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Weisheitszähne: Überbleibsel der Evolution

Die letzten in der Reihe

Darum bekommen viele Menschen Weisheitszähne – und darum bereiten sie so oft Probleme.

Eine Frau liegt beim Zahnarzt auf der Behandlungsliege und hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die Wange.

Weisheitszähne sind die letzten Zähne in der Reihe. Sie brechen viel später durch als die anderen Zähne. Aber nicht jeder bekommt sie. Und nicht alle Menschen haben 4 Weisheitszähne. Trotzdem sind sie in Deutschland einer der häufigsten Extraktionsgründe beim Zahnarzt. Das gilt sowohl für durchgebrochene als auch für vom Zahnfleisch eingeschlossene Weisheitszähne.

Was sind Weisheitszähne?

Die Weisheitszähne sind die hintersten menschlichen Backenzähne. Sie sind ein Überbleibsel der Evolution: Der menschliche Kiefer verkleinerte sich im Lauf der Jahrtausende. Deswegen ist heute meistens kein Platz mehr für sie. 

Weisheitszähne brechen generell erst durch, wenn die Milchzähne vollständig verschwunden sind. Oft ist das im Alter von 17 bis 21 Jahren der Fall. Auch spätere Durchbrüche bei über 20-jährigen Patienten sind möglich. 

Da die Zähne häufig nicht genügend Platz haben, verursachen sie unter Umständen starke Beschwerden. Bei Platzmangel empfehlen Zahnärzte eine Extraktion

Auch nicht durchgebrochene Weisheitszähne können Grund für Schmerzen und Einschränkungen sein. Je nach Situation ist eine operative Entfernung manchmal sinnvoll. Ihr Zahnarzt informiert Sie bei der regelmäßigen Routineuntersuchung über den Zustand Ihrer Weisheitszähne. Auch weist er Sie auf eine mögliche Extraktion hin. 

Übrigens

Zahnärzte sprechen bei Weisheitszähnen oft von den „Achtern“. Denn ausgehend von der Zahnreihenmitte ist der Weisheitszahn der achte Zahn im Kiefer.

Welche Beschwerden können Weisheitszähne auslösen?

Die häufigste Ursache für das Ziehen der Weisheitszähne ist ein später Durchbruch: Die Zähne wachsen erst später. Dann ist oft nicht mehr genügend Platz im Kiefer. Deshalb bereiten die Weisheitszähne oft Unannehmlichkeiten. Sie bleiben z. B. im Zahnfleisch eingeschlossen oder brechen an der Seite durch. Manchmal schafft es auch nur ein Teil des Achters aus dem Zahnfleisch. Die möglichen Beschwerden sind vielfältig:

  • Vorhandene Zähne verschieben sich
  • Schmerzhaftes Druckgefühl
  • Schwellungen im Gesicht
  • Hohes Infektionsrisiko
  • Probleme beim Kauen

Außerdem liegen die Achter an hinterster Stelle. Dadurch lassen sich die Weisheitszähne nur schwer putzen. Viele Zahnärzte sprechen von einem Keimherd und raten daher prophylaktisch zur Extraktion. 

Wann sollte man die Weisheitszähne ziehen lassen?

Bis zum 20. Lebensjahr fehlt den Achtern die feste Verankerung im Kiefer. Eine Extraktion ist daher in jungen Jahren einfacher und weniger schmerzhaft. Doch nicht jeder Weisheitszahn bereitet gleich Schwierigkeiten. Häufig treten diese erst im Lauf der Jahre auf.

Wenn Sie Schmerzen haben, entscheiden Sie sich am besten frühzeitig für eine Weisheitszahn-OP. Ihr Zahnarzt berät Sie dazu ausführlich. Er gibt außerdem prophylaktisch Tipps, ob eine Entfernung sinnvoll ist.

Löst Ihr Weisheitszahn Beschwerden aus, kann es zu Schwellungen über den Kiefer hinaus kommen. Betroffen können Hals und Schultern sein. Auch Kopfschmerzen können die Folge schwieriger Achter sein. Zudem tragen genereller Platzmangel, Karies und eine erhöhte Entzündungsgefahr auch zu einer OP-Empfehlung bei. 

Wann können die Weisheitszähne bleiben?

Heutzutage ziehen Zahnärzte einen Weisheitszahn nur, wenn es erforderlich ist. Denn in vielen Fällen bereiten die Achter keine Schwierigkeiten.

Ihr Zahnarzt erstellt ein digitales Röntgenbild, um sich einen Überblick über die Position Ihrer Weisheitszähne zu verschaffen. Er wägt dann das Risiko für Beschwerden ab.

Eine OP ist überflüssig, wenn: 

  • Die Achter gar nicht durchbrechen (sogenannte retinierte Weisheitszähne)
  • Die Achter gerade durchbrechen
  • Der Durchbruch vollständig ist
  • Die Weisheitszähne keine anderen Zähne beeinträchtigen
  • Keine Schmerzen bestehen

Welcher Arzt führt die Weisheitszahn-OP durch?

Wenden Sie sich bei Fragen zu oder Beschwerden mit Ihren Weisheitszähnen an Ihren Zahnarzt. Je mehr Erfahrung er in diesen Fällen hat, desto geringer ist das Risiko für Komplikationen. Alternativ sind Oralchirurgen, Kieferorthopäden oder Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen geeignete Ansprechpartner.

Betäubungsmöglichkeiten

Für die Weisheitszahn-OP betäubt Ihr Zahnarzt die betroffene Stelle im Mund. Neben einer lokalen Betäubung sind Lachgas, Sedierung (Dämmerschlaf) und Vollnarkose möglich. Die letzten 3 Betäubungsmöglichkeiten bieten sich gerade bei Angstpatienten an. 

Eingriff mit lokaler Betäubung

Ihr Zahnarzt setzt bei der lokalen Betäubung 2 Spritzen – eine in den Ober- und eine in den Unterkiefer. Beide Bereiche sind dadurch vollständig betäubt. Dadurch kann ein Taubheitsgefühl entstehen, das nach 2 bis 3 Stunden wieder nachlässt.

Eingriff mit Lachgas

Lachgas atmen Sie über eine Maske ein. Es verursacht einen leicht berauschenden Zustand. Dadurch empfinden Sie das Ziehen der Weisheitszähne als angenehm.

Die Wirkung von Lachgas ist mit durchschnittlich 15 Minuten recht kurz. Daher kombiniert Ihr Zahnarzt die Lachgasanwendung mit einer zusätzlichen Betäubung. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Betäubung mit Lachgas nicht. Diese bewegen sich zwischen 100 und 200 €.

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Eingriff unter Sedierung oder Vollnarkose

 

Eine Betäubung per Sedierung oder Vollnarkose bietet nicht jeder Zahnarzt an. Denn dafür ist ein Anästhesist erforderlich. Auch die Krankenkassen übernehmen die Kosten nur unter bestimmten Voraussetzungen. Dies ist bei Kindern, Angstpatienten und komplizierten OPs der Fall. 

Operationsverfahren

Für die Entfernung Ihrer Weisheitszähne wählt Ihr Zahnarzt eines der folgenden Osteotomie-Verfahren: 

  • Das Ost1-Verfahren ist sinnvoll, wenn der Achter herausgewachsen ist. Es gilt als einfachste und schnellste Operation. 
  • Sitzt Ihr Weisheitszahn fest im Kiefer, legt Ihr Zahnarzt diesen zunächst frei. In diesem Fall spricht er vom Ost2-Verfahren
  • Bei einer Zahnteilung und Wurzelfreilegung wendet Ihr Zahnarzt das Ost3-Verfahren an. 
  • Die Piezo-Osteotomie ist ein spezielles Verfahren, das das umliegende Gewebe schont. Sie erfolgt bei komplizierter Lage Ihres Weisheitszahns. 

Ablauf der Behandlung

Der OP-Termin steht, nun kommt das Vorgespräch. Danach folgen die Vorbereitung durch den Arzt, schließlich die Operation und die Zeit danach. Ihr Arzt begleitet Sie bei den einzelnen Schritten und bespricht alle Situationen mit Ihnen.

Vorgespräch

Ihr Zahnarzt bespricht mit Ihnen vorab alles Wichtige zur Weisheitszahn-OP und klärt Sie über Risiken auf. Bleiben Fragen offen, stellen Sie diese im Vorgespräch. Die meisten Ihrer Befürchtungen kann Ihr Zahnarzt sicher ausräumen. 

Informieren Sie sich außerdem über die Betäubungsmöglichkeiten. Nicht jeder Zahnarzt bietet eine Vollnarkose oder die Anwendung von Lachgas an. Holen Sie sich auch Tipps dazu, wie Sie sich selbst am besten vor der OP verhalten. 

Sie sind sich unsicher, ob Ihre Weisheitszähne wirklich gezogen werden müssen? Dann fragen Sie, welche Risiken es gibt, wenn die Achter in Ihrem Kiefer bleiben.

Wichtig

Sie glauben immer noch, dass eine OP nicht unbedingt erforderlich ist? Dann holen Sie sich eine zweite Meinung ein. Vereinbaren Sie dazu einen Termin bei einem anderen Zahnarzt. Seien Sie dabei offen und ehrlich – auch zu Ihrem behandelnden Zahnarzt.

Eine Woche vor der Operation

Nutzen Sie die Tage vor der Extraktion, um sich auf die Zeit danach vorzubereiten:

  • Legen Sie bereits einen oder 2 Tage vorher Ihre Kühlpacks in den Kühlschrank. Dann stehen sie nach der OP sofort zur Verfügung. 
  • An den ersten Tagen nach der Extraktion ist weiche Nahrung ideal, die Sie nicht kauen müssen. Kochen Sie also vor der OP einen Eintopf oder eine Suppe.
  • Organisieren Sie eine Begleitperson, die Sie nach der OP nach Hause bringt. Denn die bei einer örtlichen Betäubung oder Vollnarkose eingesetzten Präparate verlangsamen Ihre Reaktionsfähigkeit. Das bedeutet, dass Sie nach dem Eingriff nicht selbst fahren dürfen. 

Ihr Zahnarzt gibt Ihnen einen Krankenschein mit. Dieser gilt meistens auch noch für den Tag nach der Extraktion. Nutzen Sie ihn und lassen Sie sich nach der OP Zeit. Gönnen Sie sich viel Ruhe. Planen Sie am OP-Tag keine weiteren Termine, sondern ruhen Sie sich auf dem Sofa aus.

Verzichten Sie auf Medikamente

Verzichten Sie vor der OP unbedingt auf Schmerzmittel. Dafür gibt es 2 Gründe: Handelsübliche Schmerzmittel wirken einerseits blutverdünnend. Das gilt für nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Aspirin und andere ASS-Präparate, für Ibuprofen, Naproxen usw. Durch die blutverdünnende Wirkung erhöhen sie das Komplikationsrisiko. Andererseits können freiverkäufliche Schmerzmittel Wechselwirkungen mit der zahnärztlichen Betäubung hervorrufen. 

Um all das zu vermeiden, verzichten Sie am besten eine Woche vor dem Extraktionstermin auf Aspirin bzw. ASS. Andere NSAR-Präparate nehmen Sie am besten unmittelbar vor dem Termin nicht mehr ein. 

Nehmen Sie noch andere Medikamente? Dann teilen Sie das Ihrem Zahnarzt beim Vorgespräch mit. Er erklärt Ihnen, ab wann Sie diese nicht mehr einnehmen dürfen.

Verzichten Sie auf Zigaretten und bestimmte Nahrungsmittel

Vermeiden Sie außerdem vor der OP Nahrungsmittel, die ebenso eine blutverdünnende oder blutdrucksteigernde Wirkung besitzen. Dazu gehören: 

  • Lebensmittel: z. B. Fisch, Anchovis, Heidelbeeren, Kirschen, Weintrauben, Rosinen, Ingwer, Paprika, Aprikosen, Knoblauch, Walnüsse und Oliven
  • Gewürze: z. B. Pfeffer, Oregano, Zimt, Curry, Cayenne, Kurkuma, Lakritze
  • Getränke: z. B. Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee und grüner Tee
  • Nahrungsergänzungsmittel: z. B. Omega-3-Fettsäuren, Fischöl, Vitamin E und Ginkgo

Sie sind Raucher? Dann verzichten Sie vor der OP unbedingt auf Zigaretten. Denn Nikotin beeinträchtigt und verlangsamt die Wundheilung. Dadurch nimmt das Komplikationsrisiko zu. 

Der OP-Tag

Unter Umständen führt Ihr Zahnarzt im Rahmen der Vorbereitung weitere Untersuchungen durch. So kann er die Lage Ihrer Weisheitszähne noch einmal genau bestimmen. 

Das gelingt mit mehreren Röntgenbildern aus verschiedenen Positionen am besten. Im Idealfall sitzen die Zähne einzeln und in gerader Position im Kiefer. Selbst bei einem fehlenden Durchbruch lassen sie sich dann leicht entnehmen. Das Risiko eines Zahnbruches ist dabei gering. Die Abtragung des Kieferknochens ist nur erforderlich, wenn die Zähne sehr tief im Knochen oder nah am Backenzahn sitzen. 

Eine mögliche Entzündung behandelt Ihr Zahnarzt immer vor der Extraktion. Andere Beschwerden, etwa Zysten, sind ebenfalls eine Herausforderung für den Zahnarzt. Das gilt auch für Nerven, die um den Weisheitszahn liegen: Die 3 Wurzeln der oberen Weisheitszähne sind gerade oder gebogen. Häufig verläuft ein Nerv entweder durch die Wurzeln oder am Zahn entlang. Ihr Zahnarzt setzt alles daran, um diesen Nerv nicht zu beschädigen

Mögliche Zusatzleistungen bei Unsicherheit

Bleiben nach dem Röntgenbild Fragen offen, ordnet Ihr Zahnarzt ein DVT oder ein CT an. Beides sind bildgebende Verfahren, die genauen Aufschluss über die Lage der Weisheitszähne geben. Die Bildgebung ist hochwertiger und detaillierter als bei einem Röntgenbild. Sinnvoll ist die umfassende Bildgebung immer, wenn das Röntgenbild Fragen unbeantwortet lässt. 

Wichtig

Sowohl CT als auch DVT gehören nicht zu Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Diese Kosten übernehmen allenfalls Zusatzversicherungen.

Die Betäubung

Verzichten Sie etwa 6 Stunden vor der Extraktion auf Essen und Trinken. Dann ist die Narkose besser verträglich. Die lokale Betäubung injiziert der Zahnarzt direkt in den Ober- und Unterkiefer. Narkosemittel für Sedierung und Vollnarkose verabreicht der Anästhesist über einen Venenzugang. Dieser befindet sich in der Ellenbeuge oder am Handrücken. 

Während der Sedierung befinden Sie sich in einem Dämmerschlaf. Sie atmen weiterhin selbst. Außerdem hören Sie den Zahnarzt und sind ansprechbar. Bei einer Vollnarkose erhalten Sie einen Atemschlauch. Er stellt die künstliche Beatmung sicher. 

Achtung

Entscheiden Sie sich für Vollnarkose oder Sedierung, dürfen Sie für 24 Stunden kein Fahrzeug bewegen. Planen Sie andere wichtige Aktivitäten auch erst für danach ein.

Der Eingriff

Ihr Zahnarzt erläutert Ihnen den Ablauf Ihrer Weisheitszahn-OP im Voraus genau. Je nach Lage des Zahnes gibt es dabei Abweichungen. Die grundlegenden Schritte sind gleich, wenn ein reines Ziehen nicht möglich ist: 

  1. Sobald die Betäubung wirkt, teilt der Zahnarzt das Zahnfleisch und klappt es zur Seite. So kommt er ungehindert an den darunter liegenden Weisheitszahn.
  2. Festsitzende Weisheitszähne löst er mit dem Knochenbohrer. Der Bohrer legt den Zahn zunächst frei. 
  3. Im Anschluss entnimmt der Zahnarzt den Weisheitszahn als Ganzes. Ist das nicht möglich, teilt Ihr Zahnarzt den Zahn. Dann entnimmt er die Teile. Ratsam ist dies bei umliegenden Nerven.
  4. Eine teilweise Entfernung erfolgt oft nur, wenn so einer Nervenschädigung vorgebeugt werden soll. In diesem Fall bleibt eine Zahnspitze im Kiefer.

Bei einer Weisheitszahn-OP zieht der Zahnarzt unter Umständen mehrere Zähne. Nach jedem Achter erkundigt sich Ihr Zahnarzt, ob er eine Pause machen soll. Ist ein Zahn entfernt, legt er einen Tupfer auf die betroffene Stelle. Der Tupfer stoppt den Blutfluss und bleibt dort für 30 bis 40 Minuten. Entfernen Sie ihn danach einfach selbst. 

Fäden verschließen die Wunde gründlich. Sie verhindern, dass sich Schmutz und Bakterien ansiedeln. Nach einer Woche entfernt Ihr Zahnarzt die Fäden. Im Regelfall bildet sich bis dahin die Schwellung nach der OP zurück – der Heilungsprozess der Wunde hat eingesetzt. Bei einer guten und schnellen Wundheilung lösen sich die Fäden oft schon, sobald die Wunde sich zurückbildet. 

Nach der Operation

Um den Heilungsprozess nicht zu stören und die Schmerzen zu lindern, verzichten Sie auf folgende Dinge nach der OP:

  • Kaffee, schwarzer Tee und andere koffeinhaltige Getränke: Koffein erhöht grundsätzlich den Blutdruck. Das Risiko von Nachblutungen nimmt dadurch zu. Auch die Hitze des Getränks ist eine unnötige Belastung. 
  • Kohlensäurehaltige Getränke: Trinken Sie besser stilles Wasser und abgekühlten Tee. Denn die Kohlensäure im Mineralwasser reizt Ihr Zahnfleisch. Die Wundheilung dauert dann länger.
  • Milchprodukte: Egal ob Milch, Joghurt oder Käse – Milchprodukte sind nach der Weisheitszahn-OP tabu. Grund sind die Milchsäurebakterien. Diese setzen sich in der Wunde fest und beeinträchtigen die Heilung.
  • Alkohol: Verzichten Sie nach der Weisheitszahn-OP auch auf Alkohol. Alkohol wirkt nämlich gerinnungshemmend. Das führt dazu, dass das Nachblutungsrisiko steigt und die Heilung sich verzögert.
  • Rauchen: Auch wenn es schwerfällt: Verzichten Sie unbedingt auf Zigaretten. Denn das enthaltene Nikotin stört die Wundheilung nachhaltig. 

Der Wundpfropf als Anzeichen des Heilungsprozesses

Nach einiger Zeit bildet sich über der Wunde der sogenannte Wundpropf. Dieser besteht aus geronnenem Blut. Der Wundpfropf ist wichtig, denn er schützt die Wunde. Gleichzeitig symbolisiert er den einsetzenden Heilungsprozess. 

Um die Bildung des Wundpfropfs nicht zu gefährden, verzichten Sie am OP-Tag auf das Zähneputzen und auf Mundspülungen jeder Art. Sie riskieren sonst Zahnfleischentzündungen, die den Heilungsprozess erschweren. 

Wichtig

Berühren Sie den Wundpfropf weder mit der Zunge noch mit den Fingern. Denn dadurch löst er sich unter Umständen und muss sich neu bilden. Lassen Sie den Bereich daher bei der Zahnreinigung zunächst aus. Putzen Sie Ihre Zähne erst wieder Tag nach der OP, und zwar vorsichtig.

Nebenwirkungen und Risiken der Behandlung

Die Nebenwirkungen hängen unter anderem von der Wahl der Betäubung ab. Während die lokale Betäubung kaum Nebenwirkungen nach sich zieht, treten nach Sedierung und Vollnarkose häufig Schwindel und Übelkeit auf. Auch Erbrechen ist möglich. 

Die Nebenwirkungen der Betäubung halten meistens nicht länger als 36 Stunden an und legen sich dann von selbst. Ist das nicht der Fall, kontaktieren Sie unbedingt Ihren Arzt. Das gilt auch bei anhaltenden Schluck- und Atembeschwerden sowie bei nicht aufhörenden Blutungen. 

Schwellung und Blutungen nach der Operation

Wenn sich nach der Operation eine Schwellung bildet, ist das ganz normal und kein Grund zur Sorge. Bei den meisten Patienten nimmt die Schwellung schrittweise in den ersten 36 Stunden nach dem Eingriff zu. Um sie günstig zu beeinflussen, kühlen Sie die betroffene Backe. Achten Sie darauf, dass Ihr Kopf hoch liegt. Vermeiden Sie außerdem nach der OP jede Form von Anstrengung und Hitze. 

Wie Schwellungen treten unter Umständen nach der OP Blutungen auf. Diese nehmen aber schnell ab. Ein Blutungsrisiko besteht vor allem, wenn Sie vorher bestimmte Getränke und Speisen verzehren. Denn Kaffee und schwarzer Tee beispielsweise verstärken die Blutungsneigung.

Blutungen: Ab wann zum Arzt?

Auch Nasenbluten ist nach der Weisheitszahn-OP nicht selten. Besonders häufig tritt es bei Entfernung der Achter aus dem Oberkiefer auf. Nasenbluten ist aber auch nach einer Vollnarkose möglich. Dann ist häufig der Beatmungsschlauch der Grund. Hält das Nasenbluten längere Zeit an, kontaktieren Sie Ihren Arzt. 

Tipp

Spucken Sie Blut im Mund vorsichtig aus, um zu vermeiden, dass sich die Wunde erneut öffnet.

Treten nach der OP Schmerzen auf?

Wie Blutungen sind auch Schmerzen nach der Weisheitszahn-OP durchaus üblich. Eine schmerzlindernde Wirkung hat konsequentes Kühlen

Ihr Zahnarzt gibt Ihnen außerdem nach dem Eingriff ein Schmerzmedikament mit. Nehmen Sie dieses nach Bedarf und unter Berücksichtigung seiner Empfehlung. Die meisten Zahnärzte wählen Ibuprofen. Denn dieses Schmerzmittel wirkt sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend. Deswegen spielt die blutverdünnende Wirkung nur eine untergeordnete Rolle. 

Wichtig

Trinken Sie viel nach der Weisheitszahn-OP. Verzichten Sie dabei aber auf einen Strohhalm. Das Saugen ist nämlich eine zu große Belastung für die noch frische Wunde. Einer Überstrapazierung beugen Sie auch dadurch vor, dass Sie in den ersten Tagen nach der OP statt fester Nahrung Suppen oder breiförmige Gerichte zu sich nehmen. Denn diese lassen sich einfach schlucken.

Alle 4 Zähne auf einmal raus?

Sollen alle 4 Weisheitszähne entfernt werden, stellt sich die Frage: einzeln, paarweise oder alle gleichzeitig? Für Sie als Patienten bedeutet eine einzelne Sitzung, dass nur eine Operation stattfindet. Bei 2 Operationen müssen Sie auch zweimal Risiken und Nebenwirkungen hinnehmen. Allerdings sind mehrere Sitzungen sinnvoller, wenn der Zahnarzt die Entfernung als eher schwierig einstuft. 

Wer übernimmt die Kosten für die Entfernung der Weisheitszähne?

Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für das Entfernen der Weisheitszähne. 

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Fazit

Weisheitszähne sind eine Art Überbleibsel der Evolution und werden daher nicht benötigt. Stattdessen können sie aufgrund von Platzmangel im Kiefer starke Beschwerden verursachen.

Besonders oft brechen Weisheitszähne im Alter von 17 bis 21 Jahren durch. Verursachen sie Beschwerden, rät der Zahnarzt zur Entfernung. Doch schon bevor Schmerzen auftreten, kann es sinnvoll sein, die Weisheitszähne zu entfernen. Ein möglicher Grund, aus dem eine Entfernung angeraten wird, ist z. B. Karies.

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