Was sollte man vor dem Zahnarztbesuch nicht machen?

Auf den Besuch beim Zahnarzt freuen sich wahrscheinlich die wenigsten. Mit der richtigen Vorbereitung kann der Termin jedoch an Schrecken verlieren. Gerade Angstpatienten kann es helfen, sich bereits einige Tage im Voraus mit dem anstehenden Zahnarztbesuch auseinanderzusetzen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Dokumente Sie mitbringen müssen, wie lange Sie vorher nichts essen dürfen und worauf Sie sonst noch achten sollten.

Welche Dokumente sollte ich zum Zahnarzt mitnehmen?

Der Zahnarzt hat die meisten Informationen über Ihre Zahngesundheit in seinen Akten gespeichert. Daher benötigen Sie lediglich folgende Dokumente:

• Die Versichertenkarte Ihrer Krankenversicherung darf bei keinem Arztbesuch fehlen. Sie enthält Ihre persönlichen Daten und wird für die Abrechnung mit der gesetzlichen Krankenkasse benötigt. Privatversicherte müssen außerdem Ihren Personalausweis vorzeigen.  
• Wenn Sie jedes Jahr zum Zahnarzt gehen, bekommen Sie bei Behandlungen wie Zahnersatz höhere Zuschüsse von der Krankenkasse. Dafür gibt es das Bonusheft. Daher sollten Sie es zu jedem Zahnarztbesuch mitbringen. Vor Ort trägt das Praxispersonal die Vorsorgeuntersuchung ein. Wenn Sie Ihr Bonusheft doch einmal vergessen haben, können Sie die Behandlung auch nachträglich vermerken lassen. Sie haben noch gar kein Bonusheft? Dann fragen Sie Ihren Zahnarzt danach. Er kann die vergangenen Termine anhand Ihrer Akte nachtragen.  

Diese Unterlagen werden beim Zahnarztwechsel benötigt

Wenn Sie einen Termin bei einem neuen Zahnarzt vereinbart haben, sollten Sie noch ein paar weitere Dokumente mitbringen. Denn der Zahnarzt hat weder Ihre Akte vorliegen, noch hat er sonst irgendwelche Informationen zu Ihrer Vorgeschichte. Folgende Dokumente helfen dem neuen Zahnarzt bei der weiteren Behandlung:

• Wenn Sie eine zweite Meinung oder einen Kostenvergleich einholen möchten, sollten Sie den bereits bestehenden Heil- und Kostenplan oder Kostenvoranschlag mitbringen. In Deutschland kann jeder Patient seinen Arzt frei wählen. Daher können Sie verschiedene Angebote einholen und am Ende selbst entscheiden, wo Sie sich behandeln lassen.
• Bringen Sie alle Röntgenbilder oder Intraoral-Scans der letzten 6 Monate mit. So kann sich Ihr Zahnarzt ein genaues Bild Ihrer Zahngesundheit machen. Außerdem vermeiden Sie dadurch, dass Sie erneut geröntgt werden müssen. Wenn Sie einen Röntgenpass besitzen, sollten Sie diesen ebenfalls mitbringen.

In der Regel wird der Zahnarzt mit Ihnen zuerst ein Vorgespräch führen oder Sie einen Fragebogen ausfüllen lassen. Sie sollten Ihn über alle Ihre Allergien, Medikamente und Vorerkrankungen informieren. Wenn Sie einen Medikamenten- oder Herzpass besitzen, bringen Sie diesen auch mit. 

Das ist wichtig für den Zahnarzttermin

Achten Sie darauf, pünktlich zum Termin da zu sein. Wenn Sie zu spät zum Zahnarzt kommen, können lange Wartezeiten entstehen oder Sie müssen sogar einen neuen Termin ausmachen. Gerade dann, wenn Sie sich tagelang auf den Zahnarzttermin vorbereitet haben, wäre das sehr ärgerlich.

Außerdem gehören geputzte Zähne zu jedem Zahnarztbesuch dazu. Wenn Sie zu Hause keine Zeit dafür haben oder direkt von der Arbeit kommen, nehmen Sie Ihre Zahnbürste einfach mit und putzen vor Ort Ihre Zähne. In Zahnarztpraxen ist es völlig üblich, dass sich Patienten im Badezimmer erst einmal die Zähne putzen. Planen Sie hierfür ein paar Minuten vor Ihrem Termin mit ein.

Wie lange vor dem Zahnarzt sollte ich nicht rauchen?

Sie sind Raucher? Dann sollten Sie einige Stunden vor der Zahnbehandlung auf Ihre Zigarette verzichten. Je länger Sie es schaffen, nicht zu rauchen, desto besser. Vor einer normalen Zahnbehandlung sind 6 Stunden ohne Zigarette empfehlenswert, vor einer Zahn-OP sogar 24 Stunden. Der Körper ist sonst damit beschäftigt, die Giftstoffe aus der Zigarette zu bekämpfen. Dadurch kann es passieren, dass eine Lokalanästhesie nicht so gut wirkt. Das heißt, dass Sie trotz einer Betäubung Schmerzen bei der Behandlung haben können.

Wie lange darf ich nach dem Zahnarzt nicht rauchen?

Wenn Sie eine professionelle Zahnreinigung haben machen lassen, sollten Sie frühestens 1,5 Stunden nach der Behandlung wieder rauchen. Den Zähnen fehlt direkt nach der Reinigung Ihre natürliche Schutzschicht. Dadurch sind sie empfindlicher als sonst und können sich leicht verfärben.

Nach einer Zahnfüllung könnten Sie hingegen direkt wieder rauchen. Diese werden sofort ausgehärtet. So hat der Zigarettenrauch keinen direkten Einfluss auf die Haltbarkeit der neuen Zahnfüllung.

Nach einem operativen Eingriff kann Rauchen die Wundheilung verzögern und Entzündungen fördern. Daher gilt nach einer Zahn-OP, dass Sie das Rauchen so gut wie möglich reduzieren. 

Fragen Sie Ihren Zahnarzt nach einer Behandlung am besten direkt, wie Sie sich verhalten sollen.

Wie lange vor dem Zahnarzt sollte ich nichts essen?

Es wird sogar empfohlen, vor dem Zahnarzt etwas zu essen (und sich danach die Zähne zu putzen). Denn Sie wissen nicht, ob das direkt nach dem Zahnarztbesuch möglich ist. Vielleicht bekommen Sie eine Betäubung für einen kleinen Eingriff. Dann sind Ihre Zunge, Lippen und Wangen vielleicht noch für einige Stunden nach der Behandlung betäubt. Wenn Sie dann etwas essen, besteht die Gefahr, dass Sie sich beim Kauen verletzten, ohne es zu merken. Daher sollten Sie erst wieder essen, wenn die Betäubung nachgelassen hat.

Vor dem Zahnarztbesuch sollten Sie aber auf Kaffee verzichten. Denn Koffein kann, ähnlich wie Zigaretten, die Wirkung von Betäubungen senken. Außerdem hat Koffein eine blutsrucksteigernde Wirkung. Bei Eingriffen kann dadurch die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigen.  

Wie lange sollte ich nach dem Zahnarzt nichts essen?

Nach einer professionellen Zahnreinigung sollten Sie mindestens 1,5 Stunden nichts essen. Die Zähne sind dann sehr rau und haben ihre natürliche Schutzschicht noch nicht wieder aufgebaut. Sie sind also gerade jetzt besonders anfällig für Verfärbungen durch Lebensmittel. Zusätzlich wurde das Zahnfleisch durch die Zahnreinigung gereizt und ist dadurch besonders empfindlich. Gönnen Sie Ihrem Zahnfleisch eine kurze Erholungszeit.

Nach einer Zahnfüllung können Sie gleich wieder etwas essen. Die Füllungen sind, direkt nachdem sie eingesetzt werden, bereits hart. Selbst ein Apfel kann der Füllung nichts anhaben. Haben Sie aber eine Betäubung erhalten, sollten Sie abwarten, bis diese nachlässt.

Zahnarztangst: So können Sie sich auf den Termin vorbereiten

Wenn Sie Angst vor dem Zahnarzt haben, sollten Sie sich bereits einige Tage im Voraus auf den Termin vorbereiten. Denn es gibt einige Tipps und Tricks, mit denen Sie Ihre Angst reduzieren können.

Einige Tage vor dem Zahnarzttermin

• Je besser Sie informiert sind und wissen, was auf Sie zukommt, desto entspannter sind Sie. Rufen Sie daher ein paar Tage vor dem Termin noch einmal in der Praxis an. Nutzen Sie die Gelegenheit, um alle offenen Fragen zu stellen und Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Sagen Sie dabei ruhig, dass Sie Angst vorm Zahnarzt haben. Wenn das Personal gut ausgebildet ist, sollten Sie dafür Verständnis haben und auf Ihre Fragen eingehen.
• Planen Sie genug Zeit vor und nach dem Termin ein. Wenn auch noch Zeitdruck oder weitere unschöne Termine hinzukommen, erhöht sich der Stress nur unnötig.  
• Entspannungsübungen und autogenes Training können dabei helfen, die Angst in den Griff zu bekommen. Beginnen Sie am besten frühzeitig mit entsprechenden Atem- und Entspannungsübungen, damit Sie gut vorbereitet sind. Einige Tipps und Tricks können Sie in dem Artikel „Angst vor dem Zahnarzt“ nachlesen. 

So können Sie sich am Tag der Zahnarztbehandlung vorbereiten

• Am Tag der Behandlung sollten Sie alles, was Sie zusätzlich nervös macht, vermeiden.
• Versuchen Sie, gut auszuschlafen und andere Stressfaktoren durch gute Planung zu minimieren.
• Verzichten Sie nach Möglichkeit auf Koffein und Zigaretten.
• Ziehen Sie sich bequeme Kleidung an, in der Sie sich wohl fühlen.
• Nehmen Sie sich ggf. Musik für die Behandlung mit. Dann hören Sie die Geräusche bei der Behandlung nicht so laut und können sich auf etwas anderes konzentrieren. 

Falls Sie die Angst nicht in den Griff bekommen, sprechen Sie Ihren Zahnarzt oder die Sprechstundenhilfe darauf an. Der Zahnarzt kann Ihnen bei Bedarf Medikamente oder Beruhigungsmittel geben. Nehmen Sie keine Medikamente oder Beruhigungsmittel auf eigene Faust ein, damit keine Wechselwirkungen oder Komplikationen entstehen. Sollten Sie doch etwas einnehmen, informieren Sie Ihren Zahnarzt unbedingt darüber, was Sie eingenommen haben. Falls eine größere Behandlung oder OP ansteht, sprechen Sie vorher mit dem Zahnarzt über geeignete Medikamente. 

So bereiten Sie Ihr Kind auf den Zahnarztbesuch vor

Wenn der erste Milchzahn im Mund Ihres Kindes erscheint, wird es Zeit für den Zahnarzt. Wenn Eltern selbst Angst vor dem Zahnarzt haben, übertragen Sie dies häufig auf ihre Kinder. Versuchen Sie daher, so entspannt wie möglich zu sein. Kinder sind sensibel und merken die Unsicherheit der Eltern.

Nehmen Sie sich Zeit für den Zahnarzttermin. Kommen Sie lieber etwas früher in die Praxis, damit sich Ihr Kind an die neue Umgebung und Gerüche gewöhnen kann. Zahnärzte, die auf Kinder spezialisiert sind, haben in der Regel ein spannendes Wartezimmer. So können Sie Ihren Kleinen ein Buch zum Thema Zähne vorlesen oder sie mit Spielen ablenken. In machen Wartezimmern steht ein ausrangierter Zahnarztstuhl. So können sich Kinder schon einmal spielend und ohne Arzt an den Stuhl gewöhnen.  

Natürlich sollten Sie Ihr Kind in das Behandlungszimmer begleiten, sich dort aber im Hintergrund halten. Lassen Sie dem Zahnarzt Zeit, eine Vertrauensbasis zu Ihrem Kind aufzubauen. Wenn sich Ihr Kind weigert, den Mund zu öffnen, sollten Sie geduldig bleiben und es nicht unter Druck setzen. Wichtig ist, dass Ihr Kind die Zahnarztpraxis mit einem positiven Gefühl verlässt. Daher gibt es am Ende des Termins häufig ein kleines Geschenk vom Zahnarzt. So kommt es beim nächsten Besuch auch gerne wieder mit.