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Youngtimer

Autos im besten Alter

Youngtimer sind praktische Liebhaberfahrzeuge: günstig, fahrbereit und in Zukunft vielleicht viel wert.

Ein älterer roter Sportwagen fährt mit offenem Dach auf einer Landstraße.

Niedriger Kaufpreis oder das Wunschauto aus der Kindheit – viele Gründe können für einen Youngtimer sprechen. Die jungen Klassiker sind die Oldtimer von morgen und schon heute mitunter sehr begehrt. Hier erfahren Sie mehr über Zulassung, Kennzeichen und Versicherung.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Youngtimer sind meist 20 bis 30 Jahre alte Fahrzeuge mit einer geringen Jahreslaufleistung.
  • Für Youngtimer gibt es keine Vergünstigungen bei Zulassung und Steuer. Lediglich die Kfz-Versicherung kann je nach Anbieter günstiger ausfallen.
  • Ab einem Alter von 30 Jahren können gut erhaltene Youngtimer im Originalzustand den Oldtimer-Status erlangen.

Was ist ein Youngtimer?

Der Begriff „Youngtimer“ ist – ähnlich wie beim Oldtimer – an bestimmte Altersgrenzen geknüpft. Genauer gesagt: Ein Youngtimer ist in der Regel seit mindestens 20 aber höchstens 30 Jahren im Verkehr. Eine rechtsgültige Definition gibt es allerdings nicht.

Info:

Laut Kraftfahrt-Bundesamt lag das Durchschnittsalter zugelassener Pkw 2023 bei 10,3 Jahren. Das Durchschnittsalter von Krafträdern lag 2022 bei 19,1 Jahren.

Youngtimer liegen damit etwas über diesen Durchschnittswerten.

Youngtimer-PKW sind mehr als Gebrauchtwagen: Ihnen kommt neben ihrer Rolle als Fahrzeug oftmals noch eine emotionale oder wirtschaftliche Bedeutung zu:

  • Ein Youngtimer-Auto kann eine Wertanlage sein: Oft rechnen Besitzer damit, dass sich der Wert des Fahrzeugs mit steigendem Alter erhöhen wird.
  • Viele Youngtimer-Besitzer streben den Oldtimer-Status als automobiles Kulturgut und die damit verbundenen Vergünstigungen an.
  • Youngtimer sind oftmals Liebhaberstücke, z. B. ein seltener Sportwagen oder das Traumauto aus Kindheitstagen.

Welche Autos sind Youngtimer?

Was einen Youngtimer vom normalen älteren Gebrauchtwagen unterscheidet, sind meist folgende Kriterien:

  • Das Auto befindet sich noch größtenteils im Originalzustand.
  • Insgesamt ist es gut erhalten.
  • Pflege und Wartung wurden und werden gewissenhaft vorgenommen.

Auch diese Kriterien sind jedoch nicht einheitlich geregelt. Theoretisch kann jedes Auto zum Youngtimer werden, wenn es in das entsprechende Alter kommt.

Info:

Laut Eurostat waren 2023 in Deutschland rund 4,5 Millionen zugelassene PKW älter als 20 Jahre. Insgesamt waren knapp 50 Millionen Autos zugelassen.

Was bringt eine Youngtimer-Zulassung?

Leider gibt es keine spezielle Youngtimer-Zulassung. Anders als Oldtimer erhalten die jungen Klassiker daher auch keine vergünstigten Konditionen bei der Zulassung. Hier gelten somit dieselben Vorgaben wie für die reguläre Zulassung eines Autos oder Motorrads. Das bedeutet:

  • Youngtimer erhalten kein besonderes Kennzeichen (z. B. kein H-Kennzeichen für historische Fahrzeuge oder 07er-Kennzeichen für Oldtimerflotte).
  • Die Kosten liegen, je nach Zulassungsstelle, ungefähr zwischen 25 und 40 €. Ein Youngtimer-Kennzeichen mit einer gewünschten Buchstaben- und Zahlenkombination kostet derzeit 10,80 € extra.
  • Mit der Zulassung eines Youngtimers fällt auch die reguläre Kfz-Steuer an. Auch hier gibt es keine Vergünstigungen.
  • Für Youngtimer gelten keine Sonderregelungen hinsichtlich der Umweltzonen. Erfüllt Ihr Youngtimer nicht die hier geltenden Anforderungen, müssen Sie ihn entsprechend nachrüsten lassen oder die Umweltzonen meiden.

Ab wann ist ein Auto ein Youngtimer?

Für Youngtimer gibt es keine einheitliche Definition. So gelten teilweise auch schon Autos im Alter von 15 Jahren als Youngtimer. Dabei zählt jedoch nicht das Alter gemessen am Baujahr, sondern vielmehr das Datum der Erstzulassung.

Info:

Bei der Youngtimer Trophy, einer Rennserie für historische Fahrzeuge, sind die Altersgrenzen anders definiert. Hier fuhren mit Stand 2024 Fahrzeuge aus der Zeit zwischen 1966 und 1994.

Auch die Obergrenze von 30 Jahren ist flexibel: Laut Fahrzeug-Zulassungsverordnung (§ 2 FZV) zählen 30-jährige Fahrzeuge nur dann offiziell als Oldtimer, wenn sie bestimmte Voraussetzungen (z. B. guter Erhaltungszustand) erfüllen. Tun sie das nicht, können sie weiterhin als Youngtimer gelten.

Hinweis:

Viele Youngtimer werden noch im Alltag eingesetzt und dienen als Gebrauchsfahrzeug. Oftmals arbeiten die Besitzer jedoch auf den künftigen Status als Oldtimer hin und versuchen, ihre Youngtimer in einem entsprechenden Zustand zu erhalten.

Was sind die besten Youngtimer?

Ein guter Youngtimer zeichnet sich in der Regel dadurch aus, dass er ohne größere Reparaturen fahrbereit ist und den Besitzer nicht monatelang an die Werkstatt bindet. Während bei Oldtimern oft die emotionale Seite den Ausschlag gibt, überwiegen bei Youngtimern meist praktische Aspekte.

Beliebt sind Autos, die sich durch folgende Merkmale auszeichnen:

  • niedriger Kilometerstand
  • guter Erhaltungszustand
  • geringe Reparaturanfälligkeit
  • wenig verbaute Elektronik
  • gute Ersatzteilversorgung
Ein Mann lehnt an einem älteren Auto und blickt in die Landschaft.

Was kostet eine Youngtimer-Versicherung?

Die Youngtimer-Versicherung kann günstiger ausfallen als eine normale Kfz-Versicherung. Denn: Einige Versicherungen bieten spezielle Youngtimer-Tarife, mit denen Fahrzeughalter sparen können. Diese können z. B. zwischen 70 und 450 € pro Jahr kosten. Ausschlaggebend für die Beitragshöhe sind unter anderem:

  • Modell
  • Baujahr
  • Fahrzeugwert und Motorleistung
  • Versicherungsart (z. B. mit Teilkasko)
  • Selbstbeteiligung

Allerdings schreiben viele Versicherer diverse Bedingungen für die Youngtimer-Versicherung vor, so beispielsweise:

  • Mindestalter von Auto und Fahrern
  • Nutzung nur als Zweitwagen, nicht als Alltagsfahrzeug
  • Stellplatz (z. B. überdacht und auf dem eigenen Grundstück)
  • Mindest-Fahrzeugwert
  • maximale jährliche Kilometerzahl

Zudem können sie weitere Kriterien für die Einstufung als Youngtimer aufstellen und z. B. ein bestimmtes Modell trotz entsprechendem Alter ablehnen.

Tipp:

Vor dem Kauf eines Youngtimers sollten Sie sich die Preisentwicklung in den vorangegangenen Monaten ansehen. Marktbeobachtungen liefern z. B. Sachverständigenbüros und Gutachter.

Was ist ein Youngtimer-Motorrad?

Ein Youngtimer-Motorrad ist in der Regel ein Motorrad, dessen Erstzulassung mindestens 20, aber weniger als  30 Jahre zurückliegt. Es gelten dieselben Vorgaben wie für Youngtimer-Autos.

Das bedeutet:

  • Gut erhaltene Motorräder, die sich noch größtenteils im Originalzustand befinden, können nach 30 Jahren als Oldtimer eingestuft werden und ein H-Kennzeichen erhalten.
  • Für Youngtimer-Motorräder gibt es keine Sonderkonditionen bei Steuer oder Zulassung.
  • Unter Umständen kann die Versicherung für das Youngtimer-Motorrad günstiger ausfallen als für ein normales gebrauchtes Motorrad.

Welche Youngtimer werden im Wert steigen?

Die Wertsteigerung eines Youngtimers ist schwierig vorherzusagen. Vor einem Youngtimer-Kauf lohnt es sich, die Marktentwicklung im Blick zu behalten. Während der Wert von Gebrauchtwagen anfangs kontinuierlich sinkt, können Youngtimer teilweise deutlich im Preis steigen.

Gute Aussichten auf Wertsteigerung haben meist:

  • Sportwagen
  • Luxuswagen
  • Kultfahrzeuge

Wertsteigerungen betreffen häufig Autos, die schon zu Bauzeiten beliebt waren, etwa seltene Sammlerstücke, Modelle mit niedrigen Stückzahlen oder Spitzen- bzw. Sondermodelle einer Baureihe.

Info:

Bei ERGO können Sie Ihren Youngtimer im Rahmen der Kfz-Versicherung absichern. Neben der Haftpflicht-Versicherung sind weitere Bausteine hinzuwählbar, z. B. die Umweltschadenhaftpflicht, die Teil- oder Vollkasko und der Kfz-Schutzbrief.

Unter Umständen kann ein Youngtimer später als Oldtimer zählen und ein entsprechendes Kennzeichen mit Vergünstigungen bei Steuer und Versicherung bekommen. Damit einher geht oftmals eine Wertsteigerung.

Wichtig hierfür können sein:

  • Erhalt des Originalzustands (wichtig z. B. bei Reparaturen oder Umrüstung)
  • regelmäßige Wartung und Pflege
  • niedriger Kilometerstand

Was für Vorteile habe ich bei einem Youngtimer?

Zwar profitieren Youngtimer nicht von Vergünstigungen wie Steuernachlass oder Fahrerlaubnis in Umweltzonen – für die jungen Klassiker sprechen aber durchaus einige Vorteile:

  • Niedriger Preis: Youngtimer sind meistens günstiger als jüngere Gebrauchtwagen oder echte Oldtimer.
  • Mögliche Wertsteigerung: Wenn Youngtimer gut erhalten sind und mit 30 Jahren Oldtimer-Status erlangen, können sie eine teils deutliche Wertsteigerung erfahren.
  • Gute Ausstattung: Fahrzeuge, die heutzutage zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, verfügen oftmals über Klimaanlage, Airbags und unterstützende Systeme wie ABS.
  • Wenig Vorgaben: Da Youngtimer keine geschützte Fahrzeugklasse sind, gibt es keine gesonderten Vorschriften zu Ersatzteilen, Tuning oder Ausbau.
  • Günstige Versicherung: Unter bestimmten Umständen kann die Kfz-Versicherung günstiger ausfallen als für Neuwagen oder jüngere Gebrauchtwagen.

Stand: 14.02.2025

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