Katzen sind hierzulande die beliebtesten Haustiere – beinahe 16 Mio. lebten 2023 in deutschen Haushalten. Mit einer Katzenversicherung sichern Tierhalter ihre Samtpfoten bei Krankheit und Unfällen ab. Hier erfahren Sie, was eine Tierversicherung für Katzen kostet, was sie abdeckt und ob sich der Abschluss lohnt.
Das Wichtigste im Überblick:
- Eine Katzenversicherung kommt für die Kosten beim Tierarztbesuch auf. Abgedeckt sind z. B. Kosten für Untersuchung, Medikamente, Operationen und Heilmittel.
- Katzenbesitzer sollten bei Abschluss einer Tierkrankenversicherung für Katzen v. a. auf Erstattungsgrenze, Selbstbeteiligung und ausgeschlossene Krankheiten achten.
- Unterschiedliche Tarife und Zusatzbausteine führen zu einer großen Preisspanne bei den Versicherungsbeiträgen.
Was ist eine Katzenversicherung?
Eine Katzenversicherung ist eine Tierkrankenversicherung, mit der sich Tierhalter gegen hohe Tierarztkosten absichern. Gegen monatliche Beiträge übernimmt die Tierversicherung die Kosten, die bei einem Tierarztbesuch anfallen. Gut zu wissen:
- Je nach Anbieter kann eine Katzenversicherung unterschiedliche Bausteine haben. Katzenbesitzer können gezielt z. B. Operationen, Vorsorgemaßnahmen oder Zahnbehandlungen mit absichern.
- Die Leistungen der Tierkrankenversicherung können einen Zuschuss zu den Behandlungskosten oder eine Kompletterstattung beinhalten. Dabei kommt es auf den gewählten Tarif an.
- Vor Abschluss einer Tierversicherung für Katzen verlangen Versicherungen häufig eine Gesundheitsprüfung der Katze. Meist ist das ein Fragebogen, den der Tierhalter – z. T. auch der Tierarzt – ausfüllt.
Was deckt eine Katzenversicherung ab?
Dabei kommt es v. a. darauf an, für welchen Tarif Sie sich entscheiden. Während Premium-Tarife die meisten Tierarztkosten übernehmen oder zumindest bezuschussen, haben Basis-Tarife meist einen deutlich geringeren Leistungsumfang. Generell ist es möglich, folgende Behandlungen und Maßnahmen über die Tierversicherung zu versichern:
- Behandlungskosten bei Krankheit und Unfällen
- Medikamente und Hilfsmittel (z. B. Halskrause)
- Prothesen
- bildgebende Verfahren (z. B. Röntgen, Ultraschall und MRT)
- Aufenthalte in einer Tierklinik zur stationären Behandlung
- Physiotherapie und andere Heilmaßnahmen (z. B. Lymphdrainage und Osteopathie)
- alternative Tiermedizin (z. B. Homöopathie und Akupunktur)
- Vorsorgeleistungen (z. B. Impfung, Behandlung gegen Flöhe, Zecken und Würmer)
- Untersuchungen bei Trächtigkeit und rund um die Geburt
- Video-Sprechstunden
- Behandlungskosten im Ausland bei vorübergehendem Aufenthalt (z. B. max. 6 Monate)
Grundsätzlich nicht abgedeckt sind alle Aspekte rund um Krankheiten, die bei Vertragsabschluss bereits bestanden. Auch angeborene Fehlbildungen sind häufig ausgeschlossen.
Wann kann ich eine Katzenversicherung abschließen?
Bei den meisten Anbietern können Sie eine Katzenversicherung abschließen, sobald die Katze 8 Wochen alt ist.
Das Alter ist im Übrigen ein wesentliches Kriterium beim Abschluss der Tierversicherung: Bei einigen Versicherungen kann eine Katze nur bis zu einem Höchstalter von meist 8, z. T. auch 5 oder 10 Jahren neuversichert werden.
Tipp:
Bestimmte Krankheiten gelten oftmals als Ausschlusskriterium für eine Tierkrankenversicherung. Leidet Ihre Katze z. B. bereits an Leishmaniose oder Epilepsie, können Sie i. d. R. keine Katzenversicherung mehr abschließen. Wenn Sie sich für eine Tierversicherung entscheiden, ist deshalb ein möglichst früher Abschluss sinnvoll.
Beachten Sie zudem, dass bei Abschluss einer Katzenversicherung eine Wartezeit von meist 1–3 Monaten anfällt. In dieser Zeit werden keine Kosten für tierärztliche Behandlungen übernommen. Die Wartezeit gilt jedoch meist nicht für Unfälle und bei nahtlosem Versicherungswechsel.
Was kostet eine Katzenversicherung?
Die Kosten für eine Katzenkrankenversicherung liegen etwa zwischen 130 und 1.500 € pro Jahr. Die hohe Preisspanne kommt durch die unterschiedlichen Tarife und inkludierten Leistungen zustande. Außerdem haben individuelle Faktoren einen großen Einfluss.
Wesentlich für die Beitragshöhe sind besonders:
- Alter der Katze: je älter die Katze, umso teurer wird die Versicherung
- Geschlecht der Katze: für Katzen meist günstiger als für Kater
- Rasse: z. B. für Maine-Coon teurer als für Europäisch Kurzhaar
- Haltungsart: Freigänger oder Wohnungskatze
- vorhergehende Tierarztbesuche: tierärztliche Behandlungen in den Vorjahren erhöhen die Beiträge
- Höhe der Selbstbeteiligung (meist 0–40 %)
- Erstattungsgrenze (z. B. 500 € pro Jahr bis unbegrenzt)
- Zahlungsweise und Vertragslaufzeit
Übrigens: Einige Versicherungen bieten Rabatt, wenn Sie 2 oder mehr Katzen krankenversichern.
Welche Kosten übernimmt die Katzenversicherung?
Die Katzenversicherung übernimmt die Kosten für medizinisch notwendige Behandlungen.
Je nach Tarif zählen dazu z. B.:
- Untersuchung
- Injektionen
- medizinische Materialien, z. B. Verbände
- Medikamente
- Narkose
- chirurgische Eingriffe
Tipp: Auch bei Vollversicherungen sind z. T. nicht alle Aspekte einer Behandlung abgedeckt (z. B. Zahnersatz und Orthesen). Daher ist es sinnvoll, vor größeren Behandlungen wie Operationen zunächst einen Kostenvoranschlag des Tierarztes einzureichen.
Die freie Tierarztwahl ist Standard bei Tierkrankenversicherungen. Einige Versicherungen bieten zudem den Service der Direktabrechnung. Wenn Sie als Tierhalter eine Abtretungserklärung unterschreiben, kann die Tierarztpraxis oder Tierklinik direkt mit der Versicherung abrechnen. Sie müssen die Rechnung also nicht erst selbst bezahlen.
Worauf muss ich beim Abschluss einer Katzenversicherung achten?
Generell empfiehlt es sich, die Versicherungsbedingungen genau durchzulesen, da Tierversicherungen meist Ausschlüsse und Leistungsgrenzen beinhalten. Achten Sie auf diese Punkte:
- Leistungsgrenze: Kosten können in unbegrenzter Höhe erstattet werden oder pro Jahr auf z. B. 550 € begrenzt sein
- Erstattungssatz: Tierärzte rechnen z. B. mit 2-fachem oder 4-fachem Satz (bei Notdienstbehandlungen) ab; einige Tarife umfassen nur den 1- oder 2-fachen Satz
- Übernahme von Notdienstgebühren
- Ausschluss/Mitversicherung bestimmter Krankheiten und Maßnahmen: z. B. Kastration/Sterilisation, Erkrankung nach Zeckenbiss, alle Behandlungen in Zusammenhang mit Trächtigkeit und Geburt
- Beitragsanpassungen: bei einigen Tarifen erhöht sich der Beitrag regelmäßig, je älter die Katze wird, z. B. der Monatsbeitrag alle 2 Jahre um 10 € oder jährlich um 5 %
- Selbstbeteiligung: wird meist als Prozentsatz (z. B. 20 %), seltener als Festbetrag pro Versicherungsfall vereinbart
Als Tierhalter haben Sie der Versicherung gegenüber meist eine Anzeigepflicht, was Vorerkrankungen und Vorbehandlungen der Katze betrifft. Füllen Sie Fragebögen dazu sorgfältig aus, da Versicherungen ansonsten vom Vertrag zurücktreten können.
Ist es sinnvoll, eine Katzenversicherung abzuschließen?
Tierkrankenversicherungen bieten den Vorteil der Planbarkeit: statt unerwarteten, oft hohen Tierarztkosten zahlen Tierhalter einen festen monatlichen Versicherungsbeitrag. Ob sich das rechnet, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Denn es gibt auch Nachteile:
- Versicherungen schließen häufig kostspielige Krankheiten (z. B. viele Erkrankungen an Nerven und Augen, angeborene Atemwegsbeschwerden) von vorneherein aus, sodass Tierhalter die Tierarztkosten komplett selbst bezahlen müssen.
- Die meisten Katzenversicherungen bieten kein Rundum-Sorglos-Paket: Durch die Leistungsgrenzen sind Behandlungskosten pro Jahr und/oder Krankheit begrenzt. Alles, was darüber hinausgeht, müssen Katzenhalter selbst bezahlen.
- Beispielrechnung: Bei einem durchschnittlichen Jahresbeitrag von 600 € kommen im Laufe eines 15-jährigen Katzenlebens 9.000 € an Versicherungsbeiträgen zusammen – eine Summe, die Sie durch tierärztliche Behandlungen eher selten erreichen.
Der Abschluss einer Katzenversicherung lohnt sich daher in vielen Fällen nicht. Sinnvoller ist es, einen bestimmten Betrag selbstständig zu sparen und für Tierarztrechnungen beiseitezulegen.
Gibt es OP-Versicherungen für Katzen?
Auch für Katzen gibt es separate OP-Versicherungen, mit denen Katzenhalter sich gegen hohe OP-Kosten absichern. Die Katzen-OP-Versicherung leistet bei medizinisch notwendigen Operationen und dazugehöriger Nachbehandlung.
Info:
In der klassischen Katzenkrankenversicherung ist die OP-Versicherung i. d. R. inbegriffen. Wenn Sie bereits eine Krankenversicherung für Ihre Katze haben, brauchen Sie keine gesonderte OP-Versicherung.
Katzenhalter sollten wissen:
- OP-Versicherungen sind durch den geringeren Leistungsumfang meist günstiger als Tierversicherungen mit Rundum-Schutz. Die Kosten bewegen sich ungefähr zwischen 35 und 500 € pro Jahr.
- Abgedeckt sind nur Operationen, die aus medizinischen Gründen vorgenommen werden. Kastrationen und Sterilisationen sind häufig ausgeschlossen oder werden allenfalls bezuschusst.
- Z. T. übernehmen OP-Versicherungen auch Kosten für die Nachbehandlung (auf z. B. 15 Tage begrenzt) und die Vorbesprechung.
- Vorbesprechung und Diagnostik sind nur versichert, wenn es zu einer Operation kommt. Entscheiden Sie sich gegen den Eingriff, greift die OP-Versicherung nicht.
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