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Hundeführerschein: Kosten, Prüfungsablauf und Vorteile

Hundeführerschein gibt Sicherheit

Ein Hund bereichert Ihre Familie, doch für ein gutes Zusammenleben ist ein sicherer Umgang nötig.

Kleiner einäugiger Hund schaut freundlich in die Kamera.

Eine Hundeschule hilft Ihnen dabei einen sicheren Umgang mit Ihrem Hund zu erlernen.
Ihre Kenntnisse können Sie theoretisch und praktisch mit Ihrem Tier in der Hundeführerscheinprüfung zeigen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt keine Pflicht für den Hundeführerschein.
  • Die Prüfung erfolgt theoretisch und praktisch, manchmal wird die Theorie online geprüft.
  • Ein Hundeführerschein kann in manchen Bundesländern (z. B. Hamburg, Berlin) zu Steuererleichterungen oder dem Verzicht auf die allgemeine Leinenpflicht führen.
  • Die Kosten für einen Hundeführerschein liegen je nach Anbieter zwischen 90 und 130 €.

Was ist ein Hundeführerschein?

Ein Hundeführerschein ist ein Nachweis, in dem Sie theoretisch und praktisch nachweisen, dass Sie zur Hundehaltung geeignet sind. Dazu bescheinigt er, dass Sie mit Ihrem Tier in den verschiedensten Situationen angemessen umgehen sowie Verhaltenssituationen korrekt einschätzen können. Neben Ihrer Sachkunde wird dabei geprüft, wie gehorsam und sozialverträglich Ihr Hund ist. Die Prüfungsinhalte sind bundesweit nicht einheitlich geregelt.

Eine Pflicht zur Absolvierung des Hundeführerscheins gibt es nicht – dieser ist bundesweit freiwillig.

Wichtig:

Der Hundeführerschein gilt grundsätzlich für ein bestimmtes Tier. Bei einer Neuanschaffung ist der Führerschein mit diesem Hund erneut abzulegen.

Was kostet ein Hundeführerschein?

Die Hundeführerschein-Kosten fallen je nach Anbieter unterschiedlich aus. Ein vorheriger Vergleich kann sich daher lohnen. In den meisten Fällen liegen die Kosten zwischen 90 und 130 €, wenn Sie einen Hundeführerschein absolvieren.

Leben Sie in einem Bundesland, das für das Bestehen des Hundeführerscheins Steuervergünstigungen anbietet, haben Sie die Kosten schnell wieder drin.

Frauchen steht mit kleinerem Hund auf dem Arm vor einer grünen Hecke.

Wer braucht einen Hundeführerschein?

Viele Halter entscheiden sich dafür, den Hundeführerschein freiwillig zu absolvieren.

Und zwar aus folgenden Gründen:

  • Der Hundeführerschein gibt mehr Sicherheit im Umgang mit dem Tier.
  • Halter lernen Wichtiges zur Hundeerziehung und Hundehaltung allgemein.
  • Das Risiko wird minimiert, dass der Hund einen anderen Hund oder Menschen angreift.
  • In manchen Bundesländern bekommen Halter nach Bestehen des Hundeführerscheins Steuervergünstigungen und werden von der allgemeinen Leinenpflicht befreit.
  • Nicht zuletzt macht die praktische Prüfung mit dem Hund auch viel Spaß und trägt zur Stärkung der Bindung zum Halter bei.
  • In manchen Bundesländern kann der Hundeführerschein als Sachkundenachweis (Hundeführerschein BHV) für die Haltung von Listenhunden anerkannt sein.

Regelungen je Bundesland

Der Hundeführerschein  ist in jedem Bundesland freiwillig. Anders sieht es beim Sachkundenachweis für Hunde  aus. Hier entscheidet jedes Bundesland selbst, ob dieser Pflicht ist oder nicht.

Tipp:

In Berlin und Hamburg lebende Hunde dürfen nach Bestehen des Hundeführerscheins ohne Leine laufen.

Hundeführerschein – theoretische und praktische Prüfung

Wie läuft die theoretische Prüfung ab?

In der theoretischen Prüfung geht es um verschiedene Themen, die für die Haltung eines Hundes wichtig sind. In etwa einer Stunde Präsenz- oder Online-Prüfung werden diese Inhalte meist in Form von Multiple-Choice-Fragen abgefragt. Der online abzulegende Hundeführerschein ist dabei besonders praktisch, da er einfach von zu Hause aus machbar ist.

Um diese Themen geht es:

  • Haltung und Pflege
  • Ernährung
  • Erziehung
  • Sozialverhalten
  • rechtliche Aspekte

Sie haben die theoretische Prüfung nicht bestanden? Kein Problem, Sie können sie mehrmals wiederholen, bis es klappt.

Haben Sie in der Prüfung zum Großteil richtig geantwortet, treten Sie zusammen mit Ihrem Hund im nächsten Schritt zur praktischen Prüfung an.

Herrchen sitzt mit Tasse auf Holzterrasse und zeigt Hund etwas in der Ferne.

Wie läuft die praktische Prüfung ab?

Nach der bestandenen Theorieprüfung stehen in der Praxisprüfung Ihr Umgang mit dem Hund und sein Sozialverhalten im Fokus.

Etwa, wie er sich in verschiedenen Alltagssituationen verhält, ob er auf alle Kommandos korrekt reagiert und ob er sich in Ausnahmesituationen wie vorbeifahrenden Radfahrern oder spielenden Kindern immer unter Kontrolle hat. Der Gehorsam des Hundes sowie sein Verhalten auf Menschenansammlungen, Artgenossen und den Straßenverkehr sind wichtig für das Bestehen der Prüfung.

Der Prüfer schaut auch, ob Ihre Kommandos den jeweiligen Situationen angemessen sind und ob Sie kritischen Situationen vorausschauend begegnen.

Wie Ihr Hund an der Leine läuft, ist ein weiteres Merkmal, das unter Beobachtung steht. Müssen Sie den Hund die ganze Zeit stramm halten und immer wieder ermahnen, nicht an der Leine zu ziehen? Oder schaffen Sie es, mit Ihrem Hund bei lockerer Leine zu gehen?

Aufgrund des erhöhten Aufwands kann der praktische Teil zwischen 2 und 3 Stunden dauern.

Tipp:

Bleiben Sie trotz der Prüfungssituation möglichst locker, das überträgt sich auf Ihr Tier!

Das muss Ihr Hund für die praktische Prüfung lernen:

Kommandos befolgen:

Grundvoraussetzung sind die Kommandos „Sitz“, „Platz“ und „bei Fuß“. Diese sollten mit und ohne Leine einwandfrei umsetzbar sein. Der Prüfer achtet hier genau auf Ihre Kommunikation mit dem Hund!

Freilauf:

Geprüft wird außerdem das freie Laufen, etwa auf einem Feld oder einer Wiese. Kommt Ihr Hund auf ein kurzes Kommando direkt zu Ihnen zurück und lässt sich freiwillig an die Leine nehmen, oder müssen Sie ihn mehrfach rufen?

Abwarten können:

Etwas, was besonders noch jungen, unerfahrenen Hunden schwerfällt, ist das Abwarten. Das ist aber in bestimmten Situationen, etwa im Straßenverkehr oder in der Schlange am Imbiss, sehr wichtig. Ihr Hund sollte sich auch angeleint vor dem Supermarkt ruhig verhalten, wenn Sie für eine gewisse Zeit außer Sichtweite sind.

Locker an der Leine gehen:

Ihr Hund soll an der lockeren Leine mit Ihnen zusammen gehen können, ohne sich dabei von Artgenossen, Menschen und anderen Dingen ablenken zu lassen. Er darf dabei weder an der Leine ziehen noch ständig stehen bleiben. Insgesamt sollte der Hund möglichst nah an Ihrer Seite laufen und immer dann stehenbleiben, wenn auch Sie stoppen.

Reaktionen in bestimmten Situationen:

Geprüft wird auch, wie Ihr Hund auf Artgenossen und stressige Situationen reagiert, etwa bei Kontakt zu Kindern, einem lauten Müllauto oder in anderen Ausnahme-Momenten. Bleibt er stets an Ihrer Seite und lässt sich davon nicht ablenken, ist die Prüfung bestanden. Nicht jedoch, wenn er auf fremde Menschen oder Kinder zustürmt, einem herumrollenden Ball oder Artgenossen hinterherrennt.

Wie kann ich mich auf den Hundeführerschein vorbereiten?

Wenn Sie älter als 16 Jahre sind, eine Haftpflichtversicherung für Ihren Hund abgeschlossen und diesen beim Tierarzt mit einem Chip und allen wichtigen Impfungen versorgt haben, dürfen Sie den Hundeführerschein absolvieren.

Da Welpen und junge Hunde viele wichtige Verhaltensweisen erst noch lernen müssen, ist das Ablegen des Hundeführerscheins erst ab dem Alter von 12 Monaten vorgesehen.

Hält er sich auch dann noch nicht an die wichtigsten Kommandos, warten Sie lieber noch eine Weile ab, bis diese richtig sitzen. Erst wenn das Zusammenspiel zwischen Ihnen und dem Hund optimal klappt, sollten Sie sich zur Prüfung anmelden.

Um korrektes Verhalten zu trainieren, ist es sinnvoll, eine Welpen- oder Hundeschule zu besuchen. Das Training macht Ihrem Vierbeiner großen Spaß, zudem lernt er hier alle wichtigen Kommandos und ein sozialverträgliches Verhalten in den verschiedensten Situationen. Hundeschulen bieten oft sogar Schulungen an, in denen Sie Ihr theoretisches Wissen vor der Prüfung vertiefen können.

Üben Sie mit Ihrem Hund in verschiedenen Alltagssituationen, etwa beim Gassi gehen oder beim Laufen durch große Menschenmengen. Auch das Verhalten im Straßenverkehr ist wichtig. Fühlen Sie sich als echtes Team, das einander vertraut, ist der richtige Zeitpunkt für die praktische Prüfung gekommen.

Fazit

Die freiwillige Prüfung lohnt sich für Hundehalter! Damit bekommen Sie die nötige Sicherheit, die Sie für jede Alltagssituation mit Ihrem Vierbeiner brauchen. Gerade beim ersten Hund ist das zu empfehlen. Zudem profitieren Hundebesitzer in manchen Bundesländern von verschiedenen Vorteilen, wenn sie einen freiwilligen Hundeführerschein machen. Die Vorbereitung auf die praktische Prüfung kann in einer Hundeschule besonders effektiv sein, auch Schulungen für die Theorieprüfung können Sie hier zur Vorbereitung besuchen.

FAQs – Fragen zum Thema Hundeführerschein

Der Führerschein gilt so lange, wie Sie mit Ihrem Tier zusammenleben. Bei Halterwechsel oder Tod erlöschen die Gültigkeit des Führerscheins und alle damit verbundenen Vorteile.

Es gibt keine Vorschriften zum Mitführen eines Hundeführerscheins. Lediglich in den Bundesländern, in denen die Leinenpflicht vom Besitz eines Hundeführerscheins abhängig ist, muss der Halter diesen bei einer Kontrolle (z. B. durch das Ordnungsamt) vorzeigen können.

Wenn Sie verpflichtet sind, einen Sachkundenachweis zu absolvieren, dies aber nicht tun, können bei einer Kontrolle Bußgeldzahlungen drohen. Holen Sie den Sachkundenachweis nicht innerhalb der gesetzten Frist nach, kann der Hund sogar entzogen werden. Das Gleiche gilt auch, wenn der Hund aggressiv ist und ein Mensch zu Schaden kommt.

Ein 40-20-Hund ist ein Hund, der in der Höhe 40 cm überschreitet und mehr als 20 kg wiegt. Für diese Hunde ist speziell in bestimmten Bundesländern (z. B. NRW) ein Sachkundenachweis Pflicht.

Nein, anders als beim Sachkundenachweis können Sie die Prüfung nur zusammen mit Ihrem eigenen Hund bestehen. Der Hundeführerschein gilt immer für ein Team aus Mensch und Tier und muss für jeden später angeschafften Hund neu absolviert werden.

Der Sachkundenachweis für Hunde  ist ein behördliches Dokument, dass für die Haltung von Hunden bestimmter Rassen Pflicht ist. Die genauen Bestimmungen und Voraussetzungen variieren von Bundesland zu Bundesland. Der Hundeführerschein hingegen ist eine freiwillige Prüfung, die in manchen Bundesländern (z. B. Niedersachsen) aber auch als Sachkundenachweis anerkannt werden kann.

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