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Geblitzt auf der Autobahn in der Baustelle

Höheres Bußgeld?

Gerade in Baustellen, wenn es eng wird, sollten Sie besonders vorsichtig und langsam fahren. Aber gibt es bei Verstößen ein besonderes Bußgeld?

Ein Blitzer wird am Straßenrand aufgestellt und ausgerichtet.

Rechtsfrage des Tages:

In Bereichen von Baustellen heißt es, besonders vorsichtig zu fahren. Meist ist das Tempolimit dort auch deutlich reduziert. Gibt es spezielle Bußgelder, wenn Sie in einer Baustelle zu schnell fahren?

 

Antwort:

Baustellen auf Autobahnen oder im Stadtverkehr haben ein hohes Gefahrenpotential. Menschen und Maschinen arbeiten auf der Straße, die Fahrbahn ist meist schmaler und Baustellenabsperrungen engen den Verkehr zusätzlich ein. Daher dürfen Sie in Baustellen in aller Regel nur deutlich langsamer fahren. Ein höheres Bußgeld als sonst droht allerdings nicht. Unterschieden wird auch in Baustellen nach außer- und innerorts.

Außerorts und Innerorts

Werden Sie mit zu hohem Tempo erwischt, kommt es für das Bußgeld auf den Ort Ihrer Verkehrssünde an. Innerorts gelten in der Regel höhere Bußgelder, als wenn Sie mit der gleichen Überschreitung außerorts erwischt würden. Was heißt aber eigentlich inner- und außerorts? Außerorts bezeichnet grundsätzlich alle Straßen, die außerhalb einer geschlossenen Ortschaft liegen. Eine geschlossene Ortschaft ist dabei durch eine zusammenhängende Bebauung gekennzeichnet. Deutlich erkennen können Sie eine Ortschaft an den gelben Schildern mit den Ortsnamen. Haben Sie ein solches Schild passiert, befinden Sie sich innerhalb einer geschlossenen Ortschaft. Diese endet mit einem gelben Schild, auf dem der Ortsname rot durchgestrichen ist. Nun sind Sie außerorts unterwegs. Dabei kommt es nicht darauf an, welches Tempolimit vorgeschrieben ist. Auch auf so mancher Landstraße dürfen Sie entsprechend der Beschilderung nur 50 km/h fahren.

Grüne Ortsschilder

Neben den geschlossenen Ortschaften existieren auch offene Ortschaften. Hierbei handelt es sich um kleinere Ansammlungen von Häusern oder beispielsweise ein größeres Gehöft. Diese Art von Ortschaften werden durch grüne Hinweisschilder gekennzeichnet, auf denen sich der Name befindet. Tatsächlich fahren Sie trotz der Schilder durch solche Ortschaften außerorts. Es handelt sich eben gerade nicht um eine geschlossene Ortschaft.

Baustelle inner- oder außerorts

Werden Sie beim Flitzen in einer Baustelle erwischt, kommt es für das Bußgeld also auf die Örtlichkeit an. Der Bußgeldkatalog sieht keine gesonderten Bußgelder für Verstöße in der Baustelle vor. Sie müssen wie bei anderen Temposünden auch nur zwischen einem Verstoß außerorts und innerorts unterscheiden. Fahren Sie in einer Autobahnbaustelle zu schnell, gelten die Bußgelder für einen Verstoß außerorts. Befindet sich die Baustelle in Ihrer Stadt, kommen die Regelungen für innerorts zum Tragen.

Geschwindigkeitstrichter

Allerdings kann es aus einem anderen Grund teurer werden. Häufig finden Sie vor Baustellen, insbesondere auf der Autobahn, einen sogenannten Geschwindigkeitstrichter. Das Tempolimit wird durch Schilder stufenweise herabgesetzt. Fahren Sie trotzdem mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit in den Baustellenbereich ein, kann Ihnen unter Umständen Vorsatz unterstellt werden. Und dann verdoppelt sich das Bußgeld. Die Regelgeldbußen gehen nämlich stets von einer fahrlässigen Begehung aus. Wird Ihnen hingegen vorsätzliches Rasen nachgewiesen, wird es entsprechend teurer. Nach der Rechtsprechung kann da für den Nachweis ein Geschwindigkeitstrichter schon ausreichen. Es gilt das Motto: Ein Schild kann man versehentlich übersehen, nicht aber drei oder vier.

Strafbarkeit droht

Bei besonders heftigen Verkehrsverstößen in einer Baustelle kann Ihnen außerdem grob verkehrswidriges und rücksichtsloses Verhalten vorgehalten werden. Dann droht Ihnen nicht nur die strafrechtliche Verurteilung zu einer Geldstrafe. Auch Ihre Fahrerlaubnis ist in ernstlicher Gefahr. Letztlich sollten Sie aber schon allein aufgrund der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer den Fuß vom Gas nehmen.

Verhalten in der Baustelle

Verengt sich die Straße aufgrund einer Baustelle, sollte eine vorsichtige Fahrweise selbstverständlich sein. Insbesondere auf der Autobahn wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit in aller Regel deutlich reduziert. Ein generelles Überholverbot besteht in der Baustelle nicht. Gerade in besonders engen Baustellenbereichen wird dieses aber für die Dauer der Baumaßnahmen durch Verkehrsschilder angeordnet.

Auto zu breit?

Nicht selten ist in einer Baustelle die linke Spur begrenzt auf eine Fahrzeugbreite von beispielsweise 2 Metern. Haben Sie Ihr Auto mal ausgemessen? Viele moderne Autos überschreiten diese Breite deutlich. Dann sind Sie nicht berechtigt, die linke Spur zu befahren. Das drohende Bußgeld ist zwar relativ milde, im Falle eines Unfalls kann Ihnen aber eine Teilschuld angelastet werden. Auch wenn es auf die Nerven geht, bleiben Sie mit Ihrem breiten SUV in der Baustelle lieber auf der rechten Spur, bis die Fahrt wieder frei ist.

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