Prüfungen sind für viele Menschen eine Stresssituation. Gerade die Führerscheinprüfung sorgt bei vielen für Angst. Dabei ist oft Unsicherheit der Grund für Angst und Stress. Hier erfahren Sie, wie die Führerscheinprüfungen ablaufen, wie Sie sich am besten darauf vorbereiten und wie Sie in der Prüfungssituation ruhig bleiben.
Die Führerscheinprüfung besteht aus 2 Teilen: der theoretischen und der praktischen Prüfung. Erst wenn Sie beide Prüfungen bestehen, erhalten Sie Ihren Führerschein. Bei der theoretischen Prüfung ist Ihr Wissen über den Straßenverkehr und die Verkehrsregeln gefragt. In der praktischen Fahrprüfung geht es darum, wie sicher Sie im Umgang mit diesen Regeln sind und wie Sie das Kraftfahrzeug fahren.
Voraussetzungen für die Führerscheinprüfung
Voraussetzung für die Anmeldung zur theoretischen Prüfung ist der Nachweis über die Teilnahme am Theorieunterricht in Ihrer Fahrschule. Erst wenn Sie die gesetzlich vorgeschriebene Anzahl an Theoriestunden abgeschlossen haben, melden Sie sich mit Ihrer Fahrschule bei einer Prüfstelle an. In Deutschland sind der TÜV und die DEKRA zur Abnahme der Führerscheinprüfung berechtigt.
Der Theorieunterricht
Nachdem Sie alle Amtswege erledigt haben, stellen Sie sich in der Fahrschule Ihrer Wahl vor. Dort nehmen Sie am Theorieunterricht teil.
Die Theoriestunden werden häufig in wenigen Wochen als Blockveranstaltungen angeboten. Diese Einheiten finden oft abends oder am Wochenende statt, damit Schulbesuch oder Arbeitszeiten nicht beeinträchtigt werden. Meist werden mehrere Fahrschüler gleichzeitig in einem Schulungsraum der Fahrschule unterrichtet.
Der Fahrlehrer bringt Ihnen bei, wie Sie sich im Straßenverkehr verhalten müssen. Als Teilnehmer im fließenden Verkehr ist es wichtig, die Verkehrsregeln genaustens zu kennen. Sie lernen die Bedeutung der verschiedenen Verkehrsschilder, wie ein Fahrzeug funktioniert und welche Situationen auf der Straße auf Sie zukommen.
So wird Ihnen das richtige Verhalten z. B. bei nasser Straße, Dunkelheit oder das Verhalten im Stau beigebracht. Außerdem lernen Sie die Vorfahrtsregelungen und vorausschauendes Fahren. Der Fahrlehrer klärt Sie über besondere Verkehrssituationen auf und erläutert die Folgen von Fehlverhalten im Straßenverkehr.
Die theoretische Führerscheinprüfung
Nachdem Sie erfolgreich am Theorieunterricht teilgenommen haben, erhalten Sie von Ihrer Fahrschule eine Bescheinigung. Auf dieser Ausbildungsbescheinigung wird nachgewiesen, dass Sie die geforderte Anzahl an Theoriestunden abgeleistet haben. Bei der Theorieprüfung für das Auto sind 14 Doppelstunden Grundstoff und 2 Doppelstunden Zusatzstoff erforderlich. Bei anderen Führerscheinklassen, wie beim LKW-Führerschein, wird mehr Zusatzstoff unterrichtet. Vorkenntnisse, z. B. durch einen anderen bereits erworbenen Führerschein, verringern die Anzahl der Theoriestunden.
Unterlagen für die theoretische Führerscheinprüfung
Neben der Ausbildungsbescheinigung sind noch weitere Dinge zur Theorieprüfung mitzubringen. Zuerst werden Ihre Personalien überprüft. Bringen Sie am Prüfungstag also Ihren Personalausweis oder Reisepass mit. Zudem ist am Prüfungstag die Prüfgebühr fällig. Wenn Ihre Fahrschule den Betrag nicht schon im Vorfeld eingesammelt hat, nehmen Sie das Geld in bar mit zur Prüfstelle. Die Kosten für die Theorieprüfung betragen 22,49 €.
Sie benötigen für die theoretische Prüfung:
- Ausbildungsbescheinigung über Teilnahme am Theorieunterricht
- Personalausweis oder Reisepass
- Prüfungsgebühren
Ablauf der Theorieprüfung
Am Tag der Prüfung sind Sie sicher aufgeregt. Wenn Sie gut vorbereitet sind, brauchen Sie keine Angst haben.
In der Prüfstelle zeigen Sie Ihren Personalausweis oder Reisepass vor. Damit kontrolliert der Prüfer Ihre Identität. Um die Teilnahme am Theorieunterricht nachzuweisen, geben Sie die Ausbildungsbescheinigung Ihrer Fahrschule ab. Anschließend bezahlen Sie die Prüfgebühr und suchen sich einen Sitzplatz.
Zu Beginn des Führerscheintests stellt sich Ihr Prüfer vor. Seit 2010 wird die Theorieprüfung digital abgenommen. Sie beantworten die Fragen also auf einem Tablet oder einem PC. Sie bekommen eine Einführung in die Technik und es wird Ihnen erklärt, wie die Prüfung abläuft. Danach haben Sie Zeit, Ihre Fragen zu stellen. Wenn allen Teilnehmern die Technik und das Vorgehen vertraut ist, beginnt die Prüfung.
Fragen im Führerscheintest und Fehlerpunkte
Es werden 30 Fragen aus dem Fragenkatalog gestellt. Wenn Sie vorher fleißig geübt haben, egal ob online oder mit dem Führerscheinfragebogen aus Papier, kennen Sie die Fragen. Zu jeder Frage gibt es vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Kreuzen Sie die richtige Antwort an. Manchmal ist mehr als eine Antwort richtig, dann kreuzen Sie alle richtigen Antworten an. Für die Beantwortung der Fragen haben Sie unbegrenzt Zeit. Seien Sie nicht hektisch, sondern arbeiten Sie gewissenhaft.
Die Prüfer bewerten den Führerscheintest nach Fehlerpunkten. Fragen zur Vorfahrtsregelung werden bei falschen Antworten mit mehr Fehlerpunkten bestraft. Haben Sie weniger als 11 Fehlerpunkte, bestehen Sie die Theorieprüfung. Sind jedoch 2 Fragen mit jeweils 5 Fehlerpunkten falsch beantwortet, haben Sie die theoretische Führerscheinprüfung nicht bestanden.
Unmittelbar nach der Prüfung wird Ihnen Ihr Ergebnis mitgeteilt. Sie wissen also direkt nach der Prüfung, ob Sie bestanden haben.
Tipps für die Theorieprüfung
Sie können Ihrer Prüfung entspannt entgegensehen, wenn Sie einige Dinge vorher beachten:
- Ausgeruht und rechtzeitig zur Prüfung kommen
- Bequeme Kleidung tragen
- Vor der Prüfung nochmal die Toilette nutzen
- Im Vorfeld alle ungeklärten Fragen stellen
- Genügend Zeit für die Beantwortung der Fragen nehmen
- Bei Unsicherheit die Frage markieren und später noch einmal bearbeiten
Die praktische Fahrprüfung
Die bestandene Theorieprüfung ist die Voraussetzung für die praktische Fahrprüfung. Ihr Fahrlehrer schätzt ab, wann Sie bereit für die praktische Führerscheinprüfung sind. Zuvor haben Sie das Fahren im Fahrschulauto ausreichend geübt und bewegen sich sicher im Straßenverkehr. In den 12 Sonderfahrstunden und einigen Übungsstunden haben Sie praktische Erfahrungen gesammelt und Ihr Wissen aus dem Theorieunterricht gefestigt. Der Tag der Fahrprüfung rückt also näher.
Die Kosten für die praktische Prüfung betragen 91,75 €. Jede Prüfstelle hat andere Regeln zur Bezahlung. In manchen Orten bezahlen Sie das Geld bar zur Prüfung, andernorts überweisen Sie das Geld vor der Prüfung und legen einen Kontoauszug vor. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Fahrlehrer, wie die Gebühr zu bezahlen ist.
Am Prüfungstag bringen Sie mit:
- Personalausweis oder Reisepass
- Sehhilfe, wenn nötig (Kontaktlinsen oder Brille)
- Prüfgebühr oder Nachweis über die Zahlung
- Ausbildungsbescheinigung der Fahrschule
Ablauf des praktischen Führerscheintests
Nehmen Sie sich am Tag der praktischen Führerscheinprüfung keine anderen wichtigen Termine vor. Schlafen Sie die Nacht zuvor ausreichend, damit Sie ausgeruht zur Prüfung erscheinen. Nachdem Sie sich mit dem Fahrprüfer bekannt gemacht haben, steigen alle Beteiligten in das Fahrschulauto. Der Prüfer kontrolliert Ihre Personalien und erläutert Ihnen den Ablauf der Prüfung.
Zuerst machen Sie Ihr Auto fahrbereit. Zur Vorbereitung des Fahrzeugs gehört:
- Alle Spiegel auf gute Sicht einstellen
- Einstellung der Sitzposition bequem, aber aufrecht
- Kopfstütze einstellen
- Angemessener Abstand vom Sitz zum Lenkrad
- Ordnungsgemäßer Abstand vom Sitz zu den Fußpedalen
- Für freie Sicht sorgen (keine Haare im Gesicht, Scheibe ggf. von Eis oder Staub befreien)
- Anschnallen
Ihre praktische Fahrprüfung dauert 45 Minuten, also genauso lange wie eine normale Übungseinheit. Während der Fahrt gibt Ihnen der Fahrlehrer Anweisungen. Befolgen Sie die Anweisungen genau. Wenn Sie etwas nicht verstanden haben, fragen Sie noch einmal nach. In den Prüfungsablauf baut der Prüfer auch Grundfahrübungen ein. Dazu gehört beispielsweise einzuparken oder an geeigneter Stelle zu wenden. Nach Beendigung der Prüfung teilt Ihnen der Prüfer sofort das Ergebnis mit.
Praktische Tipps für die Führerscheinprüfung
Für die theoretische und praktische Prüfung gilt: Bleiben Sie ruhig und bereiten Sie sich ausreichend vor. Wenn Sie sich sicher fühlen, gelingt auch die Prüfung. Dennoch können Sie einige Dinge beachten, um sich an diesen Tagen wohlzufühlen.
Schlafen Sie in der Nacht vor der Prüfung genug und erscheinen Sie pünktlich. Trinken und essen Sie ausreichend und gehen Sie vor der Prüfung noch einmal zur Toilette. Entspannen Sie sich und denken Sie positiv.
Tragen Sie bequeme Kleidung. Ziehen Sie Sachen an, in denen Sie sich wohlfühlen und in denen Sie sich gut bewegen können. Gerade bei der praktischen Fahrprüfung ist auf das richtige Schuhwerk zu achten. Tragen Sie zu jeder Übungsfahrstunde dieselben Schuhe, so gewöhnen Sie sich daran und fühlen sich am Prüfungstag sicher.
Denken Sie dran: Vergessen Sie nicht, was Sie in der Fahrschule gelernt haben. In den Prüfungen werden nur Fragen gestellt und Inhalte geprüft, die Sie bereits im Theorieunterricht oder bei Übungsstunden im Auto hatten. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten für den Führerscheintest online zu üben.
Beim Fahren in der praktischen Prüfung ist immer auf folgendes zu achten:
- Fahren Sie bei der praktischen Prüfung rücksichtsvoll und vorausschauend
- Behalten Sie stets den Verkehr rundum im Blick
- Nutzen Sie Ihre Spiegel
- Vergessen Sie nie den Schulterblick
- Beachten Sie die anderen Verkehrsteilnehmer und gefährden Sie diese nicht
- Achten Sie auch auf eine angemessene Geschwindigkeit
Wenn Sie einen kleinen Fehler machen, korrigieren Sie diesen in Ruhe. Geht Ihnen der Motor aus, weil Sie zu nervös sind, werden Sie deswegen nicht durchfallen. Bleiben Sie jedoch an einem Stoppschild nicht stehen, ist das ein grober Verstoß. Der Prüfer weiß, unter welchem Stress Sie stehen. Verfallen Sie also nicht zu sehr in Hektik und bleiben Sie konzentriert.
Fazit
Überschätzen Sie sich nicht, aber fühlen Sie sich gut vorbereitet. Nur wenn Sie genügend geübt haben, lässt Ihr Fahrlehrer Sie zur Prüfung zu. Für den Führerschein lernen Sie viel. Haben Sie Ihre Führerscheinprüfungen bestanden, erhalten Sie die Erlaubnis ein Kraftfahrzeug zu fahren. Ein guter Autofahrer werden Sie aber erst mit viel Übung, indem Sie stets an Ihre Ausbildung denken und verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilnehmen.
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