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Camping mit Dachzelt

So wird Ihr Auto zur Hotelsuite

Mit einem Dachzelt erhalten selbst Kleinwagen einen komfortablen Schlafraum.

Eine Familie mit zwei Kindern liegt entspannt in einem Dachzelt.

So komfortabel wie ein Wohnmobil, so flexibel wie ein Zelt: Mit einem Dachzelt wird Ihr Auto auf Campingreisen zum bequemen Schlafraum. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Arten von Dachzelten erhältlich sind und welche Vor- bzw. Nachteile sie bieten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Ein Dachzelt lässt sich auf fast jedem Autodach befestigen. Voraussetzungen: Das Fahrzeug verfügt über Dachträger und das Zelt ist der zulässigen Dachlast angepasst.
  • Dachzelte gibt es in verschiedenen Ausführungen: als praktisches Hartschalen-Dachzelt, geräumiges Softcover-Klappzelt oder als Hybrid-Dachzelt.
  • Die Preise für Dachzelte beginnen bei ca. 1.000 Euro. Einige Campingausstatter bieten auch Dachzelte zum Mieten an.

Was ist ein Dachzelt?

Ein Dachzelt ist ein Zeltaufbau fürs Autodach, der am Dachgepäckträger montiert wird. Im zusammengeklappten Zustand ähneln Dachzelte einer flachen Box oder einem Paket unter einer Plane. Am geeigneten Schlafplatz lässt sich das Dachzelt mit wenigen Handgriffen aufklappen. Weitere Merkmale:

  • Dachzelte fürs Auto gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen, z. B. als reinen Dachaufbau oder mit seitlichem Anbauzelt.
  • Sie bestehen aus stabilem Stoff, teils in Kombination mit einer Hartschale aus Kunststoff oder Metall.
  • In Dachzelten sind die Schlafstellen bereits integriert: Die Matratze liegt auf der harten Zeltunterseite und damit auf ebener Fläche.
  • Neben der Schlafstelle ist im Dachzelt allerdings wenig Platz: Es gibt weder Nasszelle noch Kochstelle.

Dachzelte fürs Auto vereinen Vorteile von Campingzelt und Wohnmobil: Sie sind preisgünstiger und flexibler als Wohnmobile, bieten aber mehr Komfort als ein einfaches Zelt. Damit gelten sie bei Outdoor-Fans als beliebte Alternative zum klassischen Camping.

Auf welches Auto passt ein Dachzelt?

Dachzelte sind in verschiedenen Größen und theoretisch für jede Autogröße verfügbar. Auch einen Kleinstwagen können Sie daher prinzipiell mit einem Dachzelt ausrüsten. Allerdings sollten Sie vor dem Kauf Folgendes bedenken:

  • zulässige Dachlast (zu finden im Fahrzeughandbuch): je nach Fahrzeugart zwischen 50 und 150 kg. Zwar wiegt ein Dachzelt in der Regel weniger als 100 kg, doch auch das Gewicht des Dachträgers kommt hier noch dazu.
  • zulässiges Gesamtgewicht (im Fahrzeugschein): schließt neben dem Fahrzeuggewicht die gesamte Zuladung, also auch Personen, Gepäck und sonstiges Campingzubehör, mit ein.
  • Liegefläche: Achten Sie darauf, dass Sie auch bei aufgeklapptem Dachzelt noch den Kofferraum öffnen können.
  • Höhe: Bei hohen Fahrzeugen kann ein Dachzelt die Gesamthöhe von 2 m überschreiten – das kann bei der Zufahrt zu manchen Parkplätzen problematisch werden.

Hinweis:

Die zugelassene Dachlast bezieht sich aufs fahrende Fahrzeug. Im Stand kann ein normales Autodach über die Gepäckträger wesentlich mehr tragen – also auch das Gewicht von Zelt und Bewohnern.

Welche Arten von Dachzelten gibt es?

Dachzelte unterscheiden sich in erster Linie durch Material und Klapptechnik. Eine kleine Übersicht über die wichtigsten Arten:

Hartschalen-Dachzelt:

Ein Dachzelt mit Hartschale sieht in geschlossenem Zustand aus wie eine breite Dachbox. Zum Übernachten fungiert der harte Deckel als Dach oder schräge Seitenwand, die untere Schale als Boden. Dazwischen entfalten sich Stoffwände.

Klappdachzelt oder Softcover-Dachzelt:

Diese Modelle reisen unter einer Abdeckplane und lassen sich fächerförmig aufklappen. Auch das Dach besteht aus Stoff, weshalb sie leichter sind als ein Hartschalen-Dachzelt. Dank der Klapptechnik bieten sie eine große Liegefläche bei kleiner Transportgröße.

Hybrid-Dachzelte:

Ein Hybrid-Dachzelt reist in der Hartschale, lässt sich aber zusätzlich ausklappen und vereint damit die Vorteile von beiden Modellen.

Für wie viele Personen ist ein Dachzelt ausgelegt?

Dachzelte gibt es in unterschiedlichen Größen. In geräumigen Dachzelten finden etwa 4 Personen Platz, wodurch sie z. B. auch fürs Camping mit Kindern geeignet sind. Die größten Campingzelte fürs Auto bieten Platz für bis zu 6 Personen. In einem Anbauzelt können mit einem zusätzlichen Innenzelt weitere Schlafplätze entstehen. Daneben sind natürlich auch kleinere Modelle für Singles und Paare erhältlich.

Kann man ein Dachzelt beheizen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, im Dachzelt für behagliche Wärme zu sorgen. Meist erfordert eine Dachzelt-Heizung allerdings Kraftstoff und Strom. Letzterer sollte – ebenso wie der Strom für einen Campingkocher und weiteres Zubehör – von einer zweiten Batterie und nicht der Starterbatterie des Autos stammen.

Tipp:
Für kalte Regionen bietet sich ein isolierendes Innenzelt und/oder eine Thermohaube an. Diese werden in bzw. über dem Dachzelt befestigt und sorgen dafür, dass die Wärme nicht verloren geht. Auch eine zusätzliche isolierende Bodenplatte hilft.

Für eine Dachzelt-Heizung oder alternative Wärmequelle haben Sie unter anderem diese Optionen:

  • im Auto verbaute Standheizung
  • mobile Standheizung
  • elektrische Heizdecke
  • heiße Steine vom Lagerfeuer
  • Wärmflasche

Nicht geeignet hingegen ist eine gas- oder petroleumbetriebene Dachzelt-Heizung. Die offene Flamme und die Verbrennung von Sauerstoff stellen hier ein großes Sicherheitsrisiko dar. Auch elektrische Heizlüfter oder Heizstrahler sind wegen der hohen Brandgefahr als Heizung fürs Dachzelt ungeeignet.

Wie viel kostet ein Dachzelt?

Dachzelte kosten in der Grundausstattung (einfache Matratze, Leiter, Fliegengitter usw.) meist zwischen 1.000 und 5.000 Euro. Ausschlaggebend für die Kosten sind unter anderem Modell und Ausstattung. Wer mehr Komfort möchte (z. B. mit einer speziellen Matratzenunterlage oder einem isolierenden Innenzelt), muss oft etwas mehr zahlen. Auch Anbauzelte, Vorzelte, Markisen oder Schränke erhöhen den Kaufpreis.

Dachzelt kaufen oder mieten?

Einige Campingausstatter bieten auch Dachzelte zum Mieten an. Auf diese Weise können Sie unverbindlich ausprobieren, ob Ihnen Dachzelt-Camping Spaß macht. Außerdem finden Sie heraus, welches Modell zu Ihnen passt. Praktisch außerdem:

  • Auch das notwendige Campingzubehör (Matratze, Leiter usw.) und teilweise sogar die Dachträger sind im Mietpaket inbegriffen.
  • In der Regel erhalten Sie Hilfe bei der Erstmontage und eine kurze Einführung.
  • Die Kosten bewegen sich je nach Modell und Mietdauer meist zwischen 20 und 50 Euro pro Tag.

Tipp:

Mitunter bieten Händler die Möglichkeit, ein Dachzelt erst zu mieten und dann zu kaufen. Dabei können Sie einen Teil der Mietgebühr auf den Kaufpreis anrechnen lassen.

Wo darf man mit Dachzelt campen?

Den sichersten Übernachtungsort stellen ausgewiesene Campingplätze dar. Je nach Platzordnung zählen Autos mit Dachzelt zu den Wohnmobilen oder als eigene Kategorie.

Hinweis: Das reine Übernachten im Auto ist in Deutschland zumindest nicht verboten – solange Sie örtliche Parkvorschriften einhalten. Das gilt in der Regel auch fürs Übernachten im Dachzelt. Weiteres Campingzubehör wie Markise, Kocher oder Klappstühle muss dabei aber im Auto bleiben, damit die Übernachtung nicht als verbotenes Wildcamping zählt.

Darüber hinaus können Sie Ihr Dachzelt auch auf privat vermieteten Stellplätzen aufklappen. Gleiches gilt für Grundstücke, Wälder und Wiesen in Privatbesitz, wenn die Eigentümer einverstanden sind.

Tipp:

In Apps und auf Internet-Plattformen finden Sie eine Zusammenstellung von öffentlichen und privaten Dachzelt-Plätzen. Hier bieten oftmals auch die Bewertungen von anderen Reisenden einen ersten Anhaltspunkt. Ein besonderes Erlebnis ist auch die Übernachtung auf einem Naturcampingplatz.

Kann man bei Gewitter im Dachzelt schlafen?

Bei Gewitter ist das Dachzelt kein sicherer Ort: Denn leider bilden die Stoffwände – anders als beim Auto oder Wohnwagen – keinen faradayschen Käfig. Bei Blitz und Donner ist es daher sicherer, sich ins Auto zurückzuziehen.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Dachzeltes?

Wie transportiert man ein Dachzelt?

Dachzelte lassen sich vollständig zusammenklappen und so problemlos auf dem Autodach transportieren. Praktisch: Kofferraum und Anhängerkupplung bleiben frei, sodass Sie Platz für Gepäck, Campingzubehör und ggf. sogar einen Anhänger haben.

Hinweis: Für den Dachtransport ist ein Dachgepäckträger erforderlich. Je nach Art des Dachzeltes muss dieser besondere Anforderungen erfüllen, z. B. einen Mindestabstand zwischen den beiden Trägern oder eine Mindestlänge.

Stand: 06.02.2025

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