Die Hundeversicherung sorgt dafür, dass im Ernstfall alles glattläuft – ob nun als Tierhalterhaftpflicht oder Tierkrankenversicherung für Hunde. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr zu den wichtigsten Hundeversicherungen, deren Kosten sowie Vor- und Nachteilen.
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Tierkrankenversicherung für Hunde kommt für Kosten rund um die tierärztliche Behandlung auf. Es gibt sie als reine OP-Versicherung oder als Komplettschutz mit Zusatzbausteinen.
- Die Tierhalterhaftpflicht greift bei Schäden, die durch den Hund entstehen. Sie ist in Deutschland stellenweise verpflichtend.
- Haftpflichtversicherungen für Hunde kosten durchschnittlich ca. 100 € pro Jahr. Krankenversicherungen liegen je nach Tarif im 3- bis 4-stelligen Bereich.
Welche Hundeversicherungen gibt es?
Hundeversicherungen gibt es in 2 Ausführungen: die Tierkrankenversicherung für Hunde und die Hundehalter-Haftpflichtversicherung. Während die Krankenversicherung bei Tierarztkosten greift, übernimmt die Hundehaftpflicht Schäden, die durch den Hund entstehen. Das steckt dahinter:
Die Tierkrankenversicherung für den Hund
- übernimmt z. B. die Kosten für tierärztliche Behandlungen, Operationen, Diagnostik und Vorsorge
- gibt es in verschiedenen Varianten, z. B. als Hundeversicherung mit OP-Versicherung, als reine OP-Versicherung oder mit zusätzlichen Bausteinen für Prophylaxe, Reha-Maßnahmen oder Zahnbehandlungen
- ist grundsätzlich freiwillig für Hundebesitzer
- kann bei einigen Anbietern nur bis zu einem Höchstalter des Hundes abgeschlossen werden (z. B. 8 Jahre)
Die Haftpflichtversicherung für Hundehalter
- springt ein, wenn der Hund einem Dritten Schaden zufügt (z. B. eine Person verletzt oder einen Unfall verursacht)
- ist in einigen Bundesländern verpflichtend
- übernimmt die Kosten für Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden, i. d. R. auch, wenn diese während der Tierbetreuung entstehen
Ist eine Hundehaftpflichtversicherung Pflicht?
Die Versicherungspflicht für Hundehalter ist in Deutschland Sache der Länder. Daher ist die Hundehaftpflicht in einigen Bundesländern verpflichtend, in anderen hingegen freiwillig. Z. T. betrifft die Pflicht nur bestimmte Rassen.
In diesen Bundesländern ist die Hundehalter-Haftpflicht vorgeschrieben:
- Berlin
- Hamburg
- Niedersachsen
- Sachsen-Anhalt
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Halter von sog. Listenhunden (z. B. American Bulldog, Mastiff oder Kangal) müssen in diesen Bundesländern eine Tierhalterhaftpflicht abschließen:
- Baden-Württemberg
- Brandenburg
- Hessen
- Nordrhein-Westfalen
- Rheinland-Pfalz
- Saarland
- Sachsen
In Bayern, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern können Hundebesitzer aller Rassen auf freiwilliger Basis eine Hundeversicherung abschließen.
Wie viel kostet eine Hundehaftpflichtversicherung?
Eine Haftpflichtversicherung für Hunde kostet zwischen 50 und 140 € im Jahr. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Hunderasse. So ist die Haftpflichtversicherung z. B. für einen Rottweiler (Listenhund) teurer als für einen Border Collie. Darüber hinaus beeinflussen diese Kriterien die Beitragshöhe der Hundeversicherung:
- Versicherungssumme (sollte mind. 5 Mio. € betragen)
- Selbstbeteiligung
- Wohnort
- Alter des Hundehalters
- bestehende Vorversicherung und Schadensfreiheit
- Vertragslaufzeit
Bei der ERGO Hundehalter-Haftpflichtversicherung versichern Sie Ihren Hund z. B. ab 98,16 € pro Jahr mit einer Versicherungssumme von 10 Mio. €.
Ist eine Hundekrankenversicherung sinnvoll?
Krankenversicherungen für Hunde dienen wie die meisten Versicherungen dazu, sich für den Ernstfall abzusichern. Sie rechnen sich erst im Schadensfall. Für Tierhalter bieten sie einige Vorteile, aber es gibt auch Faktoren, die vor Abschluss zu bedenken sind. Eine Übersicht:
Vorteile einer Tierkrankenversicherung für den Hund:
- keine Sorge vor hohen Tierarztkosten, stattdessen feste Monatsbeiträge
- meist flexible Zusammenstellung und Tarife möglich, z. B. Absicherungen nur für Operationen
- finanzielle Engpässe spielen bei der Behandlung keine Rolle, der Hund kann immer die bestmögliche Behandlung bekommen
Nachteile der Tierkrankenversicherung für Hunde:
- hohe Beiträge bei geringem Risiko für kostspielige Tierarztbehandlungen
- Hundebesitzer müssen viele Kosten trotz Versicherung selbst zahlen, z. B. den prozentualen Selbstbehalt, Behandlungen oberhalb der Leistungsgrenze und sämtliche Vorsorgemaßnahmen (z. B. Impfungen, Krallenkürzen, Zahnreinigung und Kastration)
- Ausschluss bestimmter Krankheiten (z. B. Hüftgelenksdysplasie), die oft mit hohen Kosten verbunden sind
Allgemein beinhalten Krankenversicherungen für Hunde diverse Erstattungsgrenzen für die unterschiedlichen Leistungen. Sie bieten daher keinen Rundumschutz vor hohen Kosten.
Wie teuer ist eine Tierkrankenversicherung für Hunde?
Hundekrankenversicherungen beginnen meist bei ca. 140 € pro Jahr und können je nach Tarif und Leistung bis zu 4.000 € jährlich kosten. Mit Zusatzbausteinen und ohne Selbstbeteiligung sind auch Jahresbeiträge über 6.000 € möglich. Ausschlaggebend für die Beitragshöhe der Hundeversicherung sind besonders:
- Rasse
- Alter
- Geschlecht
- Höhe der Selbstbeteiligung
- Vorerkrankungen
- jährliche Erstattungsgrenze
- Zusatzbausteine (z. B. für Prophylaxe oder Zahnbehandlungen)
- Vertragslaufzeit (z. B. ein Jahr oder 3 Jahre) und Zahlungsweise
Beachten Sie, dass die Beiträge bei Tierkrankenversicherungen i. d. R. mit zunehmendem Alter des Tieres steigen. Möglich ist z. B. eine Erhöhung alle 2 Jahre um einen Festbetrag oder einen bestimmten Prozentsatz.
Welche Kosten übernimmt eine Hundekrankenversicherung?
Die Tierkrankenversicherung für Hunde kommt für Kosten auf, die im Rahmen einer tierärztlichen Behandlung entstehen. Der genaue Leistungsumfang hängt vom gewählten Tarif ab. Generell lassen sich über die Hundekrankenversicherung absichern:
- Behandlungskosten (je nach Tarif bis zum 4-fachen Satz der Gebührenordnung)
- Operationen
- Medikamente, Hilfsmittel und Orthesen
- Prothesen und Implantate
- Diagnostik
- Physiotherapie und Osteopathie
- alternative Behandlungsmethoden (z. B. Homöopathie, Bachblüten- oder Lasertherapie)
- Vorsorgebehandlungen wie Wurmkuren und Impfungen (meist in Form eines jährlichen Festzuschusses von 100–200 €)
- Aufenthalte in der Tierklinik
- Notdienstgebühren
- Telemedizin
- Behandlungen im Ausland
Nicht übernommen werden i. d. R. u. a.:
- Eingriffe ohne medizinische Notwendigkeit (z. B. Operationen zur Herstellung des Rassestandards, freiwillige Kastration oder Sterilisation)
- Erkrankungen, die bei Versicherungsbeginn bestanden
- Krankheiten, die während der Wartezeit auftreten
- Krankheiten, die durch nicht durchgeführte Impfung entstehen (z. B. Tollwut oder Leptospirose)
- Psychotherapie
Gibt es OP-Versicherungen für Hunde?
Neben der klassischen Tierversicherung für Hunde gibt es auch OP-Versicherungen, die lediglich die Kosten für Operationen übernehmen. Solche OP-Versicherungen für Hunde sind i. d. R. deutlich günstiger, zeichnen sich aber auch durch einen eingeschränkteren Leistungsumfang aus. Meist gilt:
- OP-Versicherungen kommen nur für die Kosten der Operation und der nötigen Nachbehandlung (meist auf 15–30 Tage begrenzt) auf.
- Z. T. wird auch die vorbereitende Untersuchung beim letzten Termin vor der OP übernommen.
- Einige Operationen können ausgeschlossen sein (z. B. Kieferkorrekturen).
- Auch bei der OP-Versicherung wird eine Gesundheitsprüfung fällig, bei der Sie Angaben zu bekannten Beeinträchtigungen machen müssen.
- Punktionen und Biopsien gelten i. d. R. nicht als Operation, die Wundversorgung durch Nähen und Klammern hingegen schon.
Generell werden nur Kosten übernommen, die im Zusammenhang mit einer OP entstehen. Kommt es z. B. nach einem Vorgespräch nicht zur geplanten Operation, tragen Sie die Kosten für vorbereitende Untersuchungen und Beratung selbst.
Wie viel kostet eine Hundeversicherung mit OP?
In der kompletten Hundekrankenversicherung sind Operationen i. d. R. inbegriffen, ohne dass sich die Beitragshöhe ändert. Reine OP-Versicherungen sind jedoch meist deutlich günstiger. Die Kosten bewegen sich dabei zwischen 100 und 1.300 € pro Jahr. Beachten Sie:
- Auch bei dieser Hundeversicherung sorgen Faktoren wie Hunderasse, Alter, Selbstbeteiligung und Erstattungsgrenze für große Unterschiede bei der Beitragshöhe.
- Ebenso wie bei der normalen Tierkrankenversicherung steigen üblicherweise die Beiträge mit zunehmendem Alter des Hundes.
- Bei vielen Versicherungen können Sie zwischen monatlicher, viertel- bzw. halbjährlicher und jährlicher Zahlungsweise wählen.
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