Eine Risikolebensversicherung zahlt Ihren Angehörigen im Fall Ihres Todes eine vorab festgelegte Summe aus. Sie ist besonders dann sinnvoll, wenn es einen Hauptverdiener in der Familie gibt oder wenn die Familie unverheiratet zusammenlebt. Laufzeit, Versicherungssumme und eventuelle Sonderleistungen können individuell festgelegt werden.

Ein Todesfall ist eine emotionale sowie eine finanzielle Belastung. Um für den Ernstfall vorgesorgt zu haben, kann eine Risikolebensversicherung oder Sterbegeldversicherung sinnvoll sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung, Vorsorge für Ihren Todesfall zu treffen. Allerdings entlasten Sie Ihre Angehörigen enorm, wenn Sie Ihre Wünsche schon zu Lebzeiten festlegen.
- Für den Fall, dass Sie nach einem Unfall oder einer Erkrankung nicht mehr selbst entscheiden können, sind eine Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht wichtig.
- Um sicherzugehen, dass im Todesfall nach Ihrem Willen verfahren wird, können Sie ein Testament machen und eine Sorgerechtsverfügung erstellen. Eine Lebensversicherung sichert Ihre Angehörigen finanziell ab.
Diese Themen finden Sie hier
Warum sollte ich für den Todesfall vorsorgen?
Niemand denkt gerne darüber nach, dass das eigene Leben irgendwann zu Ende geht. Dennoch ist es wichtig, schon zu Lebzeiten für diese Situation vorzusorgen: Wenn Sie die wichtigsten Entscheidungen bereits getroffen und schriftlich festgehalten haben, nehmen Sie zum einen Ihren Angehörigen eine große emotionale Last ab. Zum anderen schaffen Sie mit einer Patientenverfügung, einer Vorsorgevollmacht oder einer Sorgerechtsverfügung rechtliche Sicherheit, wenn Sie selbst nicht mehr entscheiden können – und wahren Ihr Selbstbestimmungsrecht. Wir geben Ihnen hier einen Überblick, welche Entscheidungen Sie für den Ernstfall treffen sollten und worauf zu achten ist.

Sterbegeldversicherung
Gut zu wissen, dass alles geregelt ist
Ob Bestattungskosten oder die Kosten für die Trauerfeier: eine Sterbegeldversicherung deckt alles ab, damit sich Ihre Angehörigen keine Gedanken machen müssen.

Risikolebensversicherung
Sichern Sie Ihre Liebsten im Ernstfall ab
Ein Trauerfall belastet Angehörige. Sorgen Sie dafür, dass sich Ihre Familie zumindest um finanzielle Fragen keine Sorgen machen muss.
Vorsorge im Todesfall: Checkliste
Was sollte man schon zu Lebzeiten regeln, damit für den Ernstfall vorgesorgt ist?
Checkliste
- Patientenverfügung
- Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung
- Organspendeausweis
- Sorgerechtsverfügung (bei minderjährigen Kindern)
- Finanzielle Absicherung der Familie
- Testament
- Grundsätzlich: Alle wichtigen Dokumente sicher und leicht zugänglich verwahren
Warum ist die Verfügung wichtig?
Ein Unfall oder eine Krankheit kann dazu führen, dass Sie entscheidungs- oder einwilligungsunfähig werden. Mit einer Patientenverfügung bestimmen Sie vorsorglich über medizinische Maßnahmen, sodass Ihre Angehörigen nicht für Sie entscheiden müssen.
Welche Bedingungen gelten?
Um eine Patientenverfügung zu verfassen, müssen Sie volljährig und einwilligungsfähig sein. Die Verfügung muss Namen, Geburtsdatum und aktuelle Adresse enthalten und klar, präzise und individuell formuliert sein.
Worauf sollte ich achten?
Die Patientenverfügung setzt eine Auseinandersetzung mit Ihren eigenen Wertvorstellungen und Ansichten voraus. Da die Verfügung schwierige Entscheidungen zu lebensverlängernden Maßnahmen enthält, sollten Sie sich am besten ärztlich beraten lassen.
Vorsorgevollmacht: Rechtlichen Stellvertreter bestimmen
Mit einer Vorsorgevollmacht räumen Sie einer Person das Recht ein, stellvertretend für Sie zu handeln, wenn Sie es selbst nicht mehr können. Ihrem Bevollmächtigten können Sie sowohl vermögensrechtliche als auch persönliche Angelegenheiten übertragen.
Welche Entscheidungen umfasst eine Vorsorgevollmacht?
Vermögensrechtliche Angelegenheiten
- Handeln gegenüber öffentlichen Institutionen wie Behörden und Gerichten
- Verfügen über Vermögensgegenstände (z. B. Bankkonto, Grundstück)
- Eingehen von Verbindlichkeiten wie Verträgen oder Darlehen
Persönliche Angelegenheiten
- Klären von gesundheitlichen Angelegenheiten (z. B. OP-Einwilligung, Krankenhausauswahl)
- Regeln von Wohnungsangelegenheiten (z. B. Aufenthalt in einem Pflegeheim)
Erledigung von Post- und Fernmeldeverkehr
Gut zu wissen

Rechtsschutzversicherung
Damit Sie Ihr gutes Recht bekommen
Die ERGO Rechtsschutzversicherung unterstützt Sie finanziell, damit Sie auch gegen starke Gegner vor Gericht selbstbewusst vorgehen können.
Warum ist der Ausweis wichtig?
Wichtig bei der Organspende ist nur, dass Sie sich entscheiden, nicht wie. Entscheiden Sie nicht selbst über diese Frage, müssen es im Ernstfall Ihre Angehörigen tun – das kann eine enorme emotionale Belastung bedeuten.
Welche Bedingungen gelten?
Der Organspendeausweis kann kostenlos und unbürokratisch ausgefüllt werden, ohne Antrag beim Amt oder einer anderen Institution. Sie erhalten den blau-orangen Organspendeausweis der BZgA online, können ihn per Post von der BzgA anfordern oder bei Ärzten und Apothekern nachfragen.
Worauf sollte ich achten
Die Entscheidung für oder gegen eine Organspende kann schon ab dem 14. Lebensjahr getroffen werden. Seit März 2024 können Sie Ihre Einwilligung zusätzlich zum Organspendeausweis auch im zentralen Organspende-Register registrieren. Die Entscheidung kann jederzeit geändert werden.
Warum ist die Verfügung wichtig?
Ohne eine Sorgerechtsverfügung entscheidet der Richter zusammen mit dem Jugendamt über den Vormund Ihres Kindes. Großeltern und Verwandte stehen nicht automatisch an erster Stelle bei der Suche nach einem geeigneten Vormund – und auch Ihr Kind selbst hat erst ab 14 Jahren ein Mitspracherecht. Liegt dagegen dem Richter Ihr Wille vor, ist die Chance um ein Vielfaches höher, dass Ihr Kind bei Ihren Wunschpersonen aufwächst.
Welche Bedingungen gelten?
Ähnlich wie ein Testament muss auch die Sorgerechtsverfügung handschriftlich verfasst werden und mit Ort, Datum und Unterschrift aller Sorgeberechtigten versehen sein. Sowohl die betroffenen Kinder als auch der gewünschte Vormund und ggf. ein Ersatzvormund müssen mit Namen, Geburtsdaten und Anschrift angegeben werden. Die Wahl des Vormunds – und im Einzelfall auch der Ausschluss bestimmter Personen, die nicht Vormund werden sollen – sollte ausführlich begründet werden.
Worauf sollte ich achten
Taufpaten haben eine moralische Aufgabe, sind aber kein gesetzlicher Vormund – dafür ist eine Sorgerechtsverfügung nötig.
Alleinerziehende, die nicht möchten, dass ihr Kind beim anderen leiblichen Elternteil aufwächst, müssen diese Person in der Sorgerechtsverfügung als Vormund ausschließen.
In Patchworkfamilien bekommen Stiefeltern und Lebensgefährten beim Tod des leiblichen Elternteils nicht automatisch das Sorgerecht, selbst wenn sie gemeinsam in einem Haushalt gelebt haben.
Eine Kapitallebensversicherung ist im Grunde ein Sparvertrag mit Hinterbliebenenschutz: Im Normalfall wird die Versicherungssumme zum Ende der vereinbarten Laufzeit an den Versicherungsnehmer ausgezahlt, etwa als Altersvorsorge. Stirbt der Versicherte vor Ende der Laufzeit, erhalten die Hinterbliebenen die Versicherungssumme als finanzielle Absicherung.
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Sie finanziell ab, wenn Sie Ihren Beruf aufgrund von Krankheit oder Behinderung nicht mehr voll ausüben können. Mit der BU-Versicherung erhalten Sie eine vorab vereinbarte monatliche Rente als Einkommensersatz, da die gesetzliche Erwerbsminderungsrente in vielen Fällen nicht ausreicht, um Ihren Lebensstandard zu halten.

Berufsunfähigkeitsversicherung
Weil Unvorhergesehenes jeden treffen kann
Lassen Sie nicht zu, dass Unfälle oder Erkrankungen Ihren Lebensstandard bedrohen: Eine Berufsunfähigkeitsversicherung schützt Sie vor Einkommensverlusten, wenn Sie Ihren Beruf nicht mehr ausüben können.
Mit einem Testament entscheiden Sie, wer im Todesfall Ihr Vermögen erhält. Ganz gleich, ob notariell oder eigenhändig erstellt – ein gültiges Testament muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Checkliste
- Es muss freiwillig und im Vollbesitz Ihrer geistigen Kräfte verfasst werden.
- Es ist formbedürftig, d. h. es muss Ihren vollständigen Namen, Ort und Datum enthalten und eindeutig formuliert sein.
- Es ist jederzeit widerrufbar bzw. änderbar.
- Es wird erst im Fall Ihres Todes wirksam.
- Es muss handschriftlich und eigenhändig oder von einem Notar verfasst werden.
Info
Vorsorgedokumente verfassen und sicher aufbewahren
Erstellung | Kosten | Aufbewahrung | |
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Patientenverfügung | Eigenständige Erstellung, z. B. mit Muster-Formular, oder notarielle Erstellung |
Notarkosten bei notarieller Erstellung (ca. 50 bis 150 €), Kosten für Registrierung (13 bis 20 €) |
Registrierung im zentralen Vorsorgeregister, Original zu Hause bei den wichtigen Unterlagen |
Vorsorgevollmacht | Eigenständige Erstellung, z. B. mit Muster-Formular, oder notarielle Erstellung | Notarkosten bei notarieller Erstellung (ca. 50 bis 150 €), Kosten für Registrierung (13 bis 20 €) |
Registrierung im zentralen Vorsorgeregister, Original zu Hause bei den wichtigen Unterlagen |
Organspendeausweis | Selbstständiges Ausfüllen eines Organspendeausweises | kostenlos | Im Portemonnaie, zu Hause bei wichtigen Unterlagen, ggf. Registrierung im Organspende-Register |
Sorgerechtsverfügung | Eigenständiges handschriftliches Verfassen oder notarielle Erstellung | Ggf. Kosten für notarielle Erstellung (50 bis 150 €) und Hinterlegen beim Notar (75 €) | Beim Notar, beim Nachlassgericht oder bei den wichtigen Unterlagen zu Hause |
Testament | Eigenständiges handschriftliches Verfassen oder Verfassen durch einen Notar | Notarkosten berechnen sich nach dem Wert der Erbmasse, ggf. Kosten für Aufbewahrung (75 €) | Idealerweise beim Notar oder beim Nachlassgericht, Aufbewahrung zu Hause ist auch möglich |
Versicherungsscheine | Abschluss eines Versicherungsvertrags, z. B. Risikolebens- oder Kapitallebensversicherung | Keine Kosten für Erstellung, aber laufende Versicherungsbeiträge | Zu Hause bei den wichtigen Unterlagen |
Tipp
Fazit: Frühzeitig mit der Vorsorge für den Todesfall auseinandersetzen
Für viele Menschen ist es schwierig, sich mit dem Gedanken an den eigenen Tod zu beschäftigen oder auch nur darüber nachzudenken, dass man vielleicht irgendwann nicht mehr so für die Familie da sein kann, wie man es möchte. Dennoch sollte sich jeder mit diesen Themen auseinandersetzen:
Denn wenn Sie Vorsorgemaßnahmen für Ihren Todesfall treffen, entlasten Sie nicht nur Ihre Angehörigen und nehmen ihnen schwierige Entscheidungen ab. Sie beschäftigen sich auch ganz automatisch mit Ihren Werten, Überzeugungen und Wünschen. Das kann Ihnen helfen, auch in anderen Bereichen Klarheit zu gewinnen und Ihre Ziele konsequent zu verfolgen.
Stand: 24.09.2025