (Produktlink) sichern Sie sich und Ihr Pferd z. B. für jährlich rund 134 € ab. Inbegriffen ist eine Versicherungssumme von 5 Mio. € und eine Selbstbeteiligung von 150 € bei Sachschäden.

Tipp:

Die Kosten für die Pferdehaftpflichtversicherung sind als Sonderausgaben steuerlich absetzbar.

Was deckt eine Pferdehaftpflichtversicherung ab?

Die Pferdehaftpflichtversicherung deckt Schäden an Personen, Sachen und Vermögen ab und wehrt unberechtigte Ansprüche ab. Der exakte Leistungsumfang variiert je nach Anbieter. Diese Leistungen sind im Idealfall inbegriffen:

  • Reiten durch Reitbeteiligungen und andere berechtigte Fremdreiter
  • Teilnahme an Turnieren und Rennen
  • Mietsachschäden (Schäden an gemieteten Boxen, Anhängern oder Zubehör)
  • Flurschäden
  • Deckakte
  • Reiten ohne Sattel sowie alternative Reitweisen
  • Kutsch- und Schlittenfahrten
  • Weiderisiko (wenn das Pferd auf der Weide ein anderes Pferd verletzt)
  • Fohlen bis zum Alter von 12 Monaten

Hinweis:

Nicht abgedeckt sind grundsätzlich Schäden am eigenen Besitz sowie Schäden, die durch eine gewerbliche Nutzung entstehen (z. B. Zucht, Reiten oder Kutschfahrten gegen Bezahlung).

Wie sinnvoll ist eine Pferdekrankenversicherung?

Bei Pferden sind die Tierarztkosten i. d. R. deutlich höher als für Haustiere wie Hunde oder Katzen: Durch Operationen kommen leicht 4-stellige, z. T. 5-stellige Beträge zusammen, auch andere Behandlungen sind teuer. Bedenken Sie daher:

  • Eine Pferdekrankenversicherung kann Sie vor dem Risiko einer teuren Behandlung bewahren – das lässt sie sich aber auch bezahlen. Die jährlichen Versicherungsbeiträge belaufen sich i. d. R. auf mehrere tausend Euro.
  • Wer auf günstigere Tarife setzt, muss dafür im Ernstfall durch Selbstbeteiligung und niedrige Leistungsgrenze noch einiges selbst bezahlen.
  • Die Tierkrankenversicherung fürs Pferd lohnt sich daher in vielen Fällen nicht.
  • Wesentlich günstiger sind hingegen reine OP-Versicherungen für Pferde. Da Operationen zu den teuersten Behandlungen zählen, ist es sinnvoll, sich dagegen abzusichern.
  • Prüfen Sie vor dem Abschluss aber unbedingt die Versicherungsbedingungen. Kriterien bei der Versicherungswahl sind z. B. Leistungsgrenze, Wartezeiten und ausgeschlossene Operationen.

Was kostet eine Tierkrankenversicherung für Pferde?

Günstige Pferdekrankenversicherungen kosten zwischen 1.800 und 8.700 € pro Jahr. Besonders die gewählten Tarife und die Höhe der Selbstbeteiligung beeinflussen den Preis in hohem Maße.

Ausschlaggebend sind außerdem:

  • Erstattungsgrenze
  • Rasse (z. B. für Haflinger günstiger als für Hannoveraner)
  • Pferdealter bei Versicherungsbeginn (je älter, umso teurer; regelmäßige Beitragserhöhungen ab einem bestimmten Alter sind möglich)
  • Geschlecht (z. B. günstiger für Stuten)
  • bereits durchgeführte Kastration/Sterilisation (dann meist günstiger)
  • vorhergehende Koliken und Tierarztbehandlungen
  • Wohnort (z. B. in Nürnberg günstiger als in Berlin)
  • Zahlungsweise (monatlich teurer als jährlich)

Oftmals bieten Pferdversicherungen Rabatt, wenn Sie mehr als ein Pferd bei demselben Anbieter versichern.

Was deckt eine Pferdekrankenversicherung ab?

Die Pferdekrankenversicherung übernimmt die Kosten für tiermedizinische Behandlungen. Der genaue Leistungsumfang und besonders die Erstattungsgrenzen hängen vom gewählten Tarif ab. Meist inbegriffen sind:

  • Behandlungskosten bei ambulanter und stationärer Behandlung
  • Operationen inkl. Nachsorge und Diagnostik
  • Aufenthalte in der Tierklinik inkl. Futter
  • alternative Behandlungen (z. B. Akupunktur)
  • bildgebende Verfahren (z. B. Röntgen und MRT)
  • regenerative Therapien (z. B. Stammzellentherapie)
  • Routine- und Vorsorgebehandlung (jährlicher Festzuschuss)
  • Notdienstgebühren

Ausgeschlossen sind meist Krankheiten und Fehlbildungen, die bei Versicherungsbeginn bestanden. Hierzu findet eine Gesundheitsprüfung statt. U. U. kann ein vorerkranktes Pferd auch von der Pferdeversicherung ausgeschlossen werden.

Nicht abgedeckt sind ebenfalls:

  • therapeutische Behandlungen (z. B. Osteopathie, Lymphdrainage)
  • Hilfsmittel und Orthesen
  • Hufbeschlag
  • Kastration und Sterilisation bei Hengsten

Info:

In einigen Fällen können Sie Ihre Tierkrankenversicherung fürs Pferd auch um Zusatzbausteine ergänzen, z. B. für Reha-Behandlungen.

Werden auch OPs von der Pferdekrankenversicherung übernommen?

In einer normalen Pferdekrankenversicherung sind Operationen i. d. R. inbegriffen. Bei den meisten Anbietern stellt die OP-Versicherung die Basis-Absicherung dar, die Sie bei Bedarf um eine Krankenversicherung erweitern können.

Hinweis:

Beachten Sie, dass bei den meisten Pferdeversicherungen eine Wartezeit von bis zu 3 Monaten anfällt, während der noch kein Versicherungsschutz besteht. Diese gilt oft auch für Unfälle. Sind Koliken mit abgedeckt, gilt hierfür meist eine verkürzte Wartezeit von wenigen Tagen bis zu einer Woche.

Übrigens: Einige Versicherungen haben auch eine spezielle Kolik-Versicherung im Angebot. Sie ist günstiger als normale OP-Versicherungen fürs Pferd, greift aber auch nur bei Operationen infolge einer Kolik.

Was kostet eine OP-Versicherung fürs Pferd?

Die OP-Versicherung beim Pferd kosten zwischen 200 € und 2.000 € pro Jahr. Maßgeblich für die Beitragshöhe sind v. a. diese Faktoren:

  • Höchstentschädigung (zwischen 2.500 € pro OP bzw. 7.500 € pro Jahr und unbegrenzt)
  • Selbstbeteiligung (zwischen 250 € und 1.000 €)
  • Alter des Pferdes

Auch Wohnort, Rasse und Geschlecht beeinflussen den Beitrag. Rabatt gibt es für Verträge mit längerer Laufzeit (meist 3 Jahre) und jährliche Zahlungsweise.

Was übernimmt eine OP-Versicherung fürs Pferd?

Die Pferde-OP-Versicherung deckt viele Kosten rund um den chirurgischen Eingriff ab. Welche das sind, unterscheidet sich hauptsächlich je nach gewähltem Tarif. U. U. gelten für einzelne Leistungen separate Leistungsgrenzen (z. B. 1.500 € pro OP in Folge einer Kolik).

Generell ist die Kostenübernahme für diese Aspekte möglich:

  • Operationen unter Standardnarkose, Voll- und Teilnarkose, z. T. auch bei Sedierung und Lokalanästhesie
  • Zahnextraktion und Wurzelbehandlungen
  • letzte Untersuchung vor der OP
  • bildgebende Verfahren (Röntgen usw.)
  • anschließender Aufenthalt in der Tierklinik
  • Nachsorge inkl. Arzneimittel und alternative Behandlungsmethoden (Physiotherapie, Magnetfeldtherapie usw.)
  • Einschläferung in Folge der OP
  • Nähen und Klammern von Wunden
  • Notfallgebühren

Nicht übernommen werden von der OP-Versicherung fürs Pferd u. a.:

  • tierärztliche Behandlungen, bei denen es nicht zu einer OP kommt
  • sämtliche bekannten Vorerkrankungen und Fehlbildungen
  • Transportkosten
  • Reisekosten des Tierarztes
  • Operationen bei Hufabszessen und Hufgeschwüren
  • Kastration und Sterilisation (außer bei medizinischer Notwendigkeit)
  • Biopsien und Punktionen
  • Diätfutter und Ergänzungsfutter
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