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Worauf achten beim E-Bike-Kauf?

So finden Sie das passende E-Bike.

Hersteller und E-Bike-Modelle unterscheiden sich nicht nur preislich, sondern auch in Qualität und Funktionsumfang deutlich.

Eine Frau wechselt den Akku an ihrem E-Bike.

Das Wichtigste in Kürze

  • Fahrräder mit Tretantrieb und unterstützendem Elektromotor heißen Pedelecs, im Alltag hat sich aber die Bezeichnung E-Bike etabliert.
  • Alle klassischen Fahrradmodelle sind mittlerweile als Pedelecs erhältlich. Dabei gibt es deutliche Unterschiede nicht nur bei der Rahmenform, sondern auch bei Ausstattung, Motor- und Akkuleistung.
  • Pedelecs sind relativ teuer in der Anschaffung. Eine E-Bike-Versicherung oder eine  Fahrradkaskoversicherung schützt das Pedelec vor Diebstahl, Unfallschäden und sogar bei Pannen.

Diese Themen finden Sie hier

Punkte, auf die Sie beim Kauf eines E-Bikes achten sollten

E-Bikes werden immer beliebter

Dank des unterstützenden Elektromotors können auch weitere Strecken, zum Beispiel zur Arbeit, ganz entspannt zurückgelegt werden. 

Mittlerweile gibt es unzählige Anbieter und E-Bike-Modelle auf dem Markt – ein Angebot, das Erstkäufer leicht überfordern kann. 

Wir fassen in diesem Beitrag übersichtlich zusammen, welche Unterschiede es bei den unterschiedlichen E-Bikes bzw. Pedelecs gibt und worauf Sie beim Kauf Ihres E-Bikes achten sollten.

Gut zu wissen

Was ist ein Pedelec?

Das, was wir umgangssprachlich E-Bike nennen – also ein Fahrrad mit Pedalen und unterstützendem Elektromotor – ist eigentlich ein Pedelec. E-Bikes sind streng genommen Kleinkrafträder ohne Pedale, die ausschließlich motorbetrieben fahren. Diese E-Bikes brauchen ein Kennzeichen und sind versicherungspflichtig.

Da sich der Begriff E-Bike für Pedelecs aber mittlerweile etabliert hat, verwenden wir ihn auch in diesem Beitrag.

Unterschiedliche E-Bike-Modelle

Alle bekannten Fahrradmodelle sind mittlerweile als E-Bikes mit unterstützendem Elektromotor erhältlich. Bei der Wahl des E-Bikes sollten Sie sich also zunächst überlegen, wie Sie Ihr Fahrrad vorrangig nutzen möchten.

Rahmenformen für E-Bikes und Pedelecs

Viele typische E-Bike-Modelle gibt es mit unterschiedlichen Rahmenformen. Welcher Rahmen der richtige ist, ist zum Teil persönlicher Geschmack, es hängt aber auch davon ab, ob Sie Ihr E-Bike eher sportlich oder eher zum gemütlichen Radeln nutzen möchten.

Trapezrahmen haben ein zum Sattel hin abgesenktes Oberrohr („Stange“). Das macht den Rahmen besonders stabil und ermöglicht ein bequemes Aufsteigen.

Diamantrahmen gelten als typische Herrenfahrrad-Form – hier verläuft das Oberrohr horizontal von der Lenkstange zum Sattel. Der Diamantrahmen ist typisch für Mountainbikes, Rennräder und andere Sporträder.

Wave-Rahmen haben ein tief nach unten geschwungenes, Oberrohr. Das ermöglicht ein besonders komfortables Aufsteigen. Wave-Rahmen sind typisch für E-City-Räder, können aber mit viel Gepäck etwas an Stabilität verlieren.

E-Bike-Aufbau: Akku- und Motorposition

Genau wie bei der Rahmenform gibt es auch beim E-Bike-Akku und beim Motor unterschiedliche Varianten. Sowohl Motor als auch Akku können an unterschiedlichen Stellen am Fahrrad angebracht sein.

  • Motorposition
    Bei den meisten Pedelecs ist der elektrische Motor entweder in der Mitte des Rahmens am Tretlager oder an der Nabe des Hinterrads angebracht. Es gibt auch Modelle mit Vorderradantrieb, diese können allerdings schwierig zu steuern sein und bei glattem Untergrund wegrutschen. Pedelecs mit Mittelmotor gelten als besonders langlebig und leicht zu fahren.
  • Einfache Bedienbarkeit
    Bei modernen Pedelecs ist der Akku vollständig in den Rahmen integriert, sodass er beim Fahren nicht stört. Dennoch sollte der Akku leicht abzunehmen und wieder einzusetzen sein. Das ist nicht nur zum Laden entscheidend – auch wenn Sie das Pedelec im Freien abstellen, sollten Sie den Akku mitnehmen, um Diebstahl vorzubeugen.
  • Akkuposition 
    Oben oder seitlich am Rahmen angebrachte Akkus sind am einfachsten zu handhaben. Es gibt auch E-Bikes, bei denen der Akku unten am Rahmen eingesetzt wird. Auf den ersten Blick bietet das mehr Fahrkomfort, allerdings kann der Akku auf diese Weise mehr Schmutz und Nässe abbekommen. Zudem ist das Risiko größer, dass der Akku bei sehr unebenen Strecken aus dem Rahmen fällt.

E-Bike-Motor: Leistung und Drehmoment

Für normale Alltagsfahrten sind Motorleistung und Drehmoment des Pedelec-Motors zwar nicht ganz so entscheidend, dennoch sollten Sie beim Motor auf Qualität achten. Namhafte Hersteller bieten neben einer langen Lebensdauer häufig auch einen Reparaturservice an.

Die Leistung des E-Bike-Motors wird in Watt angegeben. Bei Pedelecs ist sie auf 250 Watt Dauerleistung und 25 km/h Höchstgeschwindigkeit begrenzt, für S-Pedelecs gilt eine Grenze von 350 Watt und 45 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Das Drehmoment des Motors gibt an, wie stark der Motor Ihre Tretleistung beim Radeln unterstützt. Es wird in Newtonmeter (nm) angegeben. Die meisten modernen E-Bike-Motoren haben Drehmomente zwischen 50 und 85 nm. 50 nm reichen für City-Räder und Alltagstouren völlig aus, für sportliches Radfahren und Mountainbiken sind 65–85 nm empfehlenswert.

E-Bike-Akku: Gewicht, Reichweite und Ladezeit

Wie bei den meisten akkubetriebenen Geräten kommen auch bei Pedelecs und E-Bikes in erster Linie Lithium-Ionen-Akkus zum Einsatz. Sie gelten als besonders leistungsstark und langlebig bei vergleichsweise geringem Gewicht. Der Akku spielt bei der Wahl des E-Bikes aus zwei Gründen eine wichtige Rolle:

  • Das Gewicht des Akkus trägt maßgeblich zum Gesamtgewicht des Pedelecs bei.
  • Die Akkukapazität ist entscheidend für die Reichweite des Fahrrads.

Je höher die Akkukapazität, desto schwerer ist der Akku in der Regel. Wer also Langstrecken mit dem Pedelec bewältigen will, der muss mit einem höheren Gesamtgewicht rechnen. Zur Orientierung gilt:

  • kleine Akkus (400–500 Wh): 2,5  3,5 kg
  • Standard-Akkus (500 Wh): 3  4 kg
  • leistungsstarke Akkus (550–750 Wh): 3,5 -5 kg

Zusätzlich müssen Sie noch das Gewicht des E-Bike-Motors einberechnen. Dieser liegt bei 2 - 3 kg, sodass die elektrischen Komponenten je nach E-Bike 4,5 - 8 kg Gewicht mitbringen.

Gut zu wissen

Wie weit reicht eine Akkuladung?

Auch bei hoher Kapazität haben Pedelec-Akkus nicht immer die gleiche Reichweite. Wie weit Sie mit einer Akkuladung kommen, hängt z. B. auch von den Außentemperaturen ab und davon, ob Sie z. B. bei Gegenwind oder bergauf radeln.

E-Bike-Display

Es ist das Display eines E-Bikes zu sehen

Jedes E-Bike hat ein Display am Lenker, das Ihnen eine Reihe von technischen Informationen zur Fahrt und zum Akku liefert. Die wichtigsten Angaben sind:

  • Fahrgeschwindigkeit
  • Akku-Ladestand
  • Akku-Reichweite in km
  • Motor-Unterstützungsstufe
  • Zurückgelegte Strecke (seit Fahrtbeginn oder seit Aufladen des Akkus)

Einige Displays funktionieren mit Touch-Screen, was im Winter schwierig sein kann, wenn Sie mit Handschuhen radeln. Andere haben Tasten am Display oder Remote-Tasten am Lenker, sodass sie sich auch beim Fahren unkompliziert bedienen lassen.

Technische Ausstattung des E-Bikes

Neben den Eigenschaften von Motor und Akku sollten Sie bei der Wahl des E-Bikes auch die anderen technischen Eigenschaften berücksichtigen, die bei jedem Fahrradkauf eine Rolle spielen.

Gangschaltung

Pedelecs gibt es mit Ketten- oder Nabenschaltung.

  • Kettenschaltungen sind typisch für Räder mit vielen Gängen, etwa E-Mountainbikes oder E-Trekkingbikes. Sie lassen sich auch während des Tretens schalten, sind dafür aber etwas anfälliger und müssen regelmäßig gewartet werden.
  • Nabenschaltungen sind robust und wartungsarm, können aber nicht während des Tretens geschaltet werden. Sie werden meist für Räder mit 3 - 7 Gängen angeboten und sind damit ideal für E-City-Bikes und z. T. für E-Lastenräder.

Bremsen

Genau wie alle Fahrräder sollte auch das Pedelec eine Vorder- und Rückradbremse haben. Hier haben Sie die Wahl zwischen Felgenbremsen und Scheibenbremsen.

  • Felgenbremsen waren lange Zeit die am häufigsten verbauten Bremsen bei Fahrrädern. Dabei setzen die Bremsbacken an der Radfelge an, um die Drehbewegung des Rades zu stoppen. Die Bremsung ist effektiv, aber da die Bremsfläche vergleichsweise groß ist, nutzen sich Felgenbremsen schnell ab und sind relativ wartungsintensiv.
  • Scheibenbremsen sitzen in der Radmitte auf einer Scheibe an der Nabe. Die Bremsfläche ist deutlich kleiner, was die Langlebigkeit der Bremse verbessert. Ist die Scheibenbremse nicht richtig eingestellt, kann die Bremsung allerdings ungewohnt hart sein.

Was kostet ein E-Bike?

Ein Mann überprüft ein Fahrrad.

Genau wie bei klassischen Fahrrädern gibt es auch bei E-Bikes eine große Preisspanne, die vom Hersteller, vom jeweiligen Fahrradmodell, von der Motorleistung und Akkukapazität und nicht zuletzt von der Ausstattung der E-Bikes abhängt.

Die Anschaffungskosten für ein E-Bike beginnen bei ca. 500 Euro für ein City-Bike mit kleinem Motor und Akku. In dieser unteren Preiskategorie müssen Sie allerdings davon ausgehen, dass die Lebensdauer der Komponenten und die Servicequalität des Herstellers beschränkt sind.

Empfehlenswert sind Mittelklasse-E-Bikes, die zwischen 1.200 und 2.400 Euro auch von namhaften Herstellern zu haben sind. E-Bikes für besondere Anforderungen, zum Beispiel E-Rennräder, E-Mountainbikes oder E-Lastenräder können bis zu 5.000 Euro und mehr kosten.

Die Stromkosten zum Laden des E-Bike-Akkus sind vergleichsweise gering: Bei einem modernen E-Bike können Sie mit ca. 5 Euro für 1.000 km Fahrleistung rechnen. Darüber hinaus sollten Sie aber auch Wartungs- und Versicherungskosten mit einberechnen.

Beispiel für jährliche Unterhaltskosten E-City-Bike

  • Betriebskosten (Stromkosten Akkuladung) bei 5.000 km Fahrleistung: 25 Euro
  • Wartungskosten/Reparaturkosten: 200 Euro
  • Versicherungskosten E-Bike-Versicherung: 60–120 Euro, abhängig vom Kaufpreis

Insbesondere auf eine geeignete E-Bike-Versicherung sollten Sie nicht verzichten, um Ihr Pedelec im Ernstfall gegen Diebstahl oder Unfallschäden zu schützen.

E-Bike-Versicherung: Schutz gegen Diebstahl, Pannen und Unfallschäden

Für Pedelecs bis 25 km/h besteht keine Versicherungspflicht. Dennoch ist eine Fahrradversicherung sehr zu empfehlen, denn E-Bikes sind meist relativ teuer und daher bei Fahrraddieben beliebt. Ihre Hausratversicherung schützt das E-Bike nur gegen Einbruchdiebstahl, wenn es aus einem geschlossenen Raum Ihres Haushalts entwendet wird.

Für einen umfassenden Diebstahlschutz ist eine Fahrrad-Diebstahlversicherung oder idealerweise eine Fahrradkaskoversicherung sinnvoll. Diese schützt Ihr E-Bike nicht nur deutschland- oder weltweit vor Fahrraddiebstahl, sondern deckt auch Unfallschäden und sogar Fahrradpannen mit dem E-Bike ab. Bei ERGO können Sie die Fahrradkaskoversicherung ganz unkompliziert als Zusatzbaustein zu Ihrer Hausratversicherung abschließen.

5 praktische Tipps für den E-Bike-Kauf

  1. Probefahren
    Machen Sie, wenn möglich, eine längere Probefahrt mit dem E-Bike. So finden Sie heraus, ob die Rahmenform, die Passform des Sattels, der Lenker und die Beweglichkeit und Stabilität des Rads zu Ihren Anforderungen passen und ob Sie z. B. mit dem Display zurechtkommen.
  2. Gewicht prüfen
    Beim Probefahren sollten Sie das E-Bike nicht nur fahren, sondern es auch für eine längere Strecke schieben und z. B. mehrere Stufen hinauf- oder herunterheben. Ein händelbares Gewicht ist besonders dann wichtig, wenn Sie das E-Bike regelmäßig im Keller abstellen oder es mit in die Bahn nehmen möchten.
  3. Akku und bewegliche Teile abbauen
    Lassen Sie sich zeigen, wie man den Akku ausbaut und wieder einsetzt und prüfen Sie, ob weitere Teile wie Display, Lampen, Gepäcktaschen etc. ebenfalls schnell an- und abzubauen sind. Prüfen Sie dabei auch gleich das Gewicht des Akkus und ob er bequem zu tragen ist.
  4. Garantiebedingungen und Servicemöglichkeiten prüfen
    Schauen Sie sich im Detail an, welche Produkt- und Leistungsgarantien der E-Bike-Hersteller bietet und ob es Serviceangebote wie Reparatur, Ersatzteile oder Wartungen gibt.
  5. Lieber in Qualität investieren
    Verzichten Sie lieber auf Discount-Modelle – diese sind zwar günstig in der Anschaffung, häufig verschleißen die technischen Komponenten jedoch schneller und Ersatzteile oder ein Geräteservice sind nicht verfügbar.

FAQ – Häufige Fragen rund um E-Bikes und Pedelecs

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.

E-Bike ist streng genommen die Bezeichnung für ein Zweirad, das nur mit einem elektrischen Motor angetrieben wird, also zum Beispiel ein Mofa. Für E-Bikes gilt eine Helm- und Versicherungspflicht, zudem dürfen E-Bikes nur auf der Straße fahren. Pedelecs dagegen sind Fahrräder mit einem unterstützenden Elektromotor bis 25 km/h. Sie sind nicht versicherungspflichtig und dürfen den Radweg befahren. In der Umgangssprache hat sich der Begriff „E-Bike“ für diese Räder durchgesetzt, sodass meist von Pedelecs die Rede ist, wenn wir von E-Bikes sprechen.

Pedelecs sind Fahrräder mit einem unterstützenden Elektromotor bis 25 km/h, für die keine Helm- oder Führerscheinpflicht besteht. Bei einem S-Pedelec oder Speed-Pedelec erreicht der unterstützende Elektromotor bis 45 km/h. Daher sind S-Pedelecs helm- und führerscheinpflichtig und dürfen erst ab 16 Jahren gefahren werden. Das Fahren mit Fahrradanhänger ist für S-Pedelecs nicht erlaubt.

Mit einer Akkuladung erreichen die meisten modernen E-Bikes Reichweiten zwischen 50 und 80 km. Wie viele Kilometer ein E-Bike tatsächlich fahren kann, hängt aber nicht nur vom Akku ab, sondern zum Beispiel auch von den Außentemperaturen und vom Gewicht des Fahrers und eventuellem Gepäck. Insgesamt erreichen E-Bike-Motoren bei guter Pflege und regelmäßiger Wartung Fahrleistungen zwischen 10.000 und 20.000 km.

750-Watt-Akkus zählen zu den leistungsstärksten E-Bike-Akkus. Je nach Witterung und Gewichtsbelastung können Sie bei einem 750-Watt-Akku mit Reichweiten zwischen 70 und 100 km rechnen. Allerdings kann die Akkuleistung und -lebensdauer je nach Hersteller stark variieren.

Ein robustes Mittelklasse-E-Bike kostet zwischen 1.200 und 2.400 Euro. Dabei handelt es sich meist um die klassischen Cityräder, die ideal für den normalen Straßenverkehr geeignet sind. Insgesamt variieren die Preise für E-Bikes zwischen 500 und 5.000 Euro – es lohnt sich langfristig auf jeden Fall, in gute Qualität zu investieren.

Stand: 12.03.2025

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