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Schnelle Scheidung via Internet

Nur ein paar Klicks?

Einfach einige Formulare online ausfüllen und schon sind Sie geschieden? Ganz so einfach ist das leider nicht. Was bringt die Online-Scheidung?

Ein Paar sitzt nebeneinander auf dem Sofa. Er sieht auf Dokumente in den Laptop und Sie Sieht ebenfalls unzufrieden weg.

Rechtsfrage des Tages:

Im Internet gibt es nichts, was es nicht gibt. Und so bieten viele Rechtsanwälte auch eine Online-Scheidung an. Wie funktioniert die Beendigung der Ehe über das Internet? Und ersparen Sie sich damit wirklich den Gang zum Gericht?

Antwort:

Wollen Eheleute getrennte Wege gehen, wünschen sich die meisten ein schnelles Ende. Eine Online-Scheidung weckt vielleicht auch bei Ihnen die Hoffnung auf ein unkompliziertes und zügiges Verfahren. Allerdings bietet dieser Weg den Scheidungswilligen lediglich eine vereinfachte Kommunikationsplattform.

Etwas schneller

Zeit sparen können Sie mit einer Online-Scheidung tatsächlich. Schließlich sparen Sie sich den Weg zum Anwalt, da der Kontakt zunächst ausschließlich über E-Mail und Telefon läuft. Um einen Gerichtstermin kommen Sie aber nicht herum. Eine Ehe kann nur rechtsgültig durch ein Scheidungsurteil beendet werden.

Vor Gericht

In der einem Scheidungsurteil vorhergehenden mündlichen Verhandlung müssen beide Eheleute persönlich anwesend sein. Außerdem besteht für die Einleitung des gerichtlichen Scheidungsverfahrens und den Gerichtstermin Anwaltszwang. Das bedeutet, dass Sie ohne anwaltliche Unterstützung nicht zum ersehnten Ziel kommen können.

Günstiger online?

Kosten können Sie durch eine Online-Scheidung in der Regel ebenfalls nicht sparen. Die Gerichts- und Anwaltsgebühren für das Gerichtsverfahren berechnen sich nach gesetzlichen Vorschriften und sind auch bei einer Online-Scheidung nicht geringer.

Einigkeit als Ersparnis

Sind Sie sich mit Ihrem Partner einig, kann die Kommunikation über das Internet die Vorbereitung des Verfahrens allerdings erleichtern und beschleunigen. Zumindest, wenn Sie das einjährige Trennungsjahr bereits hinter sich gebracht haben. Tatsächlich Kosten sparen können Sie bei einer einvernehmlichen Scheidung. Haben Sie im Vorfeld die Folgesachen wie Unterhalt, Versorgungsausgleich und Zugewinnausgleich bereits geregelt, reicht ein Anwalt aus. Nur der Antragsteller muss sich anwaltlich vertreten lassen. Teilt sich das dann geschiedene Paar die Kosten dieses Anwalts, können die Gesamtkosten einer Scheidung deutlich geringer ausfallen.

Hilfe vom Staat

Unabhängig von den Fragen rund um eine Online-Scheidung können Sie unter bestimmten Voraussetzungen die Hilfe des Staats in Anspruch nehmen. Verfügen Sie über wenig Einkommen, können Sie einen Antrag auf Verfahrenskostenhilfe stellen. Dabei kommt es neben Ihrem Einkommen auch auf Vermögen und Verbindlichkeiten an. Woran Sie aber denken müssen: In vielen Fällen müssen Sie die Verfahrenskosten später zurückzahlen.

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