Daher ist die Gartensaison für viele Menschen untrennbar mit der Grillsaison verbunden.
Bei der gemütlichen Gartenparty kann es aber auch zu Verletzungen kommen: Jedes Jahr passieren etwa 4.000 Unfälle beim Grillen. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie diese Grillunfälle vermeiden. Hier erfahren Sie, wo Gefahren lauern, und erhalten Hinweise zum sicheren Grillen im Garten.
Kurz zusammengefasst:
- Halten Sie mit dem Grill einen Sicherheitsabstand von mindestens 3 Metern zu brennbaren Gegenständen.
- Benutzen Sie flüssige Grillanzünder auf keinen Fall zur nachträglichen Beschleunigung des Anfeuerns. Es besteht Explosionsgefahr.
- Kinder sollten sich nicht unbeaufsichtigt in der Nähe des Grills aufhalten. Verletzungsgefahr besteht bereits durch Funkenflug.
Die häufigsten Unfallursachen beim Grillen im Garten
Grundsätzlich gibt es 3 unterschiedliche Arten von Grillgeräten: Elektro-, Gas- und Holzkohlegrills. Alle bergen unterschiedliche Gefahrenquellen:
- Wenn ein Holzkohlegrill nicht sicher steht, kann er umkippen. Fällt die heiße Glut z. B. auf Gras, können Brände entstehen. Auch bei starkem Funkenflug besteht Brandgefahr.
- Bei einem Gasgrill kann es zu Explosionen kommen. Denn das Gas ist hochentzündlich.
- Ein Elektrogrill benötigt einen Stromanschluss. Straff gespannte Kabel sind Stolperfallen.
Von allen 3 Grillvarianten sind Elektrogrills am ungefährlichsten: Kohle und Grillanzünder sind nicht nötig. Zudem entwickelt sich kein Rauch. Allerdings finden viele Grillfans, dass die typische Grillatmosphäre fehlt.
Unfälle können bereits durch einen ungünstigen Standort des Grills entstehen. Allgemein gilt: Stellen Sie einen Grill nicht in der Nähe von brennbaren Materialien auf. Flammen auf dem Grill können sonst auf umgebende Gegenstände übergreifen.
Wenn Sie eine Grillparty veranstalten, halten Sie auch genügend Abstand zu Ihren Gästen. Dadurch schränken Sie das Unfallrisiko für Dritte ein. Außerdem finden Ihre Gäste womöglich auch den entstehenden Qualm störend.
Achtung: Kinder und Haustiere sollten sich generell nicht in der Nähe des Grills aufhalten.
Seien Sie auch vorsichtig beim An- oder Nachzünden des Grills: Dabei können sich Stichflammen bilden. Brennbare Flüssigkeiten wie Spiritus, Petroleum oder Benzin entzünden sich explosionsartig. Aufgrund dieser hohen Explosionsgefahr sind sie nicht als Grillanzünder geeignet.
Achten Sie auch auf den Funkenflug. Dieser kann durch Wind oder künstliche Luftzufuhr entstehen, etwa mit einem Heißluftfön oder einem Blasebalg. Dadurch können sich Personen verletzen. Auch brennbare Gegenstände in der Nähe fangen so leicht Feuer.
Grillunfälle vermeiden – Tipps zum sicheren Grillen
Achten Sie bereits bei der Vorbereitung einer Grillparty auf die Sicherheit. Überprüfen Sie Ihren Grill, bevor Sie ihn einsetzen. Sind alle Teile intakt? Ist der Grill stabil und fest zusammengebaut? Wenn der Grill nicht fest installiert ist, suchen Sie sich den Standort sorgfältig aus:
- Bauen Sie den Grill auf festem und ebenem Untergrund auf.
- Halten Sie mindestens 3 Meter Sicherheitsabstand zu entzündlichen Materialien. Dazu zählen auch trockene Gartenabfälle wie Laubhaufen.
- Stellen Sie den Grill nicht in geschlossenen Räumen (z. B. Gartenlaube) oder unter überdachten Plätzen (z. B. Carport) auf.
- Grillen Sie nicht unter Sonnen- oder Regenschirmen.
- Bewegen Sie den Grill während der Benutzung nicht.
Achten Sie bei der Wahl eines geeigneten Standorts auch auf die Windrichtung: Funken und Rauch sollten nicht in Richtung von brennbaren Gegenständen oder von Personen ziehen. Wenn Kinder in der Nähe sind, ist die Verwendung eines Kugelgrills am sichersten. Denn der Deckel kann geschlossen werden. So kann es nicht zu Funkenflug kommen.
Stellen Sie sicher, dass der Grill völlig abgekühlt ist, bevor Sie ihn reinigen. Lassen Sie Restglut und Asche völlig erkalten, bevor Sie sie entsorgen.
Wenn Sie auf Grillanzünder zurückgreifen, sollten Sie einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. So muss der Grillanzünder vollständig verbrannt sein, bevor Sie das Grillgut auflegen können. Seien Sie besonders vorsichtig im Umgang mit flüssigem Grillanzünder:
- Setzen Sie den Grillanzünder nicht zur nachträglichen Grillbeschleunigung ein.
- Spritzen Sie den Anzünder nicht direkt auf die Glut. Denn entstehende Flammen können sogar bis in die Flasche zurückschlagen. Diese Rückzündungen lassen schlimmstenfalls auch noch den restlichen Grillbeschleuniger explodieren.
- Benutzen Sie nie mehr als 4 oder 5 kleine Spritzer.
- Oder: Benutzen Sie feste Grillanzünder. Geeignet sind z. B. Zündwürfel oder Trockenspiritus.
Wenn Sie einen Gasgrill verwenden, prüfen Sie vorher alle Anschlüsse. Drehen Sie nach Gebrauch alle Gashähne fest zu. Bewahren Sie Gasflaschen für einen Gasgrill in kühler Umgebung auf. Lagern Sie sie niemals in der Sonne oder in geschlossenen Wohnräumen.
Spannen Sie die Kabel eines Elektrogrills nicht, um Stolpergefahren zu vermeiden.
Zum sicheren Grillen gehören auch die passende Kleidung und Schutzausrüstung: Tragen Sie am besten eine Grillschürze. Beim Grillen sollten Sie zudem keine Kleidung aus Kunststofffasern tragen. Denn im Kontakt mit heißer Glut schmelzen die Fasern leicht und können so zu schweren Verletzungen führen. Am besten schützen Sie sich zusätzlich durch hitzebeständige Handschuhe und lange Grillzangen vor Verbrennungen.
Entsteht trotz aller Sicherheitsvorkehrungen ein Brand, alarmieren Sie sofort die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112. Halten Sie Löschmittel wie Sand oder eine Löschdecke bereit.
Ihre Neugier lockt vor allem jüngere Kinder oft zu nah an den Grill heran. Beim Herumtollen in der Nähe des Grills können gefährliche Situationen entstehen. Besonders Kleinkinder befinden sich oft auf Augenhöhe mit dem Grillrost, wodurch Spritzer oder Funken leicht in die Augen gelangen können. Auch die heißen Kohlen sollten stets außerhalb der Reichweite von Kindern sein.
Lassen Sie Ihre Kinder beim Grillen im Garten nicht unbeaufsichtigt. Erklären Sie älteren Kindern, welche Gefahren bestehen, und bringen Sie ihnen richtiges Verhalten bei. Möchte Ihr Kind Ihnen beim Grillen zur Hand gehen, statten Sie es ebenfalls mit Grillschürze und Grillhandschuhen aus. Durch verantwortungsbewusstes Verhalten gehen Sie mit gutem Beispiel voran.
Erste Hilfe bei Grillunfällen
Bei schweren und großflächigen Verbrennungen rufen Sie umgehend einen Notarzt unter der Notrufnummer 112. Besondere Vorsicht gilt auch, wenn Kinder betroffen sind. Da die Haut von Kindern noch sehr empfindlich ist, gehen Sie auch bei kleineren Verbrennungen zum Arzt. Beachten Sie bei der Erstversorgung von Brandwunden folgende Hinweise:
- Kühlen Sie Brandverletzungen mit fließendem Wasser.
- Decken Sie die Wunde anschließend steril ab.
- Benutzen Sie kein Eisspray, keine Eiswürfel und kein Wasser, das kälter als ca. 15 Grad ist. Denn die starke Kälte fördert die Durchblutung der betroffenen Stelle, was den Schmerz verstärkt.
- Falls Kleidung Feuer fängt, löschen Sie den Brand umgehend mit einer Löschdecke oder einem Feuerlöscher. Achtung: Dabei nicht in die Atemwege des Verletzten sprühen!
- Versuchen Sie nicht, Kleidung auszuziehen, die sich in die Haut eingebrannt hat. Sind die Fasern mit der Haut verschmolzen, können Sie die Verletzung dadurch verschlimmern. Ein Arzt kann die Stofffasern schonend entfernen.
Fazit
Das Grillen ist für viele Gärtner ein untrennbarer Teil des Sommers und ein wahres Vergnügen. Damit die Grillparty nicht in einem Fiasko endet, treffen Sie Sicherheitsvorkehrungen:
- Senken Sie das Brandrisiko, indem Sie Ihren Grill sicher und stabil aufstellen.
- Seien Sie vorsichtig im Umgang mit Grillanzündern und benutzen Sie sie nicht auf bereits vorgeheizter Glut.
- Schützen Sie sich mit Grillschürzen und Grillhandschuhen vor möglichen Verletzungen.
- Achten Sie darauf, dass Kinder dem heißen Grill nicht zu nahe kommen.
Passiert doch ein Grillunfall, verständigen Sie Feuerwehr und Rettungsdienst unter der Nummer 112 und leisten Sie schnell Erste Hilfe.
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