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Welche Versicherung bei Wasserrohrbruch zahlt

Keine Panik bei Wasserschaden

Wenn es plötzlich von der Decke tropft, liegt vermutlich ein Leitungswasserschaden vor. Wer jetzt gut versichert ist, muss sich keine Sorgen machen.

Wasser tropft von oben auf Steckdose und Laptop.

Das Wichtigste in Kürze

  • Leitungswasserschäden kommen in Deutschland deutlich häufiger vor als z. B. Brandschäden und führen zu erheblichen Kosten – das macht es so wichtig, sich gegen die Folgen eines Wasserschadens abzusichern.
  • Leitungswasserschäden am Gebäude selbst deckt die Gebäudeversicherung ab, für Schäden an der Einrichtung ist die Hausratversicherung zuständig. Die Haftpflicht springt ein, wenn das Leitungswasser z. B. Schäden in der Nachbarwohnung verursacht.
  • Viele Leitungswasserschäden lassen sich vermeiden, wenn man Rohrleitungen und wasserführende Anlagen regelmäßig prüft und Anschlüsse sowie Reparaturen von Fachleuten durchführen lässt. 

Diese Themen finden Sie hier

Wie oft passiert in Deutschland ein Schaden?

Statistisch gesehen, gibt es in Deutschland alle 30 Sekunden einen Leitungswassersschaden. Laut Angaben des Verbandes der Immobilienverwalter Deutschland e. V. (VDIV) entstehen dadurch jedes Jahr Schäden in Höhe von drei Milliarden Euro – für die Reparatur der Rohrleitung oder der Anlage, vor allem aber für Schäden, die an der Gebäudesubstanz und an der Einrichtung entstanden sind. In der Regel sind die Gebäudeversicherung und die Hausratversicherung für die Schadenregulierung zuständig. Wir geben Ihnen einen Überblick, welche Versicherung wann zahlt, was für Mieter gilt und wie Sie bei einem Wasserrohrbruch handeln sollten.

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Was ist ein Leitungswasserschaden?

Von einem Leitungswasserschaden spricht man immer dann, wenn Wasser unkontrolliert aus einer Wasserleitung oder den damit verbundenen Geräten und Anlagen austritt.

Das muss nicht unbedingt ein Wasserrohrbruch sein. Betroffen sein können:

  • Heizungsrohre
  • Zu- und Abflussrohre für die Wasserversorgung
  • Wasseranschlüsse an Waschmaschinen/Spülmaschinen
  • Armaturen in Küche und Bad

Für solche Schäden gibt es unterschiedliche Ursachen. Häufig sind Rohre und Leitungen durchs Alter porös geworden oder platzen durch strengen Frost. Gerade bei Anschlüssen können aber auch Installations- oder Materialfehler die Ursache für einen Leitungswasserschaden sein. 

Gut zu wissen

Unterschied Leitungswasser- und Wasser-Schaden?

Versicherungen unterscheiden zwischen Leitungswasserschäden und Wasserschäden. Wasserschäden bezeichnen demnach alle Schäden, die nicht durch Leitungswasser verursacht werden, sondern z. B. durch Überschwemmung, Starkregen oder auch Löschwasser. Eine zusätzliche Elementarschadenversicherung schützt Sie vor den Folgekosten durch solche Wasserschäden. 

Welche Versicherung zahlt bei einem Wasserrohrbruch?

Welche Versicherung für de Regulierung eines Leitungswasserschadens verantwortlich ist, hängt von der Art des Schadens und ggf. vom Verursacher ab.

Grundsätzlich gibt es drei Versicherungen, die bei einem Wasserrohrbruch einspringen können:

  1. Wohngebäudeversicherung
  2. Hausratversicherung
  3. Privathaftpflicht

Im Schadensfall ist es daher wichtig, die Ursache für den Leitungswasserschaden genau zu ergründen, damit die Verantwortlichkeiten klar sind.

Wohngebäudeversicherung: Wasserschäden am Haus selbst

Die Wohngebäudeversicherung umfasst das Wohngebäude und alle fest damit verbundenen Bestandteile – dazu zählen auch Heizungsleitungen sowie Zu- und Abwasserleitungen.

Was deckt die Wohngebäudeversicherung ab?

Die Versicherung erstattet die Reparatur der defekten Leitungen oder Leitungsanschlüsse sowie die Kosten für alle Schäden an der Bausubstanz und am Grundstück. In der Regel geht es dabei um die Sanierung von Wänden, Decken oder Fußböden sowie Tür- und Fensterrahmen und das Trockenlegen von Fundament oder Außenfassade.

Gut zu wissen

Ist die Wohngebäudeversicherung übertragbar?

Die Wohngebäudeversicherung wird vom Hauseigentümer abgeschlossen und ist fest mit dem Gebäude verbunden – bei einem Hausverkauf überträgt sich die Versicherung auf den neuen Eigentümer.

Ein Mann trägt seine Tochter auf den Schultern. Im Hintergrund eine lächelnde Frau auf der Veranda eines weißen Hauses.

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Für den wichtigsten Ort der Welt: Ihr Zuhause

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Hausratversicherung: Wasserschäden an Ihrer Einrichtung

Die Hausratversicherung umfasst Ihren gesamten Haushalt wie Möbel und Einrichtung, Teppiche, Kleidung, Fahrräder und Sportgeräte sowie Schmuck, Bargeld und andere Wertsachen.

Was deckt die Hausratversicherung ab?

Die Versicherung springt für alle Schäden ein, die durch Leitungswasser an Ihrer Einrichtung entstanden sind. Das können durch das Wasser beschädigte Möbel und Teppiche sein, aber auch defekte Elektrogeräte und sogar Lebensmittel, die durch das Wasser unbrauchbar geworden sind. Dabei spielt es in der Regel keine Rolle, ob der Schaden durch einen Rohrbruch oder z. B. durch eine defekte Waschmaschine entstanden ist.

Gut zu wissen

Zieht die Hausratversicherung mit um?

Die Hausratversicherung sichert alle beweglichen Dinge in Ihrem Haushalt ab – daher bleibt die Versicherung auch bei einem Umzug bestehen.

Eine Hausratversicherung zählt zu den wichtigsten Sachversicherungen sowohl für Mieter als auch für Menschen, die im eigenen Haus wohnen. 

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Privathaftpflichtversicherung: Wasserschaden bei dritten Personen

Die private Haftpflicht deckt eine Vielzahl von Schäden ab, die Sie versehentlich bei anderen Personen oder deren Eigentum verursachen. Mit Blick auf Leitungswasserschäden ist eine Haftpflichtversicherung vor allem für Mieter relevant – selbst genutztes Wohneigentum deckt die Haftpflicht nicht ab.

Was deckt die Privathaftpflicht ab?

Die Haftpflichtversicherung kann einspringen, wenn Sie vergessen, den Wasserhahn zuzudrehen und das Wasser durch den Boden in die darunterliegende Wohnung fließt. Aber auch, wenn Sie z. B. im Winter Ihre Heizung komplett ausschalten und die Rohre einfrieren, kann die Haftpflichtversicherung unter Umständen einspringen. Die Gebäudeversicherung des Vermieters würde in so einem Fall nicht zahlen, weil der Schaden durch grobe Fahrlässigkeit verursacht wurde.

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Wasserrohrbruch in Mietwohnungen: Wer zahlt den Schaden?

Auch bei Leitungswasserschäden in Mietwohnungen kommt es immer darauf an, was den Schaden verursacht hat und was genau beschädigt wurde.

  • Im Normalfall zahlt bei einem Wasserrohrbruch die Gebäudeversicherung des Vermieters für Schäden am Gebäude. Die Hausratversicherung des Mieters kommt für Schäden an der Einrichtung auf.
  • Auch für Leitungswasserschäden, die Sie als Mieter selbst verursachen, etwa durch eine defekte Waschmaschine, kommt in der Regel Ihre Hausratversicherung auf. Ist auch die Bausubstanz beschädigt, übernimmt je nach Sachlage, Ihre Privathaftpflicht oder die Gebäudeversicherung des Vermieters.

  • Wird der Schaden durch Fahrlässigkeit des Vermieters verursacht, etwa durch mangelnde Wartung oder unsachgemäße Installation, muss der Vermieter auch für die Kosten aufkommen. Zahlt die Gebäudeversicherung die Kosten nicht, würde eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht für den Schaden aufkommen.

Was tun bei einem Wasserrohrbruch?

Das Tückische an einem Wasserrohrbruch ist, dass man ihn häufig erst dann bemerkt, wenn Haus und Einrichtung schon Schaden genommen haben. Daher sollten Sie schon beim kleinsten Anzeichen von austretendem Wasser schnell handeln.

Rohrbruch erkennen: Typische Anzeichen für einen Leitungsschaden

Ein Wasserrohrbruch bedeutet nicht in jedem Fall, dass in kurzer Zeit alles überschwemmt ist. Hat die Wasserleitung oder die Dichtung nur einen Riss, treten unter Umständen über einen langen Zeitraum geringe Mengen Wasser aus, ohne dass Sie es bemerken.

Gut zu wissen

Wie erkenne ich einen Leitungsschaden?

Typische Anzeichen für unkontrolliert austretendes Leitungswasser sind:

  • feuchte oder dunkle Flecken an Wand oder Decke
  • ein untypisch erhöhter Verbrauch am Wasserzähler
  • Wasserpfützen oder tropfendes Wasser von der Decke
  • Wasser, das an der Wand entlangrinnt
  • Schimmelbildung an Wänden und Böden
  • muffiger, feuchter Geruch trotz Lüften

Wie kann man einem Wasserrohrbruch vorbeugen?

Vollständige Sicherheit gegen Leitungswasserschäden gibt es nicht – aber Sie können einiges tun, um das Risiko eines Schadens einzudämmen.

Checkliste

1. Einfrieren der Rohre vermeiden:

Achten Sie darauf, dass alle Räume im Haus inklusive der Kellerräume ständig eine Mindesttemperatur von 5 Grad haben, damit das Wasser in den Rohren nicht gefriert. 

2. Heizung und Rohrleitungen regelmäßig warten:

Lassen Sie Ihre Heizung – und wenn möglich auch die Wasserrohre – regelmäßig untersuchen, um poröse Stellen oder beschädigte Dichtungen rechtzeitig reparieren zu können. 

3. Dichtigkeit von Anschlüssen prüfen:

Kalk, Korrosion oder einfach das Alter können die Anschlüsse von Waschmaschine, Geschirrspüler und Co. mit der Zeit beschädigen. Prüfen Sie die Anschlüsse regelmäßig auf austretendes Wasser. 

4. Geräte nicht in Abwesenheit laufen lassen:

Schalten Sie Waschmaschine und Geschirrspüler am besten nur dann ein, wenn Sie zuhause sind. So haben Sie die Chance, bei einem Gerätedefekt schnell zu reagieren und austretendes Wasser einzudämmen.

FAQ – Häufige Fragen rund um Wasserrohrbruch und Versicherung

Die wichtigsten Fragen und Antworten für Sie zusammengefasst.

Die Dauer und der Umfang der Reparaturarbeiten hängen davon ab, wie umfangreich der Schaden ist.

Die Rohrleitung selbst bzw. andere defekte Teile der Wasserleitung sind meist schnell repariert, bei Schäden am Haus und an der Einrichtung kann es länger dauern.

Sind Wände und Decke lediglich feucht geworden, kann man sie in wenigen Tagen trocknen lassen und neu streichen oder tapezieren. Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk oder in den Geschossdecken können Sanierungszeiten von mehreren Wochen in Anspruch nehmen. 

Eine Rohrbruchortung oder Leckortung wird durch professionelle Handwerker durchgeführt. Je nach Größe des Hauses und Anzahl der wasserführenden Leitungen kostet eine solche Ortung zwischen 250 und 750 Euro, in einzelnen Fällen auch bis zu 1.000 Euro. 

Die Wohngebäudeversicherung deckt alle wasserführenden Ableitungs- und Zuleitungsrohre ab, sowie in der Regel die Heizungsleitungen.

Die Gebäudeversicherung übernimmt keine Schäden, die an der Einrichtung eines Hauses entstanden sind – dafür ist die Hausratversicherung des Bewohners zuständig.

Auch wenn ein Wasserschaden grob fahrlässig verursacht wird, kann es sein, dass die Gebäudeversicherung den Schaden nicht erstattet. 

Weder die geeignete Versicherung noch die Versicherungskosten gegen einen Leitungswasserschaden lassen sich pauschal beziffern.

Je nach Art des Wasserschadens kann die Gebäudeversicherung, die Hausratversicherung oder die Privathaftpflicht zuständig sein.

Für Wasserschäden, die nicht durch Leitungswasser verursacht werden, also etwa durch Hochwasser, Überschwemmung oder aufsteigendes Grundwasser, ist eine Elementarschadenversicherung als Zusatzversicherung zur Gebäude- oder Hausratversicherung notwendig. 

Stand: 12.03.2025

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