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Darf ich Sprit zu Hause lagern?

Benzin bunkern

Haben Sie eine günstige Tankstelle erwischt, wollen Sie vielleicht nicht nur den Tank vollmachen. Wie sieht es mit der Lagerung zu Hause aus?

Ein Auto wird an einer Zapfsäule betankt.

Rechtsfrage des Tages:

Tanken ist teuer. Ist dann der Spritpreis mal deutlich günstiger, würden Sie sicherlich auch am liebsten auf Reserve tanken. Dürfen Sie Benzin und Diesel in Kanister abfüllen und zu Hause lagern? Was müssen Sie beachten?

Antwort:

Wer sein Auto volltanken möchte, muss schon seit Längerem tief in die Tasche greifen. Fallen dann die Spritpreise, ist die Verlockung groß. Ein paar Reservekanister in der Garage können einiges an Geld sparen, wenn es später wieder teurer wird. Allerdings müssen Sie dabei strenge gesetzliche Regelungen beachten. Und auch für den Transport im Auto gelten bestimmte Vorschriften. Diese gelten nicht nur für den Transport nach Hause, sondern auch für den dauerhaft im Auto mitgeführten Reservekanister.

Kanister als Ladung

Ist der Tank leer und keine Tankstelle in der Nähe, kann ein Reservekanister mit Benzin gute Dienste tun. Oder Sie wollen sich einige Kanister als Notreserve in die Garage stellen und müssen diese mit dem Auto nach Hause transportieren. Generell müssen Sie gewisse Regeln beachten, wenn Sie Ladung transportieren. Egal ob Koffer, Kühlbox oder Reservekanister: Sie müssen die Ladung im Fahrzeug so verstauen, dass sie gegen hin- und herrollen gesichert ist. Auch darf die Ladung nicht verrutschen. Dies gilt insbesondere bei plötzlichen Bremsmanövern oder wenn Sie ruckartig lenken müssen. Bei Treibstoffen wie Benzin oder Diesel müssen Sie besonders vorsichtig sein.

Spezielle Kanister notwendig

Wird es im Auto warm, kann bei Benzin ein hochentzündliches Gas austreten. Daher dürfen Sie Benzin nur in speziellen Kanistern transportieren. Kaufen Sie daher einen Kanister, der eine UN- oder Reservekraftstoffkanister-Zulassung (RKK) hat. Diese ist am Kanister eingegossen oder eingeprägt. Der Zulassung können Sie unter anderem Hersteller, Nennvolumen sowie auch den Herstellungsmonat und das Jahr entnehmen.

Gut zu wissen ...

Prüfen Sie den Kanister vor Benutzung immer auf Löcher, Beschädigungen oder bei Metallkanistern auf Roststellen. Bei Kunststoffkanistern müssen Sie damit rechnen, dass das Material im Laufe der Jahre nachlässt. Nach spätestens zehn Jahren sollten Sie ihn austauschen.

Wie viel Sprit ist erlaubt?

Sie dürfen maximal 240 Liter in Kanistern mit einem Fassungsvermögen von höchstens 60 Litern im Auto transportieren. Experten raten aber dazu, nicht mehr als 10 Liter dabeizuhaben. In anderen Ländern gelten übrigens teilweise andere Regelungen. Meist sind nur deutlich geringere Mengen erlaubt. Vor einer Fahrt ins Ausland sollten Sie sich also genau informieren.

Wussten Sie, dass ...

... Sie sich stets erkundigen müssen, wenn Sie mit Reservekanistern im Gepäck eine Autofähre nutzen wollen? Auf manchen Fährverbindungen ist das Mitführen von Kraftstoffen außerhalb des Tanks für Privatpersonen nämlich untersagt.

Garage oder Parkhaus

Wollen Sie Benzin oder Diesel zu Hause lagern, müssen Sie wichtige Vorschriften beachten. In Ihrer Garage mit einer Fläche bis zu 100 Quadratmetern dürfen Sie maximal 20 Liter Benzin oder 200 Liter Diesel lagern. Haben Sie einen Stellplatz in einer Tiefgarage, dürfen Sie nur „unerhebliche Mengen“ Kraftstoff einlagern. Einen komplett gefüllten Reservekanister werden Sie dort also nicht abstellen dürfen. Auf Dachböden hat Treibstoff nichts verloren und auch an für andere Personen zugänglichen Orten wie Treppen, Hausfluren oder Durchgängen dürfen Sie nichts lagern. In Ihrer privaten Wohnung dürfen Sie höchstens einen Liter Kraftstoff lagern und werden sich dabei wohl eher auf Wasch- oder Feuerzeugbenzin beschränken müssen.

Keller und Mietwohnung

Im Keller eines Hauses dürfen Sie maximal 20 Liter Kraftstoff aufbewahren. Das gilt aber für den gesamten Kellerbereich und nicht für jedes einzelne Abteil. Leben Sie in einer Mietwohnung, müssen Sie ohnehin vor dem Einlagern von Benzin oder Diesel mit Ihrem Vermieter sprechen. Die Lagerung von Kraftstoff ist beispielsweise in der Hausordnung häufig ausdrücklich untersagt. 

Lieber nicht

Insgesamt ist es keine gute Idee, überhaupt größere Mengen Treibstoff privat zu lagern. Häufig sind weder der Keller noch die Garage baulich geeignet und es kann zu umweltschädlichen Verunreinigungen und Geruchsbelästigungen kommen. Außerdem kann das Einlagern sogar lebensgefährlich sein. So können giftige Gase austreten und die Gesundheit schädigen. Außerdem sind diese Gase schnell entzündlich, sodass auch stets Brandgefahr besteht.

Stand: 19.02.2025

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