Mit einem leisen Klick fällt die Tür ins Türschloss – direkt gefolgt vom hektischen Griff in die Tasche und dem Schreckmoment:
Der Schlüssel ist in der Wohnung, die Tür ist zu. Häufig bleibt dann nur, den Schlüsseldienst zu rufen.
Das Wichtigste in Kürze:
- Verlieren Sie den Schlüssel zu Ihrer eigenen Mietwohnung, ist die Hausratversicherung zuständig.
- Verlieren Sie Schlüssel von Freunden, Bekannten, Familie oder Ihrem Arbeitgeber, hilft u. U. Ihre Haftpflichtversicherung weiter.
- Die Kostenübernahme für den Schlüsseldienst ist i. d. R. nicht automatisch im Basistarif der Hausratversicherung enthalten. Den Haus- und Wohnungsschutzbrief bekommen Sie meist im Premiumtarif.
Was tun, wenn man sich ausgesperrt hat?
Wer sich aus dem Haus ausgesperrt, den Haustürschlüssel verloren hat oder wem der Schlüssel gestohlen wurde, der checkt erst alle Möglichkeiten: Ist vielleicht ein Fenster geöffnet, um in die Wohnung zu kommen? Liegt ein Ersatzschlüssel in einem Versteck oder gibt es einen Nachbarn, dem man den Schlüssel anvertraut hat? Hilft das alles nicht weiter, rufen Sie den Schlüsseldienst. Denn ein modernes Sicherheitsschloss lässt sich i. d. R. nur vom Profi öffnen.
So vermeiden Sie Kostenfallen beim Schlüsseldienst
Sowohl Schlüsseldienste als auch deren Preislisten finden Sie im Internet. Verbraucherschützer bemängeln allerdings oft die Intransparenz der Angebote. Es gibt Anbieter, die direkt zu Ihnen nach Hause kommen und Ihnen erst vor Ort einen konkreten Preis für das Öffnen der Wohnungstür nennen. Dieser ist dann häufig überhöht.
Lassen Sie sich trotz der Notsituation nicht unter Druck setzen. Machen Sie sich bewusst, dass sich eine zugefallene Tür oft mit einem Draht öffnen lässt, ohne dass das Sicherheitsschloss ausgebaut werden muss. Wucherpreise sind in keinem Fall gerechtfertigt: Laut Verbraucherzentrale kostete eine Türöffnung in Deutschland tagsüber durchschnittlich 100 €, nachts 180 €.
Tipp:
Gute Vorbereitung zahlt sich aus: Im Idealfall recherchieren Sie schon vor einem Notfall die Nummer eines günstigen Schlüsseldienstes, um bei Bedarf schnell zu reagieren. Hören Sie sich dazu am besten im Bekanntenkreis um oder rufen Sie probehalber bei Anbietern an, die Sie online finden.
Diese Fragen sollten Sie dem Schlüsseldienst vor Beauftragung stellen
Bevor Sie den Schlüsseldienst telefonisch beauftragen, klären Sie die wichtigsten Punkte, um einen Überblick über die entstehenden Kosten zu bekommen. So vermeiden Sie böse Überraschungen, wenn die Tür erst einmal geöffnet ist. Stellen Sie folgende Fragen vorab:
- Was kostet das Öffnen der Tür (Brutto-Gesamtpreis)?
- Kommen Nacht- oder Wochenendzuschläge hinzu?
- Was kostet die Anfahrt?
- Wann trifft der Monteur ein?
- Wie öffnet er die Tür?
Welche Versicherung zahlt für den Schlüsseldienst?
In vielen Fällen trägt Ihre Haftpflichtversicherung oder die Hausratversicherung die Kosten für den Schlüsseldienst. Dabei kommt es v. a. auf die Umstände an, unter denen der Schlüssel abhandengekommen ist.
Bei Verlust der eigenen Wohnungsschlüssel zahlt u. U. die Hausratversicherung
Wenn Sie sich versehentlich aus der eigenen Wohnung aussperren oder Ihre Schlüssel gestohlen werden, ist Ihre Hausratversicherung zuständig. Erstatten Sie im Fall eines Diebstahls sofort Anzeige, auch um bei der Versicherung den Verlust des Schlüssels nachzuweisen. Ob die Hausratversicherung die Kosten für eine Türöffnung tatsächlich zahlt, hängt vom jeweiligen Versicherungsangebot ab. Wenn Sie einen Schlüsseldienst brauchen, weil Sie Ihren Schlüssel verloren haben, ist dies i. d. R. nicht im Basispaket der Versicherer enthalten. Meist können Sie mit der Hausratversicherung eine entsprechende Zusatzleistung abschließen, dadurch steigen Ihre Versicherungsbeiträge.
Tipp:
Mit der Option „Haus- und Wohnungsschutzbrief“ der ERGO Hausratversicherung sind in Notfällen rund um Haus und Wohnung schnell die jeweiligen Fachleute vor Ort. ERGO beauftragt Handwerker in Ihrer Nähe und zahlt jeweils bis zu 3.000 € für den Einsatz – nicht nur für Schlüsseldienste, sondern auch für viele weitere Arbeiten wie Rohrreinigung, Sanitär-, Heizungs- und Elektroinstallationsservice.
Bei Schlüsselverlust und Türöffnungen in Mietwohnungen zahlt die Haftpflicht
Wenn Sie Wohnungsmieter sind, sind sowohl die Tür als auch die Türschlüssel das Eigentum des Vermieters. Geht ein Wohnungsschlüssel verloren oder muss das Türschloss ersetzt werden, sind das Schäden am Eigentum dritter Personen – damit ist Ihre Haftpflichtversicherung zuständig. Das Gleiche gilt, wenn Sie einen Schlüssel verlieren, den Ihnen Freunde, Verwandte oder Ihr Arbeitgeber anvertraut haben.
Auch bei der Privathaftpflicht gilt: Prüfen Sie sorgfältig die enthaltenen Leistungen. Je nach Anbieter ist für Schäden durch Schlüsselverlust ebenfalls der Abschluss eines Zusatzservice nötig.
Tipp:
Büroschlüssel verloren? Türöffnungen und das Austauschen von Schlössern in Geschäftsräumen sind oft teurer und aufwendiger als in Wohnhäusern, da es sich meist um Sicherheitsschlösser handelt. Wenn Sie Büro- oder Gewerberäume mieten, denken Sie über eine Gewerbe-Haftpflichtversicherung nach – diese deckt u. a. Schüsselverlust sowie mögliche Folgeschäden ab.
Wann zahlt die Versicherung nicht für den Schlüsseldienst?
Wenn Sie aus Unachtsamkeit den Schlüssel zu Ihrer eigenen Wohnung verlieren, kommt die Hausratversicherung nicht für den Schlüsseldienst auf. Das Gleiche gilt, wenn Sie die Schlüssel für Ihr Fahrzeug verloren haben. Auch wenn Schlüssel oder Türschloss mutwillig beschädigt wurden, z. B. weil der Schlüssel gewaltsam im Schloss abgebrochen wird, zahlt die Versicherung nicht für einen Ersatz.
Warum die Haustür immer abgeschlossen sein sollte
Wussten Sie, dass laut dem Statistikportal Statista mehr als 60 % aller Einbrüche tagsüber stattfinden? Das liegt auch daran, dass viele Leute ihre Wohnungstür nicht abschließen, sondern sie nur ins Schloss ziehen, wenn sie aus dem Haus gehen. Ein Sicherheitsschloss hält Einbrecher aber nur effektiv ab, wenn 2-fach abgeschlossen wird. Es stimmt natürlich, dass eine professionelle Türöffnung durch den Schlüsseldienst aufwendiger und teurer ist, wenn die Tür abgeschlossen ist. Schließen Sie dennoch grundsätzlich ab, um Ihr Eigentum zu schützen und es Kriminellen so schwer wie möglich zu machen.
Darüber hinaus zahlen manche Versicherungen bei einem Einbruch u. U. nicht, wenn die Haustür nicht abgeschlossen war. Hier lohnt sich der Blick in die Versicherungsbedingungen.
Smart Home: Wenn der Fingerabdruck den Schlüssel ersetzt
Unserer Wohnungen werden immer intelligenter – und durch den Smart-Home-Trend könnten bald auch Türschlüssel überflüssig werden. Schon heute gibt es Eingangstüren, die mit elektrischen Türschlössern gesichert sind und nur mit einem Code, per Smartphone oder mit dem eigenen Fingerabdruck geöffnet werden.
So ist es mit einer Smartphone-App z. B. möglich, jederzeit und von überall die Haustür auf- oder zuzuschließen, z. B. um den Handwerker ins Haus zu lassen.
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