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Wonach suchen Sie?

Vorsorge im Todesfall

Alles regeln für den Ernstfall

So stellen Sie sicher, dass alles nach Ihren Wünschen abläuft, falls Sie versterben oder entscheidungsunfähig werden.

Älteres Paar wird zur Vorsorge im Todesfall beraten

Ein Todesfall ist eine emotionale sowie eine finanzielle Belastung. Um für den Ernstfall vorgesorgt zu haben, kann eine Risikolebensversicherung oder Sterbegeldversicherung sinnvoll sein.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, Vorsorge für Ihren Todesfall zu treffen. Allerdings entlasten Sie Ihre Angehörigen enorm, wenn Sie Ihre Wünsche schon zu Lebzeiten festlegen.
  • Für den Fall, dass Sie nach einem Unfall oder einer Erkrankung nicht mehr selbst entscheiden können, sind eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht wichtig.
  • Um sicherzugehen, dass im Todesfall nach Ihrem Willen verfahren wird, können Sie ein Testament machen und eine Sorgerechtsverfügung erstellen. Eine Lebensversicherung sichert Ihre Angehörigen finanziell ab.

Diese Themen finden Sie hier

Warum sollte ich für den Todesfall vorsorgen?

Niemand denkt gerne darüber nach, dass das eigene Leben irgendwann zu Ende geht. Dennoch ist es wichtig, schon zu Lebzeiten für diese Situation vorzusorgen: Wenn Sie die wichtigsten Entscheidungen bereits getroffen und schriftlich festgehalten haben, nehmen Sie zum einen Ihren Angehörigen eine große emotionale Last ab. Zum anderen schaffen Sie mit einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht oder einer Sorgerechtsverfügung rechtliche Sicherheit, wenn Sie selbst nicht mehr entscheiden können – und wahren Ihr Selbstbestimmungsrecht. Wir geben Ihnen hier einen Überblick, welche Entscheidungen Sie für den Ernstfall treffen sollten und worauf zu achten ist.

Vorsorge im Todesfall: Checkliste

Was sollte man schon zu Lebzeiten regeln, damit für den Ernstfall vorgesorgt ist?

Patientenverfügung: Wünsche für medizinische Behandlung festhalten

Eine Patientenverfügung richtet sich an behandelnde Ärzte und beschreibt detailliert Ihre Behandlungswünsche in bestimmten Situationen, z. B. bei Koma oder Hirntod.

Vorsorgevollmacht: Rechtlichen Stellvertreter bestimmen

Mit einer Vorsorgevollmacht räumen Sie einer Person das Recht ein, stellvertretend für Sie zu handeln, wenn Sie es selbst nicht mehr können. Ihrem Bevollmächtigten können Sie sowohl vermögensrechtliche als auch persönliche Angelegenheiten übertragen.

Welche Entscheidungen umfasst eine Vorsorgevollmacht?

Gut zu wissen

Wie unterscheiden sich eine Vorsorgevollmacht und eine Betreuungsverfügung?

Mit einer Vorsorgevollmacht befähigen Sie eine Person Ihres Vertrauens, in Ihrem Namen zu handeln, wenn Sie es selbst nicht mehr können. Mit einer Betreuungsverfügung legen Sie ebenfalls einen rechtlichen Vertreter fest – die Verfügung wird allerdings erst durch einen gerichtlichen Beschluss anwendbar. Der festgelegte Betreuer wird durch das Betreuungsgericht kontrolliert. Grundsätzlich empfiehlt es sich, sowohl eine Vorsorgevollmacht als auch eine Betreuungsverfügung anzufertigen, falls z. B. Ihre Vorsorgevollmacht unwirksam ist.

Ein Mann trägt seine Frau und seine Tochter huckepack auf dem Rücken.

Rechtsschutzversicherung

Damit Sie Ihr gutes Recht bekommen

Die ERGO Rechtsschutzversicherung unterstützt Sie finanziell, damit Sie auch gegen starke Gegner vor Gericht selbstbewusst vorgehen können.

Organspendeausweis: Einwilligung oder Ablehnung

In einem Organspendeausweis notieren Sie, ob Sie Organe im Fall Ihres Todes spenden wollen – und wenn ja, welche.

Sorgerechtsverfügung: Gesetzliche Vormundschaft für Kinder

In einer Sorgerechtsverfügung bestimmen Sie einen Vormund für Ihr minderjähriges Kind im Fall Ihres Todes. Damit können Sie Ihrem trauernden Kind viele Unsicherheiten bzw. langwierige Gerichtsverfahren ersparen.

Familie absichern im Ernstfall

Nicht nur die Entscheidungen Sie selbst betreffend sollten Sie rechtzeitig klären. Auch die finanzielle Absicherung Ihrer Familie im Fall von Unfall oder Tod sollte bedacht werden.

Eine Risikolebensversicherung zahlt Ihren Angehörigen im Fall Ihres Todes eine vorab festgelegte Summe aus. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn es einen Hauptverdiener in der Familie gibt oder wenn die Familie unverheiratet zusammenlebt. Laufzeit, Versicherungssumme und eventuelle Sonderleistungen können individuell festgelegt werden.

Eine Kapitallebensversicherung ist im Grunde ein Sparvertrag mit Hinterbliebenenschutz: Im Normalfall wird die Versicherungssumme zum Ende der vereinbarten Laufzeit an den Versicherungsnehmer ausgezahlt, etwa als Altersvorsorge. Stirbt der Versicherte vor Ende der Laufzeit, erhalten die Hinterbliebenen die Versicherungssumme als finanzielle Absicherung.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie finanziell ab, wenn Sie Ihren Beruf aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht mehr voll ausüben können. Mit der BU-Versicherung erhalten Sie eine vorab vereinbarte monatliche Rente als Einkommensersatz, da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in vielen Fällen nicht ausreicht, um Ihren Lebensstandard zu halten.

Frau töpfert in einer Werkstatt

Berufsunfähigkeitsversicherung

Weil Unvorhergesehenes jeden treffen kann

Lassen Sie nicht zu, dass Unfälle oder Erkrankungen Ihren Lebensstandard bedrohen: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt Sie vor Einkommensverlusten, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können.

Testament: Ihre Wünsche für die Erbfolge

Mit einem Testament entscheiden Sie, wer im Todesfall Ihr Vermögen erhält. Ganz gleich, ob notariell oder eigenhändig erstellt – ein gültiges Testament muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.

Checkliste

  • Es muss freiwillig und im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte verfasst werden.
  • Es ist formbedürftig, d. h. es muss Ihren vollständigen Namen, Ort und Datum enthalten und eindeutig formuliert sein.
  • Es ist jederzeit widerrufbar bzw. änderbar.
  • Es wird erst im Fall Ihres Todes wirksam.
  • Es muss handschriftlich und eigenhändig oder von einem Notar verfasst werden.

Info

Was passiert, wenn ich kein Testament habe?

Liegt im Todesfall kein Testament vor, tritt automatisch die gesetzliche Erbfolge in Kraft, bei der Ihre Angehörigen in vorbestimmter Reihenfolge jeweils einen Pflichtteil erben. Diese Erbfolge kann Ihren Vorstellungen widersprechen und zu Streit unter den Angehörigen führen. Daher kann es sinnvoll sein, den Nachlass frühzeitig zu regeln.

Vorsorgedokumente verfassen und sicher aufbewahren

Erstellung Kosten Aufbewahrung
Patientenverfügung Eigenständige Erstellung,
z. B. mit Muster-Formular,
oder notarielle Erstellung
Notarkosten bei notarieller Erstellung
(ca. 50 bis 150 €),
Kosten für Registrierung (13 bis 20 €)
Registrierung im zentralen Vorsorgeregister,
Original zu Hause
bei den wichtigen Unterlagen
Vorsorgevollmacht Eigenständige Erstellung, z. B. mit Muster-Formular, oder notarielle Erstellung Notarkosten bei notarieller Erstellung (ca. 50 bis 150 €),
Kosten für Registrierung (13 bis 20 €)
Registrierung im zentralen Vorsorgeregister, Original zu Hause bei den wichtigen Unterlagen
Organspendeausweis Selbstständiges Ausfüllen eines Organspendeausweises kostenlos Im Portemonnaie, zu Hause bei wichtigen Unterlagen, ggf. Registrierung im Organspende-Register
Sorgerechtsverfügung Eigenständiges handschriftliches Verfassen oder notarielle Erstellung Ggf. Kosten für notarielle Erstellung (50 bis 150 €) und Hinterlegen beim Notar (75 €) Beim Notar, beim Nachlassgericht oder bei den wichtigen Unterlagen zu Hause
Testament Eigenständiges handschriftliches Verfassen oder Verfassen durch einen Notar Notarkosten berechnen sich nach dem Wert der Erbmasse, ggf. Kosten für Aufbewahrung (75 €) Idealerweise beim Notar oder beim Nachlassgericht, Aufbewahrung zu Hause ist auch möglich
Versicherungsscheine Abschluss eines Versicherungsvertrags, z. B. Risikolebens- oder Kapitallebensversicherung Keine Kosten für Erstellung, aber laufende Versicherungsbeiträge Zu Hause bei den wichtigen Unterlagen

 

Tipp

Wie stelle ich sicher, dass meine Angehörigen über meinen Willen Bescheid wissen?

Ihr schriftlich festgehaltener Wille muss im Ernstfall schnell auffindbar sein. Tragen Sie einen Notfallausweis bzw. eine Hinweiskarte in der Geldbörse, auf der der Aufbewahrungsort Ihrer Vorsorgedokumente notiert ist. Sprechen Sie außerdem mit Ihren Angehörigen über Ihre Wünsche.

Fazit: Frühzeitig mit der Vorsorge für den Todesfall auseinandersetzen

Für viele Menschen ist es schwierig, sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod zu beschäftigen oder auch nur darüber nachzudenken, dass man vielleicht irgendwann nicht mehr so für die Familie da sein kann, wie man es möchte. Dennoch sollte sich jeder mit diesen Themen auseinandersetzen:
Denn wenn Sie Vorsorgemaßnahmen für Ihren Todesfall treffen, entlasten Sie nicht nur Ihre Angehörigen und nehmen ihnen schwierige Entscheidungen ab. Sie beschäftigen sich auch ganz automatisch mit Ihren Werten, Überzeugungen und Wünschen. Das kann Ihnen helfen, auch in anderen Bereichen Klarheit zu gewinnen und Ihre Ziele konsequent zu verfolgen.

Stand: 24.09.2025

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