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Rechtsfrage des Tages:
Wer auf der Suche nach der großen Liebe ist, hat schon lange auch im Internet viele Möglichkeiten. Aber Achtung! Auch in Partnerbörsen und sozialen Netzwerken lauern Betrüger. Wie können Sie sich schützen und was sollten Sie tun, wenn Sie hinters Licht geführt wurden?
Antwort:
Auf der Suche nach dem großen Liebesglück eröffnet das Internet einsamen Herzen einige Chancen. Aber wie so oft folgen der guten Idee auch bei Partnerbörsen Kriminelle auf dem Fuße. Obwohl es viele seriöse Portale gibt, schummeln sich unter die Suchenden leider manchmal auch Betrüger. Damit Sie nicht schlussendlich ein gebrochenes Herz haben und um viel Geld betrogen werden, sollten Sie wachsam sein. Und sind Sie doch in die Falle getappt, brauchen Sie sich nicht zu schämen. Gehen Sie in jedem Fall zur Polizei.
Eine Prinzessin aus Südamerika
Fast jeder Nutzer eines E-Mail-Postfachs wird schon einmal eine Scamming-Nachricht bekommen haben. Entweder verspricht ein dubioser Notar eine große Erbschaft aus dem Ausland oder jemand sucht einen Mittler zum Transferieren erheblicher Geldsummen. Diesen Nachrichten ist gemein, dass horrende Beträge in Aussicht gestellt werden, diese allerdings von einer nicht unerheblichen Überweisung als Vorauszahlung abhängen. Eine andere Masche ist besonders perfide und für die Opfer, neben dem Verlust von Geld, mit Scham und nicht selten einem gebrochenen Herzen verbunden: der Betrug mit vorgetäuschter Liebe.
„Love-Scamming“
Die Betrüger durchforsten Partnerbörsen und soziale Netzwerke auf der Suche nach möglichen Opfern. Ist dieses ausgemacht, nehmen sie Kontakt auf und knüpfen eine persönliche und emotionale Beziehung. Meist gehen die Nachrichten mit wilden Liebesschwüren und Komplimenten einher. An einem gewissen Punkt kommt dann die Bitte um Geld, etwa weil der vermeintliche Traumpartner auf einer Geschäftsreise bestohlen wurde oder die Kosten einer lebensrettenden Operation nicht zahlen kann.
Auf der Hut
Zum sogenannten Romance-Scamming gehört es auch, dass der Kontakt nicht nur auf das Internet beschränkt ist. Lange Telefonate, Kurznachrichten und Chats gehören ebenfalls zur Masche. Dabei vermitteln die Betrüger stets einen seriösen Eindruck, etwa durch einen Beruf wie Architekt, Krankenschwester oder Lehrer.
Gut zu wissen ...
Lassen Sie sich nicht von einem umwerfenden Profilbild täuschen. In aller Regel sind diese Bilder gestohlen oder künstlich erstellt.
Um Geld geht es meist erst zu einem späteren Zeitpunkt. Die Forderung ist nicht selten gekoppelt an das Versprechen eines Besuchs. Neben Geldforderungen stehen auch ausländische Ausweispapiere im Fokus. Wer jedoch eine Kopie seines Reisepasses verschickt, kann es Fälschern leicht machen und selbst eine Menge Ärger bekommen.
Betrüger erkennen
Es gibt einige Hinweise, die Sie skeptisch machen sollten. Meist sprechen die Betrüger perfekt Englisch oder fehlerfrei Deutsch. Auf den Bildern sind meist attraktive Frauen mit luftiger Bekleidung oder Männer in Uniform zu sehen. In den Mitteilungen werden die Opfer meist sehr schnell mit seitenlangen Liebesbekundungen überhäuft und gleichzeitig über Hobbys, Familie, Kinder, den Glauben oder ehemalige Partner ausgehorcht. Spätestens aber, wenn der vermeintliche Partner um Geld bittet, die Weiterleitung eines Päckchens oder das Einlösen eines ausländischen Schecks verlangt, sollten Sie hellhörig werden. Weitere Hinweise und Tipps finden Sie auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.
Auf den Leim gegangen
Sind Sie einem Betrüger zum Opfer gefallen, müssen Sie einen kühlen Kopf bewahren. Auf jeden Fall sollten Sie sämtliche Geldforderungen ignorieren und auch keine Briefe oder Päckchen weiterleiten. Sichern Sie außerdem die Beweise. Ziehen Sie alle E-Mails, Chat-Verläufe und sonstigen Nachrichten auf ein Speichermedium und gehen Sie zur Polizei. Eine Strafanzeige ist unerlässlich, auch wenn die Strafverfolgung häufig schwierig ist. Dennoch kann Ihnen die Polizei helfen. Schämen brauchen Sie sich nicht. Und auf jeden Fall müssen Sie den Kontakt zu dem Betrüger abbrechen und jede neue Kontaktaufnahme blockieren. Auch hierzu kann die Polizei Sie beraten.
Stand: 21.01.2025
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