Sie machen sich selbstständig? Dann brauchen Sie einen professionellen Businessplan.
Dieser ist fester Bestandteil einer Existenzgründung. Er dient zum Analysieren der Wirtschaftlichkeit einer Geschäftsidee.
Sie machen sich selbstständig? Dann brauchen Sie einen professionellen Businessplan.
Dieser ist fester Bestandteil einer Existenzgründung. Er dient zum Analysieren der Wirtschaftlichkeit einer Geschäftsidee.
Das Wichtigste in Kürze:
Der Businessplan ist Ihre Grundlage für die Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern. Hierzu zählen Banken, Investoren und andere Fördermittelgeber, die Sie im Rahmen der Finanzierung ansprechen. Aber auch, um den Gründerzuschuss von der Agentur für Arbeit zu beantragen, benötigen Sie einen Businessplan. Gleichzeitig dient Ihnen der Businessplan als praktische Übersicht und Fahrplan für Ihre Existenzgründung. Als Gründer sollten Sie das Konzept Ihrer Geschäftsidee auf 10–20 Seiten festhalten. Gliedern Sie Ihren Businessplan übersichtlich und schreiben Sie unbedingt verständlich. Überzeugen Sie mit Know-how und vermeiden Sie technische Details.
Ihr Businessplan soll mögliche Investoren neugierig machen und sie im Idealfall überzeugen. Folgende Tipps helfen Ihnen, sich bei der Erstellung des Businessplans auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Bevor Sie sich an das Schreiben machen, strukturieren Sie zunächst Ihre Gedanken in einer übersichtlichen Mindmap. Diese sorgt dafür, dass kein Gedanke verloren geht und alle wichtigen Überlegungen in einen gut lesbaren Plan übergehen. Wählen Sie am besten die Baumstruktur. Grundgedanken schreiben Sie an Äste, detaillierte Überlegungen an Zweige. Helfen kann eine Mindmap-Software wie Coggle oder MindMeister.
Achten Sie darauf, möglichst verständlich zu schreiben:
Ein Businessplan sollte nicht zu lang sein. Der Umfang kann je nach Komplexität der Idee variieren, sollte aber 30 Seiten nicht überschreiten. Ideal sind 6 Seiten Text sowie 2–7 Seiten Zahlenmaterial und ggf. Anhänge.
Die Wahl der Perspektive liegt bei Ihnen: Sie entscheiden, ob Sie aus der „Ich-Perspektive“ schreiben oder von sich in der dritten Person sprechen. Letzteres wirkt in einem Businessplan für die Bank professioneller. Wichtig ist aber vor allem, dass der Tonfall stringent und einheitlich ist – und dass er zu Ihnen und Ihrer Geschäftsidee passt.
Verfassen Sie Ihren Businessplan unbedingt selbst. So können Sie Fragen von Außenstehenden wie Ihrem Bankberater oder dem zuständigen Sachbearbeiter bei der Agentur für Arbeit einfacher und zufriedenstellender beantworten. Natürlich können Sie sich dabei von Beratungsstellen wie der IHK (Industrie- und Handelskammer) oder der HWK (Handwerkskammer) unterstützen lassen. Oder Sie besuchen ein Existenzgründerseminar in Ihrer Nähe.
Der Aufbau eines Businessplans ist grundsätzlich immer gleich: Am Anfang steht eine kurze, aber aussagekräftige Zusammenfassung, das Executive Summary. Danach gehen Sie im Textteil auf die unterschiedlichen Facetten Ihrer Geschäftsidee ein. Je nach Branche und individueller Situation gibt es Besonderheiten beim Aufbau. Ergänzt wird der Businessplan vom Zahlenteil, der Aufschluss über Ihren Kapitalbedarf, der Finanzierung sowie zu erwarteten Umsätzen gibt.
Das sogenannte Summary steht am Anfang Ihres Businessplans, wird aber erst verfasst, nachdem Sie alle Inhalte Ihres Konzepts niedergeschrieben haben. Neben Ihrer Geschäftsidee beschreiben Sie in der Zusammenfassung kurz und knapp Ihre Ziele und zeigen die Chancen und Risiken Ihrer Idee auf.
Nur wenn die Zusammenfassung den Leser überzeugt, wird er sich intensiver mit Ihrem Unternehmenskonzept beschäftigen.
Egal, ob Sie ein Produkt oder eine Dienstleistung anbieten: Ihre Geschäftsidee bildet den Kern des Businessplans.
In diesem Abschnitt geht es um Ihre Person. Zeigen Sie, dass Sie das Zeug zum Unternehmer haben, fachlich qualifiziert und bereit sind, die Verantwortung für Ihr Business zu übernehmen.
In diesem Kapitel Ihres Businessplans schaffen Sie Vertrauen in Ihre Person und prägen den individuellen Charakter Ihres Plans. Unterschätzen Sie es also nicht und machen Sie deutlich, dass Sie perfekt für Ihr Gründungsvorhaben geeignet sind.
Eine Existenzgründung zielt in den meisten Fällen darauf ab, mit einer Idee Geld zu verdienen. Große Einnahmen erzielen Sie allerdings nur, wenn Sie Ihre Ware oder Dienstleistung an viele Kunden verkaufen.
Im Kern dieses Abschnitts steht der Kunde: Definieren Sie Ihre Zielgruppe. Wen sehen Sie als Abnehmer Ihres Produkts oder als Nutzer Ihres Service? Welche Kundenprobleme lösen Sie mit Ihrer Idee? Welche Kundenbedürfnisse befriedigt diese? Am besten denken Sie sich dafür einen idealen Kunden aus, der alle Eigenschaften und Bedürfnisse Ihrer künftigen Kunden hat.
Analysieren Sie neben dem Markt auch den Wettbewerb. Finden Sie heraus, wer Ihre Wettbewerber sind. Beleuchten Sie Preise, Stärken, Schwächen und Entwicklungen der Konkurrenz genauer.
Nur wenn Sie sowohl den Markt als auch Ihre Wettbewerber richtig kennen, schätzen Sie Chancen und Risiken realistisch ein. Ein weiterer Vorteil: Sie stoßen frühzeitig auf mögliche Schwierigkeiten und können sich bereits über Lösungen Gedanken machen.
Enorm wichtig für die erfolgreiche Existenzgründung ist die Wahl des geeigneten Standorts. Dazu bietet sich eine Standortanalyse an. Vermerken Sie im Businessplan, warum Sie sich für den Standort entschieden haben und welche Vor- und Nachteile er bietet.
Zum Marketing zählen die „4 Ps“ – Product (Produkt), Price (Preis), Place (Vertrieb), Promotion (Kommunikation). Sie alle sind Teil des Businessplans für Ihre Selbstständigkeit. Denn Sie müssen wissen, wie Sie Ihr Angebot richtig an den Kunden bringen. Nur dann sind Sie mit Ihrem Vorhaben erfolgreich.
Die 4 Ps:
In diesem Kapitel stellen Sie Ihre Organisation vor. Treffen Sie grundsätzliche Aussagen zu Geschäftsführung, Unternehmenssitz sowie Gründungszweck und -datum. Gehen Sie dabei auch auf die Unternehmensstruktur ein. Zur Veranschaulichung bietet sich ein Organigramm an. Erläutern Sie außerdem die aktuelle Entwicklungsphase. Wurde das Unternehmen gerade erst gegründet oder befindet es sich schon im Wachstum?
Schildern Sie auch die Mitarbeitersituation knapp. Erläutern Sie vor allem, welche Qualifikationen Sie benötigen, wann Sie Mitarbeiter einstellen wollen und wie viele. Legen Sie dar, was Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten, wer welche Aufgaben übernimmt und wie Sie die Angestellten schulen wollen.
Jeder, der ein Unternehmen gründen will, hat die Wahl zwischen verschiedenen Rechtsformen. Möglich ist die Gründung eines Einzelunternehmens, einer Personengesellschaft oder einer Kapitalgesellschaft. Zu den möglichen Rechtsformen zählen z. B.:
Begründen Sie die Wahl der Rechtsform im Businessplan. Gehen Sie dabei auch auf die Gesellschafterstruktur und die damit verbundene Aufteilung von Gesellschafteranteilen ein.
Es ist wichtig, dass Sie sich über das Potenzial und die möglichen Probleme Ihres Vorhabens im Klaren sind. Im Businessplan für Ihre Existenzgründung setzen Sie sich schriftlich damit auseinander.
Zum Analysieren von Chancen und Risiken sowie Stärken und Schwächen bietet sich eine SWOT-Analyse an (Strenghts, Weaknesses, Opportunities, Threats). Eine SWOT-Analyse dient der strategischen Planung. Denn nur, wenn Sie Probleme erkennen, können Sie nach Lösungen suchen.
Für die meisten Gründer ist im Businessplan das komplexe Kapitel der Finanzierung eine der größten Herausforderungen. Doch dieser Teil ist wesentlich für das Gespräch mit der Bank oder anderen Investoren. Wenn Sie den Zahlenteil nicht allein meistern können, suchen Sie sich daher unbedingt Unterstützung.
Zum Kapitel „Finanzierung“ zählen:
Ergänzen Sie die vorherigen Kapitel um weitere Unterlagen, z. B.:
Die Erstellung eines vollständigen Businessplans ist Pflicht für jeden Gründer. Ziel ist es, allen potenziellen Geldgebern und Partnern ein gut leserliches und schön aufbereitetes Dokument vorlegen zu können.
Legen Sie all Ihren Annahmen unbedingt aussagekräftige, schlüssige und realistische Daten zugrunde. Denn alles hängt davon ab, wie überzeugend Ihr Businessplan ist: Damit steigen oder sinken Ihre Chancen auf Unterstützung durch die Arbeitsagentur, Ihre Bank und andere Fördermittelgeber.
Mit dieser Mustervorlage der IHK fällt es Ihnen leichter, Ihren Businessplan zu erstellen. Die Vorlage enthält die wichtigen Kapitel und die zu beantwortenden Fragen, die in keinem Businessplan fehlen sollten.
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